Wer hätte das gedacht? Nach sechs Ligaspielen, mit zuletzt einer Serie von vier Siegen und 8:0 Punkten, steht der TV Münchberg plötzlich auf Rang fünf und damit dort, wo nach vorne schielen nicht mehr verboten ist. Ganz vorne in der Tabelle steht mit blütenweißer Weste der ASV Cham, der sich nach seiner Relegationspleite im Vorjahr anscheinend in dieser Saison daran macht, den Aufstieg in die Bayernliga ganz fest ins Visier zu nehmen.
Dahinter streitet sich das Verfolgerfeld derzeit um die Chance auf den Relegationsplatz. Genau genommen betrifft das im Moment fünf Teams, die zumindest vom derzeiten Punktekonto her mit Rang zwei in Verbindung gebracht werden dürfen. Ob da auch schon die heimischen Handballer dazugezählt werden können, wird die nahe Zukunft zeigen und die beginnt bereits am Samstag.
Um 19:45 Uhr kreuzt in der Helmbrechtser Göbelhalle der aktuelle Ligazweite TSV Roßtal auf. Ein richtiger Prüfstein für die Schützlinge von TVM-Trainer Frank Lichtinger. Die wiederum befinden sich aus eigener Sicht momentan -trotz 8:0-Lauf- eher auf dem Weg des Punkte sammelns für den Ligaerhalt. Da wäre vielleicht jetzt ein Gegner aus hinteren Tabellenregionen einfacher zu spielen gewesen, als es mit Sicherheit der kommende Gast aus Mittelfranken ist.
Aber was hilft Wunschdenken, die Gegner müssen genommen werden, wie sie der Spielplan liefert. Da ist es eben am Samstag beim Heimspiel in Helmbrechts der erste Verfolger vom Spitzenreiter Cham, der in der Göbelhalle seine Visitenkarte abgibt. Eigentlich kein Grund für die Gastgeber in Ehrfurcht zu erstarren. Schon allein deshalb nicht, weil in den zurückliegenden Jahren Roßtal immer ein Gegner war, der den Grün-Schwarzen vom Spielsystem her entgegen kam. Auch die Ergebnisse liegen in der Statistik mit leichten Vorteilen beim TVM.
Freilich darf dieses Zahlenspiel die Hausherren nicht dazu verführen, den Gast zu unterschätzen, zumal Roßtal die einzige Niederlage dieser Saison gegen Spitzenreiter Cham kassierte. Hinzu kam noch das Unentschieden im Derby gegen Stadeln, der Rest war ein Siegeszug, den der TSV gerne fortsetzen möchte.
Genau darin liegt der Reiz des Aufeinandertreffens der beiden in der Spitzengruppe agierenden Kontrahenten. Lässt man in der Vorausschau ein mögliches Unentschieden einmal außen vor, dann ergeben sich bei Sieg oder Niederlage interessante Perspektiven für beide Mannschaften. Roßtal würde bei einem Erfolg Rang zwei erst einmal festigen. Münchberg könnte sich bei einem Sieg zumindest um einen Tabellenrang verbessern, weil man dann gegenüber Roßtal einen Minuszähler weniger auf dem Konto hätte. Beim 10:4 Punkten würde die Kluft zu den Abstiegsrängen erst einmal größer und das ist das Nahziel der Lichtinger-Schützlinge.
Klingt gut, klingt vor allem für die Fans aus der Region richtig gut, denn die dürfen sich am Samstag auf ein Spitzenspiel, vor sicherlich gut gefüllten Rängen in der Göbelhalle, freuen. Ob´s denn wirklich ein Spektakel wird, das liegt einzig und allein bei den beiden Kontrahenten am Samstag Abend. Freilich werden sich beide erst einmal beschnuppern, um nicht gegenseitig ins offene Messer zu laufen.
Doch wenn erst einmal die Visiere fallen, werden sich beide sicherlich ihrer offensiven Spielweise befleißigen, die sie zumeist auch bevorzugen. Nach Abpfiff wird die Mannschaft jubeln, die sich im Angriff weniger technische Fehler bzw. Fehlversuche erlaubt.
Die 2. Männermannschaft ist an diesem Wochenende spielfrei, bevor es am 9. November zur TS Schwarzenbach/Saale geht, um dann ein erneuten Anlauf in Richtig ersten Saisonsieg zu unternehmen.