Alfred Hitchcock lässt grüßen! Auch er hätte das Ziellinien-Szenario in der Landesliga/Nord der Männer nicht besser zu Papier bringen können. Es wird ein Herzschlagfinale, wenn am Samstag, zur ungewohnten Anwurfzeit um 16:00 Uhr, die Herren des TV Münchberg in ihrem letzten Saisonauftritt den seit letztem Wochenende gesicherten ASV Cham empfangen.
Zeitgleich ist der TV Helmbrechts Gastgeber gegen den TSV Ismaning und der TV Roßtal empfängt die HSG Lauf/Heroldsberg. Während es für Helmbrechts und Roßtal noch um den Abstiegs-Relegationsplatz geht, streiten sich die punktgleichen Kontrahenten aus Lauf/Heroldsberg, Ismaning und Münchberg um den Relegationsplatz zum Bayernligaaufstieg.
Wer hätte gedacht, dass die Grün-Schwarzen, deren vorrangiges Ziel in erster Linie immer wieder der Klassenerhalt ist, bereits im Verlaufe der Vorrunde in andere Tabellenregionen emporsteigen. Seit Monaten mischen die Schützlinge von TVM-Trainer Christian Seiferth ganz vorne mit und haben am Samstag sogar noch die Chance, in der Endabrechnung tatsächlich auf Rang zwei vorzustoßen.
Freilich, aus eigener Kraft geht das nicht mehr. Münchberg muss sich darauf besinnen, sein Heimspiel gegen Cham zu gewinnen. Dann ist erfüllt, was man selber zum Gelingen beitragen kann. Es wird Schützenhilfe benötigt. Und dies nicht einmal vom Nachbarn TV Helmbrechts, der die Punkte dringend im eigenem Interesse sichern muss und aus diesem Grund gegen Ismaning nicht leer ausgehen sollte.
Gleiches gilt für den TV Roßtal, der seine Hausaufgabe gegen Lauf/Heroldsberg ebenfalls möglichst unfallfrei lösen muss. Und genau in diesr Partie könnte -vorausgesetzt, die Grün-Schwarzen gewinnen tatsächlich gegen Cham- die Entscheidung zu Gunsten der Seiferth-Schützlinge fallen. Denn Lauf/Heroldberg hätte bei Punktgleichheit mit Münchberg, den direkten Vergleich gewonnen. Lässt die Spielgemeinschaft im Mittelfrankenderby aber bereits einen Zähler liegen, dann hat der TVM bei Heimsieg die Nase vorn.
Im Gegensatz zu Ismaning, dass bei Punkgleichheit gegen Münchberg den direkten Vegleich verloren hat. Sollten am Ende nur Lauf/Heroldsberg und Ismaning punktgleich sein, hätte Ismaning den Vorteil auf seiner Seite. Gleiches gilt, wenn alle drei Teams punktgleich über die Ziellinie gehen. Dann würde es eine Extratabelle unter diesen drei Mannschaften geben und dann stünde Ismaning mit 6:2 Zählern ganz vorne.
Die Lage ist für Alle klar! Der zielführenden Möglichkeiten gibt es aber deren mehr und deshalb sicherlich drei 60-Minutenkrimis in drei verschiedenen Spielstätten.
Auslaufen heißt es am Sonntag für die TVM-Damen, wenn der Absteiger um 14:00 Uhr den Ligasechsten HG Ingolstadt empfängt. In der aktuellen Form werden die Grün-Schwarzen im Vorfeld wohl kaum an eine Revanche für die 22:41 Vorrundenklatsche denken.
Wohl schon eher an einen gelungenen Saisonabschluß. Dann vielleicht sogar mit einem achtbaren Ergebnis. Mehr als statistischen Wert besitzt diese Begegnung für beide Teams nicht, sodass in erster Linie „schöner Handball“ den Vorrang haben sollte.
Nach dem Abpfiff endet für die TVM-Damen eine Saison, die nach dem Umbruch und Neuanfang nicht in der Landesliga hätte stattfinden dürfen. Um sich aber im Nachhinein den Vorwurf zu ersparen, dass man es doch hätte schaffen können, stellte man sich schließlich der -wie jetzt bestätigt- nicht zu lösenden Aufgabe.