Nichts zu erben gibt es für die Gastmannschaften in der Münchberger Gymnasiumhalle. Ohne Rücksicht auf Namen und Tabellenstand, verließ bisher kein Landesligateam, außer dem ASV Cham, die Heimspielstätte des TVM mit weniger als 8 Toren Differenz.
Die geballte Heimstärke kann im weiteren Saisonverlauf noch zu einem entscheidenden Faktor werden. Von den letzten 10 Saisonspielen besitzt Münchberg nicht weniger als sieben Mal Heimrecht.
Und trotz des klaren Erfolges kann die Begegnung gegen den keinesfalls schwachen Liganeuling aus Erlangen-Bruck eher als Spiel der verpassten Gelegenheiten bezeichnet werden. Hatten die Gäste einen Pakt mit dem Aluminium geschlossen (nicht weniger als 12 Würfe landeten an Pfosten oder Latte), so standen die Hausherren diesmal mit der 1:1-Situation auf Kriegsfuß. Nahezu 20 !!! Würfe frei vom Kreis aus, dabei fast die Hälfte Konterangriffe, landeten über bzw. neben dem Tor, oder die gegnerischen Keeper standen im Wege.
Münchberg über 40 und Erlangen-Bruck über 30 erzielte Treffer, hätten wohl eher die Chancenhäufigkeit dieser Partie in zählbaren Ergebnis widergegeben. Doch gegen die möglichen 30 Gästetreffer hatte vor allem TVM-Keeper Florian Bär etwas. Er war über weite Phasen ein zuverlässiger Rückhalt und vor allem in Hälfte eins maßgeblich daran beteiligt, dass bis zum Seitenwechsel ein beruhigender 8-Tore-Vorsprung zu Buche stand.
Die Hausherren fanden schwer ins Spiel und waren vor allem in den ersten Minuten auf der Suche nach ihrem Rhythmus. Die Gäste agierten bis zum 4:5 fast ständig aus einer Führung heraus. Ruhig aufgebaute und entweder über dem Kreis oder dem Rückraum (hier hatte Linkshänder Eskofier das richtige Visier) abgeschlossene Aktionen hielten den Neuling in der Vorderhand. Doch von einer auf die andere Minute legten die Gastgeber den Hebel um und gingen mit einem 7:0-Lauf 11:5 in Führung.
Ab diesem Moment wurde es eine andere Begegnung. Bruck verkrampfte, die Flüssigkeit im Spiel ging verloren. Die Folge war, dass die Grün-Schwarzen dem Spiel immer mehr ihren Stempel aufdrückten. Auch die lange Zeit praktizierte Manndeckung an Jan Lad brachte dem Gast nur sporadischen Erfolg. Dass es zur Pause lediglich 17:9 stand, war eine Folge der verpassten Chancen.
Martin Lad, der immer noch leicht angeschlagen ist, reduzierte seine Einsatzzeit. Trainer Christian Seiferth gab den jungen Akteuren reichlich Spielzeit, wobei vor allem Simon Oberländer -nicht nur wegen seiner beiden Treffer- gute Ansätze zeigte. Gefahr war in Hälfte zwei zu keinem Zeitpunkt in Verzug. Allerdings sollte sich die Mannschaft eine vermeintliche Unart ganz schnell wieder abgewöhnen. Es muss der Respekt vom Gegner gewahrt bleiben, gleich zu welchem Spielstand und Gelegenheit. Gemeint ist damit, Chancen vor allem in der 1:1- Situation voll und konzentriert zu verwerten und nicht durch versuchte Trickwürfe vor allem die gegnerischen Torsteher der Lächerlichkeit preiszugeben. Die Versuchung ist natürlich bei souveränen Spielverlauf vorhanden. Dass der TVM aber dabei fast immer zweiter Sieger blieb, ist Bestrafung genug.
In der Schlußphase gelang den Gästen mit einem Dreierpack nochmals Ergebniskosmetik. Ansonsten stand die TVM-Deckung sicher, die vor allem durch Thorsten Krauß gewaltig an Stabilität gewonnen hat. Die Anfangsminuten nicht berücksichtig, kontrollierte Münchberg jederzeit das Geschehen und kann mit dieser phasenweise recht ordentlichen Gesamtvorstellung am kommenden Samstag beruhigt zum Spitzenreiter nach Sulzbach-Rosenberg fahren.
TV Münchberg – TV Erlangen-Bruck 31 : 22 (17 : 9)
TV Münchberg
Florian Bär (Tor);
Szwarc, Martin Lad (2), Krauß (7), Sammet (3), Kalas (4), Schulz (3), Christoph Bär (1), Jan Lad (5), Wilferth (4), Oberländer (2).
Schiedsrichter: Markus u. Thomas Klement (Ochsenfurt) leiteten ruhig und sicher
Zuschauer: 1 7 0
Zeitstrafen: Münchberg 1; Bruck 5.
Spielfilm: 1:2, 3:3, 4:5, 11:5, 15:6, 18:9, 21:11, 24:15, 28:17, 28:20, 31:21.