14. Sept. 2019 – Auftakt zur Handball-Hallensaison 2019/2020. Der erste Landesligagegner in der Münchberger Gymnasiumhalle war der Bayernligaabsteiger TSV Rothenburg, die 29:32 Niederlage o.k. So zumindest der Tenor, den nackten Zahlen zugrunde gelegt. Bayernligaabsteiger heißt ja gleichzeitig auch immer wieder Mitfavorit für die erneute Rückkehr ins Bayerische Handballoberhaus. Zudem sah sich der Gast damals selber in der Favoritenrolle für die Auftaktbegegnung.
Doch beim genaueren Hingucken fiel seinerzeit auf, dass die Münchberger Heimniederlage eigentlich vollkommen unnötig war. Durch eigene Fehler dem Gast in die Karten gespielt und dieser ließ sich dann nicht zweimal bitten. Verloren gegen ein in etwa gleichstarkes Team. Genau das bestätigte dann auch der weitere und bisherige Saisonverlauf. Rothenburg ist in dieser Saison eine Truppe, die jederzeit im vorderen Mittelfeld mitspielen kann. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Das kann auch der TV Münchberg, der momentan sogar drei Pluspunkte mehr auf dem Konto besitzt und auf Rang fünf auch drei Tabellenränge vor den kommenden Gastgebern rangiert. Am Samstag ist in Rothenburg ab 19:30 Uhr der TSV Gastgeber für das erste Rückrundenspiel und möchte nur allzugerne seinen damaligen Auftakterfolg wiederholen.
Freilich ist in der Tauberstadt längst der graue Handballalltag eingekehrt. Nach einem 4:0-Punktestart kam der TSV früh von seinem Saisonziel ab. Mit einer Negativserie von 5 Niederlagen am Stück rutschten die Mittelfranken bis in die Abstiegszone ab und waren heilfroh, gegen Ende der Vorrunde wieder langsam in die Spur gefunden zu haben.
Die Zielsetzung musste schon allein wegen des aktuellen Tabellenplatzes korrigiert werden. Trotzdem will man zumindest um Rang zwei die Flinte noch nicht vorzeitig ins Korn werfen. Da scheint der TVM aus Sicht der Gastgeber gerade zum richtigen Zeitpunkt aufzukreuzen. Münchberg liegt dem TSV, das zeigt auch die Statistik aus früheren gemeinsamen Landesligajahren, wo die Grün-Schwarzen oft in beiden Saisonbegegnungen leer ausgingen. So wünscht sich das der TSV auch gerne diesmal. Auch deshalb, weil man mit einem Heimsieg das eigene Punktekonto seit graumer Zeit erstmals wieder in den Plusbereich schieben kann.
Münchberg reißt zudem gleich mit mehreren Problemen an. Thomas Wilke fällt aufgrund seines Platzverweises – in der Vorwoche in Mainburg – gesperrt aus und wird eine Lücke hinterlassen. Zudem fehlen verletzungsbedingt einige Akteure und ferner werden wiederum andere noch angeschlagen in die Partie gehen. Also alles andere als rosige Aussichten für die Schützlinge von Trainer Frank Lichtinger für das zweite schwere Auswärtsspiel in Folge.
Da wäre unter diesen Umständen ein erneuter Punktgewinn in fremder Halle schon als echter Achtungserfolg einzuordnen. Freilich, unmöglich ist auch dieser nicht, doch aufgrund der angespannten Personalsituation eher unwahrscheinlich. Da kann die Devise nur heißen: Kopf in den Sand stecken gilt nicht und wer nicht bereit ist zu kämpfen, der hat schon verloren.
Deshalb sollte man sich im Lager der Gäste eher auf die einfachen Sachen des Handballspiels konzentrieren. Ballsicherheit ist oberstes Gebot. Keine schnellen Abschlüsse, kein vogelwildes agieren und in der Abwehr kompakt. Dann muss man beobachten, wie sich die Begegnung entwickelt und wenn sich die Chance bietet, versuchen auch Nutzen daraus zu schlagen.
Leichter gesagt als getan. Doch wenn die Aktiven nicht wieder das „Kopf durch die Wand-Prinzip“ anweden, bleibt zumindest das Fünkchen Hoffnung auf eine Außenseiterchance erhalten. Dieses Ziel vor Augen sollten die Gäste nicht vorzeitig abschenken, zumal in einer Woche dann, beim ersten Heimspiel in der Helmbrechtser Göbelhalle mit der HSG Lauf/Heroldsberg, ein unmittelbarer Tabellennachbar aufkreuzt mit dem man ebenfalls noch ein Hühnchen aus der Vorrunde zu rupfen hat.
Auf Lösungsfindung für den ersten Saisonsieg befindet sich noch immer die 2. Männermannschaft des TVM. Ob dieser dann ausgerechnet am kommenden Sonntag ab 16:00 Uhr in der Gymnasiumhalle gegen Spitzenreiter HSV Hochfranken III gelingt, darf doch stark angezweifelt werden. Was bleibt, ist im Vorfeld eher die Hoffnung auf ein knappes Resultat.