Na klar, wer anders, als der TSV Partenstein käme in Frage, die bisherige blütenweiße Heimspielweste der Münchberger Handballer zu beschmutzen.
Die Spitzbuben aus dem Spessart nahmen hochverdient einen Zähler mit und es wären vielleicht sogar derer zwei geworden, hätte die „Ungarn-Group“ nicht den Beginn der zweiten Halbzeit total verpennt. Und diese vier überragenden Handballer in Form von Maté Bajnoczi (7/3), Tama´s Koncz (5), Zoltan Ferencsik (7), Gabor Farkas (10) zusammen mit Michael Diehl (5) zeichneten sich nicht nur für alle Parteinsteiner Treffer aus, sie sind auch das Korsett des Teams. Der Rest kommt über Beiwerk nur selten hinaus.
Und genau mit diesen überragenden Akteuren kommt der TVM seit Jahren nicht zurecht. Eigentlich weiß man im TVM-Lager nach dieser Partie nicht so genau, ob man sich nach 14:18 Halbzeitrückstand noch über den Punktgewinn freuen soll, oder ob doch die Enttäuschung überwiegt. Nicht, weil der Heimnimbus angekratzt wurde, sondern eher deshalb, weil man gegen Ende der Partie versäumte, den Sack zuzumachen. In einer an Spannung und Dramatik fast nicht mehr zu überbietenden Schlußphase, gelang es den Schützlingen von Trainer Christian Seiferth nicht, die vorentscheidenden 2-3 Tore dazwischenzulegen.
Immer, wenn sich die Gelegenheit bot davonzuziehen, gab es prompt den jeiligen Ausgleichstreffer. Gerade beim 27:25 waren die Gelegenheiten vorhanden, um sich auf 28, ja vielleicht sogar 29:25 abzusetzen. Was folgte war der viel zu schnelle 27:27 Ausgleich und ab dann legte Münchberg jeweils vor und Partenstein zog postwendendrompt nach.
Letztmalig beim 34:33 hatten es die Grün-Schwarzen gleich zweimal in der Hand den entscheidenden 35. Treffer zu erzielen. Im Gegenteil, erneut Ausgleich und den Schlußsekunden sogar noch einmal Ballbesitz für die Gäste. So blieb es beim gerechten Remis in einer Begegnung, die vor allem gegen Ende der ersten Halbzeit klar von den Gästen beherrscht wurde.
Momentan ist beim TVM nicht mehr viel von dem vorhanden, was die Mannschaft in der Vorrunde ausgezeichnet hatte. Es fehlt an Spielwitz -diesmal mitbedingt durch den Ausfall von Jakob Lad- und der entsprechenden Körpersprache. Vielleicht auch dadurch bedingt, weil sich die Grün-Schwarzen aufgrund der Stärke von HC Erlangen III und DJK Rimpar II noch vorne nicht mehr viel ausrechnen und mit dem Abstiegskampf aktuell nicht in Verbindung gebracht werden.
So spulten die Hausherren die erste Hälfte fast ein wenig lustlos herunter und konnten froh sein, mit nur 4 Toren Rückstand in die Kabine zu gehen. Ohne entsprechende Torhüterleistung und mit einem indiskutablen Abwehrverhalten ist in der Landesliga kein Blumentopf zu gewinnen.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes kamen dann die Minuten der Mannen um die Brüder Lad, die sich diesmal formverbessert präsentierten. Jetzt war Kampfeswillen und Spielkultur vorhanden. Aus einem 14:18 wurde bis zur 37. Minute eine 21:20 Führung. Und als diese auf 23:21 bzw. 25:23 ausgebaut wurde, schnupperte das Heimteam plötzlich wieder am doppelten Punktgewinn.
Der Kampfgeist war zurück, nicht immer aber die Treffsicherheit, die notwendig gewäre wäre, um beide Punkte in der Gymnasiumhalle zu behalten. Was blieb, ist ein Remis, mit dem man sich langsam aber sicher aus der Spitzengruppe entfernt und im Niemandsland der Tabelle festsetzt.
TV Münchberg – TSV Partenstein 34 : 34 (14 : 18)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Fleischmann (Tor); Oberländer (3), Kalas (10/4), Weiß (3), Krauß (6), Wilferth (2), Sammet, Müller (1), Geserer (2), Martin Lad (2), Jan Lad (5).
Schiedsrichter: Auer / Pachuntke (Fürth) leiteten die faire Partie sicher
Zuschauer: 1 7 0
Zeitstrafen: je 1
Rote Karte: Martin Lad (TVM) in der 60. Minute
Spielfilm: 3:1, 4:5, 8:9, 10:12, 13:15, 14:18, 18:19, 21:20, 24:22, 27:25, 29:29, 32:32, 34:34.