Die Aufgabe gegen Spitzenreiter ASV Cham mit Bravour gelöst. Dieser Satz steht wie in Stein gemeiselt nach der, vor allem in der zweiten Halbzeit, gezeigten Galavorstellung des TVM gegen die Oberpfälzer, die in der Münchberger Gymnasiumhalle ihre erste Saisonniederlage quittierten. Doch Zeit um sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen, bleibt den Schützlingen von Trainer Frank Lichtinger nicht.
Die nächste schwere Aufgabe wartet am Samstag ab 19:45 Uhr in der Helmbrechtser Göbelhalle auf den TVM, wenn der MTV Ingolstadt seine Visitenkarte im Frankenwald abliefert. Die Oberbayern sind schleppend in diese Saison gestartet. Ein nicht kompletter Kader, beruhend auf einigen verletzte Aktiven, verhinderte in den ersten Spielen, dass der MTV -wie von den zurückliegenden Spielzeiten her noch gewohnt- schnell präsent war und meist vorne in der Tabelle mitmischte.
Erst jetzt scheinen die Ingolstädter langsam in die Gänge zu kommen. Die in den zurückliegenden 3 Begegnungen erzielten 4:2 Punkte lassen zumindest diesen kleinen Aufwärtstrend erahnen. Vor allem der Vorwochenheimsieg gegen HaSpo Bayreuth II könnte dem Gast weiteren Auftrieb verleihen. Droht somit echte Gefahr für den TVM? Weder konkret mit ja noch mit nein zu beantworten, weil die Leistungen des MTV in dieser Serie bisher zu unterschiedlich waren.
Trotzdem sind die Gästereihen mit erfahrenen Spielern aus mehreren Nationalitäten gut bestückt und sie sind jederzeit in der Lage, das Ingolstädter Spiel zu prägen. Dazu gehören u.a. die Torjäger Balasz, Macovei und Sabljakovic, die erst vor Wochenfrist die Wagnerstädter vor das eine oder andere Problem gestellt haben. Dieses Dreigestirn könnte auch bei den Mannen um Rückkehrer Torsten Krauß für einige Sorgenfalten auf der Stirn sorgen. Doch anscheinend ist gerade mit Krauß die Stabilität in die Münchberger Abwehr zurückgekehrt.
19 Gegentore in Bayreuth bei HaSpo II und letzte Woche „nur“ 22 Gegentreffer gegen Spitzenreiter Cham untermauern diese Vermutung. Zudem haben in der Vorwoche die Verantwortlichen auf der TVM-Bank gezeigt, dass sie Taktik können. War schon beeindruckend, wie durch konsequente direkte Manndeckung ein gegnerisches Konzept innerhalb von wenigen Minuten zum Scheitern verurteilt wurde.
Gut möglich, dass auch am Samstag und in den kommenden Wochen solche oder ähnliche taktische Finessen dem eigenen System zur Weiterentwicklung helfen. Kurzum, man hat in Münchberger Reihen gezeigt, dass es, nach der falschen Konzeption gegen den TSV Roßtal, auch deutlich besser geht und daran sollte man sich künftig halten.
Was erwartet den aktuellen Tabellenfünften am Samstag in der Göbelhalle? Ein aus allen Rohren kanonierender Gast? Wohl kaum, denn die Oberbayern verfügen aktuell über den viertschlechtesten Angriff der Liga. Also ist davon auszugehen, dass Ingolstadt nach vorne ruhig und konzentriert agiert und seine Stärken erst einmal auf den bekannt kompakten Deckungsverbund richtet.
Münchberg wird sicherlich auch diesmal die richtigen Anworten finden. Vor allem deshalb, weil man sich um den eigenen Angriff, der jetzt zudem in der Breite wieder sehr gut aufgestellt ist, eigentlich nur wenig Sorgen machen muss. Greifen dann auch die Mechanismen in hinteren Reihen, wie zuletzt in Bayreuth und gegen Cham eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dann könnte sich durchaus ein weiterer doppelter Punktgewinn in die momentan kleine Münchberger Erfolgsgeschichte einheihen.
Dies würde nicht nur die Hoffnung nähren, sich weiter in den vorderen Tabellenregionen festzusetzen. Es würde auch die an gleicher Spielstätte vor drei Wochen erlittene und völlig überflüssige Heimniederlage gegen den TSV Roßtal, langsam aus den Köpfen verdrängen.
Eine Begegnung außer Konkurrenz bestreitet die 2. TVM-Männermannschaft am Samstag ab 18:30 Uhr bei der SG Marktleuthen/Niederlamitz. Gelegenheit, sich weiter einzuspielen um langsam die Sicherheit zu erreichen, die benötigt wird, um endlich den ersten Saisonsieg anzusteuern. So steht die heutige Auswärtspartie unter dem Motto: Training unter Wettkampfcharakter.