Der kommende Samstag steht in der Münchberger Gymnasiumhalle ganz im Zeichen von Handball-Spitzenbegegnungen. Während es in der Landesliga Nord der Männer ab 19:45 Uhr zum Aufeinandertreffen zwischen dem Ligafünften TV Münchberg und dem noch unbesiegten Spitzenreiter ASV Cham kommt, kreuzen an gleicher Stelle bereits um 17:45 Uhr die beiden verlustpunktfreien Damenteams des TV Helmbrechts und des TV Hallstadt in der Bezirksoberliga Oberfranken die Klingen.
Münchberg gegen Cham. Das waren in der Landesliga/Nord der Männer immer Begegnungen auf hohem Niveau. Technisch hochstehend, mit kämpferischen Akzenten und vielen taktischen Finessen, die auch von den Trainerbänken immer wieder vorgegeben wurden. Die wenig erfreulichere Erfahrung aus Münchberger Sicht ist die Tatsache, dass die Gäste aus der Oberpfalz in den zurückliegenden Jahren in schöner Regelmäßigkeit die Punkte in Münchberg eingesackt haben. Im Umkehrfall gelang dem TVM in Cham in jüngster Vergangenheit lediglich auch nur ein Remis.
Genau genommen war es der 2. Spieltag in der Saison 2016/2017. An diesem besagten 17. Sept. 2016 behielten die Grün-Schwarzen mit 29:21 zwar klar, aber auch letztmalig die Oberhand über den alten Ligarivalen. Seitdem lief es ergebnistechnisch immer in Richtung des ASV und daran soll sich aus Chamer Sicht möglichst auch diesmal nichts ändern. Schon allein deshalb nicht, weil die Gäste im Kampf um den Titel, und den damit verbundenen Aufstieg in die Bayernliga, gegenüber den Verfolgern keinen Boden verlieren möchten.
Zudem sind Siege gegen Mannschaften aus dem vorderen Tabellendrittel fast doppelt wichtig, weil sich im direkten Vergleich die Schere zu den Titelmitbewerbern immer weiter öffnen würde. Also heißt der kommende Sieger doch wieder ASV Cham? Von der Papierform her durchaus möglich, zumal Münchberg derzeit sogar 5 Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter aufweist.
Doch Zahlenspiele, die lediglich ein genauer Blick auf die Rangfolge erkennen lässt, sollten dann doch einmal näher und differenzierter betrachtet werden. Cham hat seine bisher einzigen Minuspunkt bei HaSpo Bayreuth II eingefahren. Dort hat Münchberg in der Vorwoche mit 6 Toren Differenz gewonnen. Berücksichtig man aus TVM-Sicht zudem, dass man weder das Auftaktmatch gegen den TSV Rothenburg noch das letzte Heimspiel gegen den TSV Roßtal verlieren hätte dürfen, dann stünde der TVM nämlich erst bei 2 Minuszählern.
Dem ist nicht so, aber die Spielstärke beider Kontrahenten ist in etwa auf gleichem Niveau anzusiedeln. Liegt darin vielleicht sogar die Chance für die Gastgeber, den Gästen die erste Saisonniederlage beizubringen? Ausgeschlossen ist dies auf keinen Fall. Vor allem dann nicht, wenn sich die Schützlinge von TVM-Trainer Frank Lichtinger auf ihre Stärken besinnen. Schnell und abschlusssicher nach vorne und hinten gut stehen. Könnte ein Rezept sein.
Sollte es dann noch gelingen, die bisherigen jeweilige 4 besten Chamer Werfer aus dem Match weitgehendst herauszuhalten, ist vieles möglich. Münchberg würde mit einem Erfolg seinen 5. Tabellenrang festigen und könnte unter den Spitzenteams nochmals für richtig Wirbel sorgen. Die Führungsgruppe würde näher zusammenrücken und im gleichen Maße, wie ein Außenseitersieg äußerst positiv wirken kann, könnte eine Niederlage beim Spitzenreiter für den Moment Spuren hinterlassen, woraus zeitnah zumindest die direkten Verfolger TSV Roßtal und HSG Fichtelgebirge ihren Nutzen ziehen könnten.
Es wird dann punktestandmäßig dichter in den vorderen Reihen in der Landesliga Nord, was dem weiteren Saisonverlauf zusätzliche Spannung und Dramatik verleihen könnte.
Alles andere als ein Spitzenspiel findet am Samstag ab 15:45 Uhr statt, wenn der noch punktlose TSV 1861 Hof beim TV Münchberg II (1:9 Zähler) aufkreuzt. Dieser Partie muss wohl unter das Motto „Kellerduell pur“ gesetzt werden. Bleibt zu hoffen, dass die Gastgeber endlich einmal wieder eine spielstarke und vor allem komplette Truppe auf´s Parkett schicken können. Dann sollte es vielleicht auch endlich mit dem ersten Ligasieg für die TVM-Reserve klappen.