22. Nov. 2014, 30:27 Sieg gegen HSV Hochfranken. Das war der letzte Erfolg in heimischer Gymnasiumhalle. Was kam, war die Niederlage gegen Spitzenreiter Erlangen/Bruck und die Folge einer Serie von 3:9 Punkten. Der Gipfel, die Heimpleite des Wochenendes gegen einen vermeintlichen Abstiegskandidaten, der den Grün-Schwarzen in dieser Saison nicht nur 3 von 4 möglichen Zählern abgenommen hat, sondern die Seiferth-Schützlinge damit endgültig ins Niemandsland der Tabelle beförderte.
Symbolisch war nach Spielschluß der Fußtritt von TVM-Trainer Christian Seiferth gegen eine Sporttasche. Damit wurde wahrscheinlich nicht nur das Ärgernis über so manche unverständliche Schiedsrichterentscheidung, sondern vielmehr über die phasenweise schwache Vorstellung seiner Schützlinge zum Ausdruck gebracht. Der Gast, angereist mit 11 Spielern und keinem Betreuer auf der Bank. Ihrem aktuellen Tabellen-Abstiegsplatz angepasst, war auch die optische Wahrnehmung weit von Landesliganiveau entfernt.
Das dachten sicherlich auch die Gastgeber, die von Beginn an anscheinend der Meinung waren, überwiegend mit Standhandball die fest eingeplanten Punkte zu sichern. Da hatte der TVM die Rechnung aber ohne den Gast gemacht. Trudering präsentierte sich von Beginn an hellwach und war keinesfalls bereit, sich aus Münchberg als Punktelieferant zu verabschieden.
Und diese Gästeeinstellung bereitete den Hausherren von Beginn an Probleme. Kein Laufspiel, kein Druck auf´s gegnerische Gehäuse und zudem eine lasche Einstellung im Deckungsverband. Keine Hände zum Block, der Gegner konnte schalten und walten nach Belieben. Lange Gesichter gab´s bei den Gastgebern dann nach 11:34 Minuten, denn da führte Trudering bereits mit 10:6.
Die Zeit muss weit zurückgedreht werden, um einen vergleichbaren Rückstand in heimischer Halle nach so wenig Spielzeit zu finden. Der Wachrüttler kam quasi ergebnisbedingt. Die Folge, mehr Engagement, Kontrolle über´s Spiel und die eigene 14:12 Führung. Das war die Kurzzeitbestätigung, dass es gegen Mannschaften aus dem Ligakeller funktionieren kann und muss. Und genau dieser Fehlgedanke erwies sich nach Wiederanpfiff als Bummerang.
Wer dachte, dass der TVM die Führung weiter ausbauen würde, sah sich schnell getäuscht. Die Oberbayern drehten das Match erneut und agierten fortan immer aus einem Vorsprung heraus. Zwar glichen die Grün-Schwarzen zwischendruch noch viermal aus, zur eigenen Führung reichte nie mehr. Auch deshalb, weil man sich im übertriebenen mannschaftsdienlichen Spiel verzettelte.
Rückraumspieler, wie Krauß, Kalas, Kral und Jan Lad, erschossen den Gegner nicht, wie sonst üblich aus der 2. Reihe, sondern spielten bei besten Wurfmöglichkeiten entweder Kreisläufer oder Außen an. Die wiederum sahen sich im Moment sogar der schlechteren Wurfposition gegenüber. Es war schon immer leicht, bei klaren Führungen die Verantwortung zu übernehmen. Dies sollte aber auch so sein, wenn Spiele einmal eng werden.
Das war diesmal nicht der Fall und damit ein Mitgrund, warum die Gäste zwar knapp aber, völlig verdient die Punkte mit in die Landeshauptstadt nahmen. Der TVM muss ganz schnell lernen, Gegner nicht schon im Vorfeld nach der Papierform zu besiegen, sonst könnten die folgende Begegnungen gegen Mannschaften aus ähnlichen Tabellenregionen ein böses Erwachen geben. Die Rückrundensaison 2013/2014 sollte Warnung genug sein.
TV Münchberg – TSV Trudering 27:28 (15:14)
TV Münchberg: Cenk Uzun (Tor); Oberländer (1), Kalas (5/3), Baumgärtel (1), Polzer, Krauß (1), Wilferth (6), Kral (1), Winterstein, Christoph Bär, Mayer, Jan Lad (6/3), Müller (6).
Schiedsrichter: Lehmann (Forchheim); Schwarz (Altenberg); leisteten sich teilweise haarsträubende Fehlentscheidungen auf beiden Seiten
Zuschauer: 140
Zeitstrafen: Münchberg 2; Trudering 6.
Spielfilm: 1:2, 3:6, 4:8, 6:10, 9;12, 14:12, 15:14, 15:17, 17:19, 22:22, 24:26, 26:26, 27:28.