Ob sich die wohl längste Weihnachts- weil auch WM-Pause im Nachhinein als Fluch oder Segen für die Münchberger Handballteams herauskristallisiert, werden die kommenden Wochen zeigen. Was die Regenerationsphase betrifft, so kam die 6-wöchige Pause den Mannschaften wohl eher gelegen.
Aus Sicht der TVM-Männer muss die Angelegenheit doch etwas differenzierter betrachtet werden. Nach einer des besten Vorrunden seit Landesligazugehörigkeit überhaupt, befindet sich der TVM zusammen mit dem ASV Cham und der HSG Fichtelgebirge im punktgleichen Verfolgertrio hinter Spitzenreiter Heidingsfeld.
Doch dann passiert das, was zu diesem Zeitpunkt wohl die wenigsten erwarteten und was sich eventuell negativ in den Köpfen der TVM-Akteure festgesetzt haben könnte. Die unverhoffte und zudem noch deutliche Derbyniederlage beim bis dahin abgeschlagenen Schlusslicht TV Helmbrechts. Bereits ein Remis hätte ausgereicht, um die lange Spielpause als alleiniger Tabellenzweiter zu genießen. Die Aktiven werden es aus eigener Erfahrung heraus sicherlich bestätigen können. Nichts Schlimmeres, als nach einer Derbyniederlage in eine Spielpause zu gehen, weil die Erinnerung länger als sonst haften bleibt. Da ist es besser, bereits eine Woche später sich den Frust von der Seele spielen zu dürfen.
Wäre diese Situation nicht schon Strafe genug, muss der TVM am Samstag um 19:30 Uhr ausgerechnet beim punktgleichen und nur durch das Torverhältnis besseren ASV Cam auf´s Parkett. Der nächste Kopfblockierer? Denn gerade die Oberpfälzer waren es, die beim Saisonauftakt schon früh den Heimnimbus des TVM zerstörten und beim seinerzeitigen 22:28 nicht nur zahlenmäßig klar dominierten.
Hinzu kommt, dass die heutigen Gastgeber am letzten Spieltag der Vorrunde das Kunststück schafften, dem bis dato verlustpunktfreien Spitzenreiter TG Heidingsfeld mit einem 29:26 die erste Saisonniederlage beizubringen. Mit diesem Sieg sprang Cham auf Rang Zwei und wird alles daran setzen, mit einem Erfolg am Samstag diese Position zu verteidigen. Zudem spielt sicherlich die Statistik dem ASV 1863 Cham in die Karten, denn der kommende Gast hat nur selten Zählbares mit nach Hause genommen.
Packt man alle Fakten in einen Topf, dann scheint der psychologische Vorteil klar auf Seiten der Hausherren zu liegen.
Doch all dies können die Grün-Schwarzen widerlegen, wenn sie an die überwiegend guten Leistungen der Vorrunde anknüpfen und nicht mit leeren Händen aus der Oberpfalz zurückkehren.
Trainer Frank Lichtinger und seine Mannen wissen nur allzugenau, dass sie eigentlich gegen jede Truppe dieser Liga mithalten können. Mit einem erfolgreichen Rückrundenstart würde man sich nicht nur weiter in der Spitzengruppe der Liga behaupten, sondern auch endlich die Derbyniederlage aus den Köpfen verdrängen.
Eine Derbyniederlage beschäftigt auch noch die TVM-Damen in der Bezirksoberliga Oberfranken. Diese kassierten die Grün-Schwarzen am zweiten Spieltag in Helmbrechts. Zudem fiel diese mit 14:22 auch noch deutlich aus. Zum damaligen Zeitpunkt hakten die Grün-Schwarze diese Pleite unter dem Gesichtspunkt ab, dass man bei einem Mitfavoriten für einen Spitzenplatz dieser Liga auch schon mal klar verlieren kann, ohne dass gleich die Handballwelt aus eigener Sicht unterzugehen droht.
Im weiteren bisherigen Saisonverlauf hat sich aber die Ligatabelle ganz anders gegliedert. Die SG Kunstadt-Weidhausen führt punktgleich mit dem TV Marktleugast die Tabelle an, gefolgt vom TV Gefrees, der allerdings schon drei Zähler Rückstand aufweist. Kurios in der aktuellen Tabelle ist zudem, dass ab Rang vier beginnend mit dem TV Hallstadt alle Teams ein negatives Punktekonto aufweisen. Der TVM mit 6:8 und der TVH, bei einem Spiel mehr, mit 6:10 Zählern sind im hinteren Mittelfeld aktuelle Tabellennachbarn.
Da bietet sich von der Papierform her für den TVM die große Chance, sich am kommenden Samstag ab 17:45 Uhr in heimischer Gymnasiumhalle am Nachbarn schadlos zu halten und sich für die Vorrundenniederlage zu revanchieren. Doch so einfach wird dies aus Münchberger Sicht in der Umsetzung mit Sicherheit nicht werden. Den Grün-Schwarzen fehlt in dieser Saison einfach noch die Konstanz und zudem haben die Gäste in direkten Vergleichen bisher fast immer die besseren Nerven besessen und mehr Standhaftigkeit bewiesen.
Gehen die Schützlinge von Christopher Seel, der zudem in der Vorsaison noch an der Helmbrechtser Seitenlinie stand, erneut leer aus? Eine berechtigte Frage, die aber die Gastgeber anders beantworten sollten. Denn mit einer Niederlage im Gepäck eine Woche später nach Gefrees und schnell könnte sich aus einer bisherigen durchwachsenen Saison, eine Rückrunde entwickeln, in der es dann nur noch ums Überleben in der BZOL geht.
Könnten die Seel-Schützlinge vermeiden, vor allem dann, wenn die Revanche gelingt und die Punkte am Samstag in Münchberg bleiben.
In der Landesliga Nord muss die weibliche B-Jugend am Samstag um 16:00 Uhr zum Tabellendritten TSG Estenfeld reisen. Oft gut gespielt, aber die Punkte liegen gelassen. So kann der bisherige Saisonverlauf aus Münchberger Sicht am besten zusammengefast werden. Die Schützlinge vom Trainerehepaar Florian und Denise Bär haben sich im Vorfeld sicherlich mehr, als zum jetzigen Zeitpunkt mit 5:9 Punkten nur Rang sechs erhofft.
Das für Samstag um 16.00 Uhr geplante Spiel der weiblichen C-Jugend gegen die SG Mintraching/Neutraubling wurde abgesagt, da der Gegner keine spielfähige Mannschaft stellen kann. Das Spiel wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Termin noch offen.
Die männliche D-Jugend muss abschließend am Sonntag um 13:15 Uhr beim HC 03 Bamberg antreten.