Angekommen in der guten alten Münchberger Handballwelt. Das ist das Fazit für diese Partie aus Sicht des TVM, der im Abstiegskampf zwei eminent wichtige Punkte auf der Habenseite verbuchte. Mit solchen und ähnlichen Ergebnissen wurden die Gegner noch vor 1-2 Jahren regelmäßig aus der Gymnasiumhalle auf den Rückweg geschickt. Liegt es am Ende doch wieder daran, dass die Grün-Schwarzen auswärts nicht „mit“ und deren Gegner in Münchberg nicht „ohne Harz“ spielen können. Diesen Anschein erweckte am Samstag phasenweise auch der SV 08 Auerbach.
Die Leistung der Seiferth-Schützlinge soll dies auf keinem Fall schmälern, die mit einem Auftritt wie auf dem Reißbrett zu keinem Zeitpunkt den Eindruck entstehen ließen, dass sich hier eine Mannschaft präsentiert, die mitten im tiefsten Abstiegskampf steckt. Trainer Christian Seiferth, der im Vorinterview die Marschroute klar absteckte. Er setzt darauf, dass seine Mannen die entscheidenden Punkte zum Klassenerhalt in eigener Halle holen können und müssen.
Dass dies gleich gegen den aktuellen Ligadritten Auerbach in derart beeindruckender Manier geschah, lässt den Hoffnungspegel wieder nach oben schnellen. Freilich gilt es jetzt, dieses Niveau auch auswärts abzurufen. Dazu besteht gleich am kommenden Samstag Gelegenheit, wenn der TVM bei der HSG Fichtelgebirge auf´s Parkett muss. Zumal es dort in den Vorjahren meist dicke Packungen gab.
Von einer solchen bewegte sich das Heimteam gegen Auerbach von Beginn an weg. Zwar eröffneten die Oberpfälzer den Torreigen, aber das 0:1 nach 49 Sekunden blieb die einzige Führung. Nach dem 3:3 übernahmen die Gastgeber den Taktstab. Es entwickelte sich wieder einmal eine Partie, die dem TVM-System sehr entgegen kam. Hinten meist viel zu offen und zu wenig gegnerorientiert, lief´s vorne wie am Schnürchen. Torsten Krauß war und ist einer der ganz wenigen im TVM-Team, der sowohl hinten den Laden dicht macht und nach vor wichtige Akzente setzt. Dagegen präsentierte sich Torjäger Vit Kalas, der diesmal auch im Angriff nicht so effektiv agierte, im Abwehrverhalten oft viel zu sorglos.
Dann müssen halt die Keeper die Kastanien aus dem Feuer holen, wie diesmal Lukas Hurt, der von Beginn an auf Betriebstemperatur war. So baute Münchberg die Führung bis auf 8:4 aus. Es folgte ein Abschnitt, in dem der TVM-Angriff alles in Grund und Boden spielte. Was fehlte waren die Treffer, die einzig und allein ein überragender Valentin Kroher in Auerbacher Kasten verhinderte. Innerhalb einer knappen Viertelstunde hielte er 11 freie Bälle -u.a. 2 Siebenmeter mit Nachschuß-.
Man mag sich auf TVM-Seite gar nicht ausrechnen, wo man toremäßig in dieser Partie hätte landen können. So um die 45 wäre eine durchaus realistische Trefferquote gewesen. Kroher tauschte im zweiten Abschnitt mit seinem Kollegen Adam Raul die Position und dieser kam über Mittelmaß nicht hinaus.
Auch wenn´s im Angriff phasenweise fantastisch lief, muss klar herausgestellt werden, dass Münchberg nicht an Kantersiegen, sondern an Punkterfolgen arbeiten muss. Wenn´s dann trotzdem gelingt und am Ende sogar der direkte Vergleich bei den Hausherren lag, ist es für die Endabrechnung umso besser.
Schon die 16:12 Pausenführung ließ erkennen, dass der vorprogrammierte Heimsieg möglich war. Dass diesen dann die Mannen um Torsten Krauß so eindrucksvoll sicherten, schreibt der Mannschaft nicht nur Nervenstärke sondern auch Charakter in Zeugnis. Die Grün-Schwarzen dominierten die zweite Hälfte im Stile einer Spitzenmannschaft und ließen den Tabellendritten nie den Hauch einer Chance. Sämtliche Auerbacher Gegenmaßnahmen, selbst direkte Manndeckung von 2 TVM-Angreifern, verliefen ergebnislos im Sand.
Die TVM-Fans unter den knapp 200 Besuchern waren nach dem Abpfiff dank der Galavorstellung ihrer Truppe regelrecht euphorisiert. Für Abstiegsgedanken war da für den Moment kein Platz mehr.
TV Münchberg – SV 08 Auerbach 36:25 (16:12)
TV Münchberg
Hurt, Cenk Uzun (Tor);
Kosmehl, Kalas (5/3), Baumgärtel (4), Krauß (9), Schrepfer, Kral (2), Winterstein (4), Christoph Bär (3), Jan Lad (5), Müler (4).
Schiedsrichter: Sabrina Kleinhenz / Lisa Wenzke (Garitz/Nüdlingen) hielten sich geschickt im Hintergrund und ließen die Partie laufen
Zuschauer: 180
Zeitstrafen: je 1
Spielfilm: 2:1, 6:3, 8:4, 9:7, 12:8, 15:10, 16:12 Hz; 19:13, 22:15, 25:20, 30:20, 33:23, 36:25.