Nach dem mühelosen Heimerfolg in der Vorwoche gegen Schlusslicht Freising-Neufahrn, wartet am kommenden Samstag ab 20:00 Uhr wieder ein anderes Kaliber auf die Handballer des TV Münchberg. Dann müssen die Schützlinge von Trainer Frank Lichtinger beim punktgleichen TV Erlangen-Bruck II Farbe bekennen, wenn es um die Vormacht im Pulk der Verfolger des Spitzentrios TSV Roßtal, ASV Cham und HSG Fichtelgebirge geht.
Die beiden Kontrahenten führen mit je 21:13 Punkten auf Rang fünf (Erlangen-Bruck II) und Rang vier (TVM) das Mittelfeld an und schielen noch immer ein wenig nach oben. Dort haben die beiden punktgleichen Führenden aus Roßtal und Cham derzeit je 26:8 Zähler und damit bereits 5 mehr als die beiden Rivalen.
Ist damit nach oben schauen überhaupt noch realistisch? Wohl eher nicht, auch deshalb nicht, weil die oberste Maxime der beiden kommenden Gegner erst einmal auf den Ligaerhalt gelegt wird. Trotzdem sind 9 Spieltage vor Saisonende noch lange nicht alle Drops gelutscht. Zumal sich die Spitzenmannschaften auch untereinander die Punkte noch wegnehmen werden. Ferner muss der TVM noch gegen alle drei vor ihm liegenden Manschaften antreten. So gesehen hat vor der Partie am Samstag sogar der Gast die für den Moment etwas besseren Chancen, um am Ende doch noch ganz vorne reinzurutschen. Das ist zumindest auf dem Papier so, aber Papier ist bekanntlich geduldig.
Weg von der Theorie und damit zur Realität, die derzeit aus Münchberger Sicht doch ein Stück weit anders aussieht. Verletzte und Erkrankte schwächen seit Wochen den Kader und zudem wartet am Samstag wieder das ach so ungeliebte Hilfsmittel Harz auf die Grün-Schwarzen. Da sinkt die Laune schon vor dem Anpfiff in Richtung Keller.
Sollte man aber auf TVM-Seite trotzdem versuchen zu verdrängen, zumal gerade das Vorspiel und der damalige 35:30 Heimerfolg einer richtig guten Münchberger Hausaufgabe zu Grunde lag. Auch Erlangen-Bruck II hat seinerzeit schon bewiesen, dass die Mittelfranken eine spielstarke und technisch hervorragende Mannschaft stellen.
So gesehen können sich die Zuschauer auf eine spannende Auseinandersetzung mit gutem Handballsport freuen. Freilich werden beide alles versuchen und tatktisch so agieren, um den anderen nicht in die Konter zu laufen. Die können oft ein Spiel entscheiden, weil es eben einfache und schnelle Tore sind. Da müssen vor allem die Gäste auf der Hut sein, um im Angriff nicht wieder Fahrkarten in nicht akzeptabler Höhe zu fabrizieren. Diese Fehler würden auf jeden Fall den Universitätsstädtern in die Karten spielen.
Da wird es beim TVM also nicht nur Wurfgewalt, sondern ein ganzes Stück Fingerspitzengefühl für die Situation brauchen, um den Auftritt in Erlangen am Ende vielleicht doch zu einem Erfolgserlebnis werden zu lassen. Freilich darf bei allen möglichen Varianten im Angriff die eigene Abwehr nicht vergessen werden. Sie sollte als erster Garant für einen Auswärtserfolg stehen und zwar wesentlich kompakter als in den Spielen der jüngsten Vergangenheit.
Über etwas aber müssen sich beide Mannschaften im Klaren sein. Wer am Samstag verliert, kann mit fast 100 %iger Sicherheit Rang eins oder zwei abschreiben. Zumindest im Vorfeld ein Ansporn, wo es sich für alle Beteiligten lohnt, die Ärmel nochmals ganz nach oben zu krempeln.