Jedes Jahr in etwa um dieselbe Zeit kehrt es zurück: Das Handballfieber! Ab kommenden Samstag werden bestimmt wieder viele Fans aus der Region von diesem Virus infiziert. Genauer, ab 18:00 Uhr. Denn dann erwartet der TVM in der Münchberger Gymnasiumhalle zum Saisonauftakt in der Landesliga/Nord den Bayernligaabsteiger TSV 2000 Rothenburg. Die Auftaktbegegnung wurde wegen des gleichzeitig stattfindenden Münchberger Stadtfestes auf die sonst ungewohnte Anwurfzeit vorverlegt.
Es ist schon fast Tradition, dass die Grün-Schwarzen den Ligaauftakt vor eigenem Publikum bestreiten. Genauso gehörte es bis vor zwei Jahren dazu, die jeweiligen Saisoneröffnungsspiele zu einer Erfolgsgeschichte für die Hausherren werden zu lassen. In den zurückliegenden beiden Jahren hatte allerdings der ASV Cham etwas dagegen und durchbrach das Gesetz der Serie. Münchberg quittierte gegen die Oberpfälzer zwei Auftaktniederlagen nacheinander und verlor dadurch schon früh den Heimnimbus.
Das soll sich möglichst ab heute wieder ändern. Um einen klassischen Fehlstart zu vermeiden, müssen die Schützlinge von Trainer Frank Lichtinger unbedingt versuchen, nicht mit leeren Händen aus diesem Match herauszugehen. Denn bereits eine Woche später steht das schwere Auswärtsspiel bei der HSG Lauf/Heroldsberg auf Programm, die auch heuer wieder zu den Spitzenteams gerechnet wird. Im ungünstigsten Fall droht sogar der klassische Fehlstart.
Damit wartet eine ganz schwere Hausaufgabe auf die Münchberger Handballer, denn der Gast aus Mittelfranken will sicherlich wieder in der Spitzengruppe mitmischen, trotz etwas verändertem Kader gegenüber dem Vorjahr. Der neue Rothenburger Trainer Bernd Becker sieht seine Truppe im Favoritenkreis der Liga. So ist es nur logisch und nachvollziehbar, wenn bei den Tauberstädtern mindestens mit einem Punktgewinn zum Auftakt spekuliert wird.
Apropos Münchberger Handballer. Wie in den zurückliegenden Wochen ausführlich an dieser Stelle berichtet wurde, fusionieren die beiden Handballabteilungen des TV Helmbrechts und des TV Münchberg ab der Saison 2020/2021 zur SG Helmbrechts/Münchberg. Bereits in dieser Spielzeit starten die beiden Männermannschaften mit gemischten Teams. Mit Spielern aus beiden Vereinen wird sowohl in Helmbrechts das Bezirksoberligateam, wie auch der Landesligist in Münchberg bestückt. Zudem werden die Heimspiele bereits wechselweise in der Münchberger Gymnasiumhalle und in der Helmbrechtser Göbelhalle stattfinden.
Damit beginnt die Zusammenführung der beiden ehemaligen Lokalrivalen Schritt für Schritt. Es ist so geplant, dass die einzelnen Positionen frühzeitig doppelt und möglichst gleichstark besetzt werden. Es wird intensiv an einem Landesligateam gebastelt, dass den angestrebten Klassenerhalt nicht nur realisieren, sondern möglichst frühzeitig unter Dach und Fach bringen soll. Für dieses Vorhaben hat sich der TVM zudem auf dem halblinken Rückraum eminent verstärkt. Mit Thomas Wilke von der SG Auerbach/Pegnitz kommt der zweitbeste Torschütze der vergangenen Landesligasaison nach Münchberg.
Zusammen mit Vit Kalas, dem Torschützenkönig aus der Vorsaison, hat der TVM jetzt die beiden Halbpositionen nahezu perfekt bestückt. Inwieweit die beiden Torjäger bereits am Samstag der Partie ihren Stempel aufdrücken können, wird sich ab 18:00 Uhr zeigen.
Die Fans können sich auf jeden Fall auf einen spannenden Saisonauftakt freuen, denn mit dem Bayernligaabsteiger TSV Rothenburg stellt sich gleich ein Hochkaräter der Liga vor, der seinen Teil zum Spitzenhandball am Eröffnungstag sicherlich beitragen wird.
Stimmen vor dem Spiel:
Auf die Frage nach der Aussicht auf einen erfolgreichen Auftakt antworteten:
Frank Lichtinger (Trainer):
– Leider fehlen am Samstag aus privaten Gründen Simon Oberländer und Julian Merz.
– Im ersten Spiel wird sicherlich noch nicht alles rund laufen, weil sich die Mannschaft noch finden und an der Feinabstimmung gearbeit werden muss.
– Selbstverständlichkeit gehen wir in heimischer Halle positiv in die Partie und ich hoffe, dass die Jungs mit Leidenschaft, Herzblut und der nötigen Motivation dabei sind, um einen starken Gegner ordentlich Paroli zu bieten.
Christian Seiferth (Sportlicher Leiter Herren):
– Ich sehe das im Grundsatz natürlich wie Frank. Die Mannschaft wird sich zunächst erstmals finden müssen. Auch deshalb, weil es auf einigen Positionen gegenüber der letzten Saison Veränderungen gibt.
– An und für sich sehe ich unsere Mannschaft trotzdem grundsätzlich auf Augenhöhe mit einem Gegner wie Rothenburg. Auch deshalb, weil wir in unserer „Hölle Nord“ als Gastgeber auftreten.
-Ich denke, wenn wir einen guten Tag erwischen, wenige eigene Fehler produzieren und die des Gegners ausnutzen, haben wir auf jeden Fall eine Chance was mitzunehmen. Zumal Rothenburg mit Skaramuc, Kister und TW Amann drei sehr wichtige Säulen verloren hat.
Im Hinblick auf die Zukunft antworteten im Vorfeld zwei Eigengewächse des TVH und des TVM wie folgt:
Philipp Troßmann (TVH)
– Sieht sich als jungen, leistungsstarken Spieler, der hochmotiviert in die neue Saison startet.
– In der neuen Mannschaftsgestaltung aus vielen Leistungsträgern beider Vereine erkennt Troßmann viel Potential für die Zukunft. Das trägt zur Motivation für die neue Saison bei. Ich bin glücklich, ein Spieler in diesem Team sein zu dürfen, so Troßmann.
Stefan Baumgärtel (TVM)
– Jeder kennt seine Aufgaben und versucht seine Stärken für das Team einzubringen. Baumgärtel ist der festen Überzeugung, dass keine Rolle spielt, ob der Nebenmann aus Helmbrechts oder Münchberg ist.
– Baumgärtel weiter. Wir sind in dieser kurzen Zeit schon zu einer Einheit geworden. Durch die Anzahl an leistungsstarken Spielern ist u.a. auch die Trainingsqualität deutlich gestiegen.