Damit ist die Saison 2016/2017 der Landesliga/Nord Geschichte. Eine Saison mit gutem Ausgang für die Münchberger Handballer. Allerdings auch eine Serie, die aus eigener Sicht so nicht unbedingt nach Wiederholung schreit.
Trotz guter Leistungen in Cham und Rothenburg, starteten die Grün-Schwarzen mit 0:4 Punkten in die Rückrunde. Der Ligaerhalt war plötzlich ganz weit weg, das Wasser stand den Seiferth-Schützlingen bis zum Hals. Doch dann brachten sich die Grün-Schwarzen, mit einer beeindruckenden Serie von 14:6 Punkten, einen Spieltag vor Saisonende in Sicherheit. Und das war gut so. Denn was die Seiferth-Schützlinge zum Saisonausklang boten, war alles andere als landesligawürdig.
Freilich klammerten sich die Gäste an den letzten Strohhalm und liefen mit einer verstärkten 2. Garnitur auf, ergänzt durch etliche bayernligaerfahrene Routiniers. Noch lange kein Grund, dass sich die Gastgeber derart desolat präsentierten. Phasenweise grenzte dieser letzte Heimauftritt schon an Arbeitsverweigerung. Nichts, aber auch rein gar nichts von dem, was die Münchberger Handballer zuletzt auszeichnete, war an diesem Tag vorhanden.
Dabei ging das Heimteam voll konzentriert an diese Aufgabe heran, zumal die Möglichkeit bestand noch auf Rang vier vorzurutschen und damit bestes oberfränkisches Landesligateam zu werden. Bis zum 4:2 schienen die Gastgeber auf dem richtigen Weg. Doch früh gesellte sich Sand ins TVM-Getriebe und das hatte Gründe. Der TVM liebt den körperlosen Handball. Aber da spielten die Gäste nicht mit. Sie boten vor allen in den ersten 20 Minuten mehr als das, was unter gesunder Härte einzureihen ist. Die Folge der robusten Gangart, war die berechtigte Rote Karte für den Erlanger Jan-Carlos Völcker wegen Foulspiel.
In der Folge machten die Gäste sowohl auf, als auch neben dem Spielfeld mächtig Rabatz. Philipp Hirnig tat sich hier besonders hervor. Während seine spielerischen Qualitäten unumstritten sind, hätte er sich die eine oder andere Hampelmannnumer auf und neben der Bank schenken können.
Aber immerhin, damit beindruckte Erlangen-Bruck seinen Kontrahenten und zog das Spiel von Minute zu Minute an sich. Münchberg stand brav Spalier und hatte fortan nichts Gleichwertiges mehr entgegenzusetzen. An diesem Tag reichten weder Kampfkraft, Einsatzwille noch geistige Frische. Die Mittelfranken waren in allen Belangen überlegen. Es war phasenweise demütigend, wie der TVM in Grund und Boden gespielt wurde.
Und die Betonung liegt auf gespielt. Es war ein auch in dieser Höhe jederzeit verdienter Gästerfolg, der in der gezeigten Form für die Brucker wohl um einige Spieltage zu spät erfolgte. Beim TVM kam mit dieser Partie nochmals die Erinnerung zurück, dass diese Serie für Münchberg lange Zeit ein Überlebenskampf war. Die treuen TVM-Fans, die ihrem Team immer wieder den Rücken stärkten, hätten wahrlich einen versöhnlicheren Saisonausklang verdient gehabt. So wird wohl dieser Auftritt zum Vergessen noch einige Zeit in den Köpfen weiterspuken.
TV Münchberg – TV Erlangen-Bruck II 22:34 (9:16)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Kalas (6/2), Baumgärtel (2), Krauß (3), Schrepfer (2), Sammet (1), Winterstein (1), Christoph Bär (1), Mayer (2), Jan Lad (1), Müller (3).
Schiedsrichterinnen: Sabrina Kleinhenz / Lisa Wenzke (Garitz/Nüdlingen) leiteten ausgezeichnet
Zuschauer: 210
Zeitstrafen: Münchberg 2; Erlangen-Bruck Keine.
Rote Karte: Völcker (Erlangen-Bruck) in der 18. Minute wegen Foulspiel
Spielfilm: 2:1, 4:2, 4:5, 7:8, 7:13, 9:17, 11:20, 13:25, 17:28, 20:29, 20:32, 22:34.