Wer nicht trifft, verliert! Kurzes und knappes Fazit, des 2. Saisonspiels der TVM-Männer in der Handball-Landesliga/Nord. Selbst „ohne 5“ (Oberländer, Baumgärtel, Krauß, Wilferth, Kral) hätten beim zweiten Heimauftritt nacheinander die Punkte in Münchberg bleiben können.
Dazu wäre allerdings eine deutlich niedrigere Fehlerquote beim Abschluss notwendig gewesen. Dem sonst zuverlässigen und auf vielen Positionen einsetzbaren Christoph Bär, klebte das Wurfpech an den Händen. Auf Linksaußen gelang ihm -troz vieler Versuche- kein einziger Treffer. Auch seine Mitspieler scheiterten zu oft oder fanden im überragenden Gästekeeper Adreas Amann ihren Meister.
Da wäre auch gleich die Schlüsselposition im Gästespiel genannt. Im Gegensatz zur Vorwoche, wo die Hausherren auf 12:3 gegen den ASV Cham davonzogen, lief die Partie diesmal genau andersherum. War´s vor Wochenfrist Cenk Uzun im TVM-Gehäuse, der den Gast früh schachmatt setzte, nahm diesmal der Rothenburger Torsteher Amann dem TVM-Angriff schon früh den Wind aus den Segeln.
Nach 19:05 Minuten 4:10 für den Gast und lange Gesichter beim TVM. Für die Grün-Schwarzen ist es schon gewöhnungsbedürftig, in eigener Halle der Musik hinterherzulaufen. Allerdings wäre es aus der Situation heraus verfrüht, um bei den Gastgebern in nicht kompletter Besetzung schon jetzt die Landesligatauglichkeit anzuzweifeln. Dazu besteht kein Grund, weil man selbst stark dezimiert, vor allem in Halbzeit, zwei sehr gut dagegenhielt. Freilich muss der eine oder andere noch eine ganze Schippe drauflegen, um die Fehlenden in etwa zu ersetzen.
Der Sand im Getriebe, der aufgrund personeller Umbesetzungen allerdings schon zu erwarten war, machte sich vor allem in Halbzeit eins oft bemerkbar. Vielen Aktionen fehlte der Fluss, die Zielstrebigkeit und das Auge für den richtigen Moment. Trotzdem war dem TVM mangelnder Einsatz nicht abzusprechen. Mit Kampf und Energie gelang der Anschluss zum 8:10, was sich aber schnell als Strohfeuer erwies.
Mit neuem Elan kamen die Seiferth-Schützlinge aus der Kabine zurück und agierten ab sofort jederzeit gleichwertig. Was in der Folge hinzukam, war auch Pech. Rothenburg war beim weitem nicht mehr so dominant, wie im ersten Abschnitt. Auch deshalb, weil die einheimische Abwehr besser Zugriff auf die Gästeaktionen bekam. Doch dann kamen sie, die Schlüsselszenen, die immer wieder verhinderten, dass die Begegnung doch noch hätte kippen können.
Zwischen dem 16:18 und 19:20 schnupperten die Hausherren gleich mehrmals an der Wende, scheiterten aber immer und immer wieder am Tausendsassa Amann im Rothenburger Kasten. Nur zwei Beispiele. 2 Tore im Hintertreffen, brachte Stephan Müller vom Kreis aus den Ball nicht an Amann vorbei. Gegenzug per Konter, wieder 3 Tore zurück. 19:20, Münchberg Ballgewinn, Jan Lad läuft den Konter vollkommen allein und Endstation ist erneut Amann. Die Konsequenz, statt Ausgleich, im Gegnzug wieder 2 Tore zurück.
Doch die Krone im Chancenauslassen setzten die Grün-Schwarzen in den letzten 9 Minuten auf. Beim Stande von 19:22 und Siebenmeter für die Gäste löste Florian Bär, den diesmal nicht so konstanten Cenk Uzun zwischen den Pfosten ab. Bär setzte ein Zeichen und parierte den Strafwurf glänzend. Prompt im Gegenzug brachte auch Vit Kalas seinen Siebenmeter nicht im Gehäuse unter. Bei den folgenden 5 Gästeangriffen hielt Florian Bär jeweils überragend. Eigentlich Grundstock für die letzte Chancen auf den Punktgewinn.
Der TVM allerdings brachte das Kunststück fertig, auch seine 5 Angriffe ohne zählbaren Erfolg zu abzuschließen. Was blieb, waren je 2 Treffer in den Schlusssekunden zum Endergebnis.
Die Favoritenrolle auf die vorderen Ränge ist Münchberg damit erst einmal los. Auch gut so, denn so hart es klingen mag. Handball in Grün-Schwarz wird sich in der bevorstehenden sicherlich schwersten Saison der letzten Jahre eher nach unten orientieren müssen. Zumindest so lange, bis wieder alle Mann an Bord sind und das wird nach Lage der Dinge frühestens in der Rückrunde geschehen. Harte Zeiten für den TVM-Handball, auch wenn es viele noch nicht erkennen wollen.
TV Münchberg
Cenk Uzun, Florian Bär (Tor);
Kosmehl (1), Kalas (9/2), Polzer, Schrepfer, Sammet (4), Winterstein (3), Christoph Bär, Maximilian Meister, Mayer, Jan Lad (1), Müller (3).
Schiedsrichter: Langner (Coburg); Liebsch (Hammelburg) hatten die Partie jederzeit unter Kontrolle
Zuschauer: 160
Zeitstrafen: Münchberg 4; Rothenburg 7.
Spielfilm: 0:1, 1:3, 3:7, 4:10, 8:10, 9:14, 13:16, 16:18, 19:20, 20:23, 21:24.