Abpfiff des gut leitenden Damenteams aus Unterfranken und es war immer noch bzw. gerade jetzt eine hervorragende Stimmung in der Münchberger Gymasiumhalle, die in dieser Saison so viele wichtige Spiele im Kampf um den Klassenerhalt gesehen hat, wie nie zuvor in den zurückliegenden Jahren.
Gute Stimmung, weil zum einen die große Fangemeinde der Gäste auch nach Spielschluß ihrem Team weiter trommelnd den Rücken stärkte. Und zum anderen, weil die Hausherren nach einer über die gesamte Distanz mitreißenden Partie den Klassenerhalt zu 99,9 % unter Dach und Fach brachten. Jetzt stehen die Schützlinge von TVM-Trainer Christian Seiferth wieder dort, wo sie in den Vorjahren auch immer zu finden waren, auf einem Rang in der Spitzengruppe. Wenn in den verbleibenden beiden Begegnungen weiter gepunktet wird, dann könnte sogar Rang vier über die Ziellinie gerettet werden.
Wer zuletzt in 9 Spielen sage und schreibe 14:4 Punkte gesammelt hat, der sollte auch eher in dieser Tabellenregion eingeordnet werden, ohne alle zwischenzeitlichen historischen Konstellationen dieser Spielzeit außen vor zu lassen. Mit einer ellenlangen Verletztenliste in die Saison gestartet, muss man studienbedingt noch immer auf die etatmäßigen Außen Oberländer und Wilferth verzichten. Zudem können einige Aktive aus beruflichen oder familiären Gründen nicht regelmäßig eingesetzt werden. Es war bzw. ist noch für 2 Spieltage eine Saison, die den Münchberger Handballern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Auch deshalb, weil sich die Mannschaft aus den genannten Gründen lange am Rande der Ligazugehörigkeit bewegte.
Umso erstaunlicher, wie alle zusammengerückt sind, in einem Moment, wo die Luft anfing ganz, ganz dünn zu werden. Ab da spielten die Grün-Schwarzen plötzlich wieder auf sehr gutem Niveau und das war auch in dieser Partie so. Nicht von ungefähr hat der TVM inzwischen wieder den zweitbesten Angriff der Liga. Nur einen Zähler hinter dem TV Roßtal, für den es jetzt ganz schwer wird, die Klasse doch noch zu halten.
Dieser überzeugende Heimsieg hatte in erster Linie drei Väter. Torwart Lukas Hurt, der erneut eine exzellente Vorstellung bot, sowie Torsten Krauß und Vit Kalas, die mit je 10 Treffern aus allen Lagen das gegnerische Gehäuse unter Beschuß nahmen. Diese Beiden gehören an guten Tagen sowieso zu den Toptorjägern der Liga und trugen so einmal mehr maßgeblich zum Erfolg bei. Zudem betätigte sich Jad Lad einmal mehr als treibende Kraft nach vorne und Daniel Schrepfer befindet sich auf gutem Wege, auf der vakanten Rechtsaußenposition in eine vielversprechende Rolle hineinzuwachsen.
Von Beginn an waren die Gastgeber präsent und früh darauf aus, die Räume für den Roßtaler Angriff eng zu halten. Noch einmal 37 Gegentreffer wie in der Vorrunde, wollte sich der TVM auf keinem Fall einhandeln. Dass dies nicht eintreffen wird, war eigentlich schon nach 17 Minuten zu erkennen, als der Gast erst mit 5 Treffern auf der Anzeigtenfael vertreten war. Und noch was kam dem TVM entgegen. Die Mannschaft agierte von Beginn an aus einer Führung heraus, was die Gäste immer wieder zu schnellen Abschlüssen zwang, um nicht früh aus dem Match zu sein.
Doch die TVM-Abwehr stand und so blieb immer wieder Zeit nach vorne Kreativität zu entwickeln. Was dennoch durchkam landetet bei Lukas Hurt, der mehrmals mit guten Pässen seinen Stürmern zu erfolgreichen Tempogegenstößen verhalf. Münchberg hatte gegen Ende der ersten Halbzeit schon viel unter Kontrolle und baute den Vorsprung auf 4 Tore aus.
Nach Wiederanpfiff wollten die Gäste schnell verkürzen und verloren dabei früh alles. Die Seiferth-Schützlinge kamen frisch aus der Kabine zurück und bestraften fortan jeden Gästefehler gnadenlos. Das Unheil aus Roßtaler Sicht nahm seinen Lauf. Die TVM-Führung wuchs, immer mehr „schöne Tore“ reihten sich ein, sodass der Kempatrick zwischen Lukas Kral und Vit Kalas nicht der einzige Höhepunkt dieser Begegnung blieb.
Am Ende war der Erfolg sogar in der Höhe absolut verdient, denn die Gastgeber haben einmal mehr deutlich unter Beweis gestellt: Rufen sie ihr Potential ab, dann benötigen die Grün-Schwarzen vor allem eines nicht, nämlich fremde Hilfe um auch tabellarisch erfolgreich dazustehen. Mit dieser Feststellung können die Münchberger Handballer beruhigt in die beiden letzten Punktspiele am kommenden Sonntag in Regensburg und eine Woche später daheim (Sonntag, 14. Mai – 16:00 Uhr) gegen den TV Erlangen-Bruck II gehen.
TV Münchberg – TV Roßtal 35:24 (15:11)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Kalas (10/5), Baumgärtel (4), Krauß (10), Schrepfer (4), Sammet (2), Kral, Christoph Bär, Mayer, Jan Lad (3), Müller (2).
Schiedsrichter: Sabrina Kleinhenz/Lisa Wenske (Garitz/Nüdlingen) fanden trotz guter Leistung nicht immer ungeteilte Zustimmung
Zuschauer: 260
Zeitstrafen: Münchberg 3; Roßtal 5.
Spielfilm: 3:1, 4:3, 7:3, 9:7, 12:10, 17:11, 20:14, 23:16, 25:18, 29:19, 32:22, 35:24.