In einer jederzeit spannenden aber keinesfalls hochklassigen Begegnung schraubten die Hausherren ihre beeindruckende Heimbilanz auf jetzt 14:0 Punkte. Da genügt dann auch schon mal eine eher mittelmäßige Gesamtleistung um den Gegner auf Distanz zu halten. Mittelmäßig deshalb, weil aufgrund des stark dezimierten TVM-Kaders in dieser Saison auch keine Wunderdinge mehr erwartet werden sollten. Mit 20:14 Punkten auf Rang drei, nur noch die beiden Bayernligaabsteiger vor sich, befinden sich die Seiferth-Schützlinge absolut im Soll und vielleicht sogar etwas darüber.
Nachdem jetzt Winterstein und vielleicht sogar Martin Lad die Restsaison ausfallen, verteilt sich die Last auf immer weniger Schultern in der Mannschaft. Da wiegt dann eine berechtigte „Rote Karte“, wie diesmal bereits in der 21. Minute geschehen, gegen Christoph Schulz besonders schwer. Jetzt mussten sich Kalas, Krauß, Sammet, Jan Lad und mit Abstrichen Wilferth die Verantwortung teilen und gingen dabei bis an die Grenze ihres Leistungsvermögens.
Dass dann zwischendurch junge Spieler wie Krauß und Wilferth bei der Übernahme von Verantwortung auch mal Chancen liegen lassen, sollte man diesen Akteuren ganz großzügig verzeihen. Es ist bewundernswert, wie sich die junge TVM-Truppe, in der immer mehr Eigengewächse beginnen Fuß zu fassen, aktuell verkauft und vor allem in heimischer Halle keine Zentimeter Boden verschenkt.
Aus der Not eine Tugend machte nach dem Matchaus von Schulz Trainer Christan Seiferth. Er setzte den jungen Sebastian Goller auf die vorgezogene Mandecker-Position und dieser nutzte seine Aufgabe hervorragend. Der Spielfluß der Gäste war dahin, weil der 6. Mann für´s kurze und schnelle Paßspiel der Roßtaler plötzlich in der Angriffsmaschinerie fehlte.
Die Hausherren übernahme die Initiative und gingen in einer eher torarmen ersten Hälfte mit einem knappen Vorsprung in die Kabine. Dass die Grün-Schwarzen nicht klarer führten, lag an der überragenden Leistung von Gästekeeper Thorsten Neukirchen, der u.a. 2 Strafwürfe hielt. Warum allerdings der TVR zu Beginn des zweiten Abschnitts ausgerechnet Neukirchen auf die Bank setzte, wird wohl Roßtaler Geheimnis bleiben.
Münchberg nutzte die Gunst der Stunde und setzte sich mit einem 5:2-Lauf auf 18:13 ab. Ab diesem Moment diktierten die Gastgeber das Geschehen aus einer klaren Führung heraus und zwar bis zum 21:17. Dann schlichen sich verständlicherweise erste Konzentrationsschwächen ein. Dadurch folgte eine vogelwilde Phase der Partie mit Abwehrreihen, offen wie Scheunentore. Beleg dafür, dass in Hälfte zwei 36 Treffer fielen. Auch Keeper Florian Bär agierte in einigen Szenen unglücklich, doch muss man ihm bestätigen, dass er die wichtigen Bälle bei knappen Spielständen hielt.
So gelang es den Gastgebern schließlich, immer dann wenn Gefahr drohte, einen weiteren Treffer draufzusetzen und das phasenweise mögliche Unentschieden im Ansatz zu verhindern.
Der TVM konnte seinen dritten Rang verteidigen, liegt aber, so makaber es klingt, nur 6 Zähler vor der abstiegsgefährteten Region.
TV Münchberg – TV Roßtal 31 : 29 (13 : 11)
TV Münchberg
Florian Bär (Tor);
Jan Lad (8), Kalas (6), Baumgärtel, Mayer, Krauß (8/1), Sammet (7/3), Schulz, Goller, Christoph Bär, Wilferth (2).
Schiedsrichter: Markus und Thomas Klement (Ochsenfurt) boten eine durchschnittliche Leistung
Zuschauer: 1 5 0
Zeitstrafen. Münchberg 1; Roßtal 4.
Rote Karte: Christoph Schulz (TVM) in der 22. Minute wegen Foulspiel.
Spielfilm: 2:0, 3:4, 5:7, 8:8, 9:10, 16:11, 18:13, 20:15, 21:18, 23:22, 27:25, 30:27, 31:29.