Man könnte aus Sicht der Münchberger Handballer von der Duplizität der Ereignisse sprechen, wenn man den Beginn der Vor- und der Rückrunde gegenüberstellt. Je zwei Spiele, je zwei Niederlagen bedeuten allein 0:8 Punkte aus diesen vier Spielen. Von der Papierform her muss man nicht unbedingt gegen Lauf/Heroldsberg und Rothenburg gewinnen, zumal es sich hier um Landesliga-Spitzenmannschaften der letzten Jahre handelt, wobei Rothenburg diesmal sogar einen der Bayernligaabsteiger stellt.
Gut und schön, oder auch nicht. Was danach in der Vorrunde folgte, war eine Serie mit 17:5 Punkten und das Reinrutschen nach ganz vorne in der Tabelle. Von genau dort verabschiedet sich zur Zeit der TVM wieder langsam in Richtung Mittelfeld, wo er aber mit aktuell 17:13 Zählern noch recht achtbar platziert ist.
Am kommenden Samstag müssen die Schützlinge von Trainer Frank Lichtinger zum Neuling SV Michelfeld (Rang 10 – 12:20 Punkte), wo in der Vorrunde beim 35:25 Heimerfolg der TVM-Siegeszug eingeleitet wurde.
Könnte gerne wieder so sein, doch sollte man die Unterfranken nicht an ihrem Tabellenplatz messen. Dass es, wie in der Vorrunde in Münchberg, auch schon mal eine deutliche Niederlage geben darf, ist nicht nur einem Neuling verzeihbar. Zumal dieser anscheinend deutlich besseren Handballsport in der Lage ist abzuliefern, als es der reine Punktestand hergibt.
Mit den Ein- bzw. Zweitoreniederlagen gegen Fichtelgebirge, Roßtal, Rothenburg und Spitzenreiter Cham, brachte man in der Vorrunde absolute Topteams der Liga an den Rande einer Niederlage. Mit ertwas mehr Glück, auch noch in ein- bzw. zwei anderen Spielen, könnten die Michelfelder genausogut mit einem 20:12 Pluskonto in der Tabelle rangieren.
Genau irgendwo zwischen dem realen und dem durchaus möglich gewesenen Punktepolster ist der Leistungstandard des Liganeulings einzuordnen. Wer also zwischen den Zeilen lesen kann und dem Gegner den notwendigen Respekt zollt, der weiß auch, welches Pfund am Samstag am 20:00 Uhr beim nächsten schweren Auswärtsspiel auf den TVM wartet.
Die Vorrunde noch vor Augen, könnte man eigentlich beruhigt mit der Zielsetzung eines Auswärtssieges die Reise nach Unterfranken antreten. Doch Hochmut kommt meist vor dem Fall. Genau deshalb sollte man den Kontrahenten mindestens auf Augenhöhe einordnen und die Zielsetzung nicht schon im Vorfeld als Selbstläufer vorauszusetzen.
Freilich, die Punkte könnte der TVM nur allzugut gebrauchen. Sollte die Niederlagenserie ihre Fortführung finden, wird sich bald ein angeknacktes Nervensystem melden und damit neue Probleme mit sich bringen. Probleme dahingehend, dass sich dann die Mannen um Frank Lichtinger wieder in Richtung hintere Tabellenregionen bewegen, wo der Druck eines Siegen müssens wieder stärker wird.
Beibt nur zu hoffen, dass nach der abgelaufenen Sperre für Thomas Wilke sich noch weitere Rückkehrer zum Kader gesellen, damit auch ausreichend Spielermaterial für diese schwere Auswärtsaufgabe zur Verfügung steht. Dass die Münchberger Handballer das Spielen nicht verlernt haben, steht außer Zweifel. Für das Tore schießen sollten sie aber vor dem Match einen kräftigen Schluck vom Zielwasser nehmen, damit nicht wieder die Fahrkarten überwiegen.
Am Samstag ab 15:45 Uhr unternimmt in der Helmbrechtser Göbelhalle die 2. Männermannschaft des TVM einen neuen Anlauf in -Richtung erster Saisonsieg. Ob der Tabellenvierte SG Kasendorf-Kulmbach sich dafür als braver Punktelieferant zur Verfügung stellt, darf zumindest im Vorfeld angezweifelt werden.