TV Münchberg – TV Roßtal 25 : 27 (10 : 16)
TV Münchberg
Fleischmann, Nicolas Weiß (Tor);
Winterstein, Jan Lad (4), Christoph Bär (6/5), Jakob Lad (1), Schulz (3), Kalas (2), Szwarc (3), Martin Lad (2), Sammet (3), Wilferth (1).
Schiedsrichter: Binneweiß (Rimpar); Weschenfelder (Würzburg) pfiffen fast fehlerfrei
Zuschauer: 2 2 0
Zeitstrafen: Münchberg 5; Roßtal 8.
Spielfilm: 2:2, 3:4, 3:9, 5:9, 5:12, 8:13, 9:16, 14:18, 17:20, 21:23, 23:26, 25:27.
Fazit aus Münchberg Sicht vorneweg: Gegen eine Spitzenmannschaft wie Roßtal, mit aktuellen 13:1 Punkten, kann man verlieren, muss man aber nicht. Und vor allem im taktischen Bereich nicht so ungeschickt, wie´s die Grün-Schwarzen gleich mehrmals praktizierten.
Es soll hier auf keinem Fall eine Liste der Schuldzuweisungen entstehen, doch hinterfragen darf erlaubt sein. Warum gestattet man der Startformation vom letzten Auswärtspiel in Selb mit Jakob Lad auf Halbrechts nicht wesentlich längere Präsenz auf dem Spielfeld? Stattdessen erhält ein völlig indisponierter Vit Kalas Spielzeit zuhauf und gestattet sich dabei Fahrkarten in schwer zu akzeptierender Anzahl. Warum wechselt diesmal TW Peter Fleischman (er hat in den vergangen Wochen glänzend gehalten, kam aber in dieser Partie mit den Roßtaler Werfern nicht zurecht) nicht schon in Hälfte eins gegen einen späteren überragenden Nicolas Weiß? Warum ignorieren die Brüder Martin und Jan Lad oft das Spiel über den Kreis und gestatten sich zuhauf selbst reichlich Fehlversuche? Warum erhält ein zuletzt immer besser werdender Christoph Schulz nicht mehr Einsatzzeit? Und warum nimmt man die beiden Roßtaler Schlüsselspieler und Werfer Lukas Franke und Sebastian Schuh nicht früher in direkte Manndeckung?
Sicherlich gibt es auf all diese Frage die passenden Antworten. Auf dem Spielfeld aber wurden sie zu spät oder gar nicht gegeben. Gründe für eine ausführliche Analyse sind also reichlich vorhanden. Die Handballwelt sollte aber für die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth deshalb nicht zusammenbrechen. Münchberg befindet sich allerdings nach der zweiten Heimniederlage nacheinander jetzt am kommenden Wochenende in Amberg schon wieder unter Zugzwang, um den Abrutsch nach ganz hinten zu vermeiden.
Schon nach wenigen Minuten war klar, dass es diesmal kein Torfestival geben würde. Zwar gelang Jakob Lad schon nach 34 Sekunden das 1:0, doch es dauerte immerhin bis zur 3. Minute, als Roßtal mit einem Doppelschlag das 1:2 glückte. Was dann folgte, hatte mit guten und sehenswerten Landesligahandball nur wenig gemein. Zu viele Fehler auf beiden Seiten waren der Grund, dass die Hallenuhr schon 9:22 Minuten anzeigte, ehe Wilferth das 2:2 gelang.
Wer jetzt einen Kampf auf Biegen und Brechen erwartete, war schnell getäuscht. Die anfangs aufgelisteten Punkte halfen Roßtal in die Spur und die wiederum konnten aus dem Rückraum schalten und walten nach Belieben. 5:12 war das Ergebnis des Zwischenspurts, der die Hausherren früh auf die Verliererstraße brachte.
Man muss lange zurückdenken, um sich an ein Spiel zu erinnern, indem der TVM mir "nur" 27 Gegentreffern als 2. Sieger die Halle verlassen musste. Genauso selten ist es, dass der Rekordsturm mit kümmerlichen 25 Toren weit unter seinen Möglichkeiten blieb. Letztgenannter Punkt ist zumindest teilweise zu beantworten. Mit Thorsten Neukirchen stand bei den Mittelfranken ein Könner seines Faches zwischen den Pfosten, der über die gesamte Distanz zum großen Rückhalt wurde.
Trotzdem kamen die Hausherren im zweiten Abschnitt nochmals zurück. Dank eines glänzend disponierten Nicolas Weiß schmolz der Gästevorsprung dahin und beim 21:23 und 22:24 leistete sich der TVM gleich mehrmals den Luxus, die vorhandenen Geschenke zum möglichen Ausgleich nicht anzunehmen. Zu hektisch wurde die gebotenen Chancen vertan. Ein weiterer Punkt in einer Fehlerkette, die ausschlaggebend war, dass Münchberg wieder nicht Stolperstein für ein Spitzenteam werden durfte. Roßtal war in der Summe cleverer und wusste immer die passende Antwort auf vielleicht zu selten gestellte Münchberger Fragen.