Dass es gegen den souveränen Tabellenführer, zudem in dortiger Halle, nur wenig zu holen gibt, war der TVM-Reserve schon im Vorfeld bewusst. Auch die Höhe der Niederlage kam so nicht unbedingt unerwartet. Ärgern konnten die Grün-Schwarzen die Spielgemeinschaft aus Rehau und Selb trotzdem. Dies allerdings nur in der Anfangsphase und speziell nur bis zum Spielstand von 7:7. Die Hallenuhr zeigte gerade die 17. Spielminute, als der Gast kurzfristig in den Gedanken verfiel, es könnte vielleicht so weitergehen und am Ende überraschenderweise doch ein ganz passables Ergebnis herauskommen.
Weit gefehlt. Was unter Umständen auch für einen Autofahrer tödlich enden kann, gilt auch für den Handballsport. Gemeint ist der Sekundenschlaf, der am Ende alles anders macht. Dieser wiederum dauerte bei der TVM-Reserve in diesem Match sage und schreibe 11 Minuten und damit beraubte sich der Gast aller seiner Möglichkeiten selbst. Der HSV Hochfranken II schaffte es den Tiefschlaf der Gäste gnadenlos auszunutzen, machte aus einem 7:7 eine 15:7 Führung und schaffte damit die Basis für den späteren klaren Heimerfolg.
Münchberg wurde überrannt, war kurz geschockt. Es dauerte einige Minuten, bis die 2. TVM-Garnitur so langsam zu ihrer Spielkultur aus der Anfangsphase zurückfand. Dann allerdings war man für Minuten wieder ein gleichwertiger Gegner und verlangte den Hausherren alles ab. Bis auf 15:20 verkürzte der TVM II. Aber den Gedanken, dass es vielleicht nochmal eng werden könnte, vertrieb der HSV II mit einer fulminanten Schlußphase schnell wieder aus den Gästeköpfen.
Münchberg gab sich zwar nicht auf, hatte phasenweise sogar gute Kombinationen im Gepäck. Dem Spielwitz und der Wurfentschlossenheit der Spielgemeinschaft hatte der TVM II letztlich aber nicht mehr viel entgegenzusetzen.
So steht am Ende eine Münchberger Niederlage, die langsam die Alarmglocken schrillen lässt. Nicht der Höhe des Ergebnisses wegen, sondern einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass man sich mit zuletzt 2:12 Punkten in Serie jetzt in die Nähe der Tabellenränge bewegt, wo akute Abstiegsgefahr ständiger Begleiter ist. Ob dieser Umstand gut für das Nervenkostüm der Grün-Schwarzen ist, darf doch stark angezweifelt werden. Noch kann sie verhindert werden, die nur 1-jährige Zugehörigkeit dieser Spielklasse nach dem Aufstieg im letzten Jahr. Dann muss aber die Konstanz über die gesamte Spieldauer zurückkehren.
HSV Hochfranken II – TV Münchberg II 37:26 (15:10)
TV Münchberg II
Florian Bär, Ehemann (Tor);
Greim, Galen (1), Hannes Osburg (4), Maretzki (2), Klug (3), Krauß (1), Hoffmann (2), Fischer, Sammet (10/3), Stefan Roßner (3).
Schiedsrichter: Berghammer / Kalina (Bayreuth) waren gute Leiter
Zschauer: 60
Zeitstrafen: Hochfranken 5; Münchberg 2.
Spielfilm: 4:1, 5:3, 7:7, 15:7, 17:10, 19:13, 20:15, 26:17, 31:19, 33:23, 34:25, 37:26.