Es war von Beginn an eine ausgeglichene Partie, in der sich anschließend auch über die Gesamtdistanz kein Team mit mehr als 2 Toren Differenz absetzten konnte. Von daher war es wohl eines dieser oft zitierten verdienten und gerechten Unentschieden. Münchberger Anspruch kann und darf es aber nicht sein, sich in eigener Halle (einst eine Festung) gegen einen Liganeuling mit einem Remis zufrieden zu geben.
Freilich ist es in Anbetracht der zurückliegenden Negativserie mit inzwischen 4:12 Zählern eher ein gewonnener Punkt, der die Grün-Schwarzen mit 18:18 Zählern auf einem noch guten Mittelfeldplatz hält. In Anbetracht dessen, dass aber selbst ein 29:27 Vorsprung knapp 3 Minuten vor dem Ende nicht über die Ziellinie gerettet werden konnte, zeugt das einmal mehr von der derzeitigen instabilen Lage innerhalb der Mannschaft.
Es war bisher -und dies nicht nur in dieser Saison- fast immer so, dass sich die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth im Sog der Klasseleistungen ihrer tschechischen Mitspieler mitreißen ließen. Jetzt läufts bei eben diesen, obwohl diesmal verbessert, nicht auf Höchstniveau und schon sind alle anderen Akteure nicht in der Lage, selbst dem Spiel einmal ihren Stempel aufzudrücken.
Auch ein Zeichen dafür, dass derzeit Vieles unrund läuft, waren die ersten knapp 14 Minuten. Der Gegner nahm beim Stande von 10:8 für Münchberg nach genau 13:58 eine Auszeit. Diese nutzte TVM-Trainer Seiferth, um gleich 4 Akteure zu wechseln. Wahrscheinlich mit dem Gedanken, die eigene Defensive zu stärken. Unter Strich, mit eher mäßigem Erfolg. Zwar stand man hinten etwas besser, aber im Angriff wurde in den folgenden 13 Minuten nur ein einziger Treffer erzielt. Fahrkarten über Fahrkarten mit Wurfversuchen aus schier unmöglichen Positionen. Erst ein Doppelschlag kurz vor dem Wechsel brachte die Treffer 12 und 13, die aber den knappen Halbzeitrückstand nicht mehr verhindern konnten.
So liefen die Gastgeber in heimischer Halle wieder hinterher und das bis zum 23:24. Bedingungsloser Kampfeswillen war zumindest augenscheinlich bei den Grün-Schwarzen nicht zu erkennen. Es fehlt derzeit an Körpersprache und damit auch an Selbstbewusstsein. Kurzum, es sich zwei Welten zwischen überragender Vorrunde und dem, was die Heimmannschaft momentan auf dem Parkett abliefert.
Die Abwehr verdient manchmal ihren Namen nicht, weil sie einfach nicht den richtigen Moment findet, um wenige gefährliche gegnerische Angreifer entscheidend zu neutralisieren. Selbst Umstellungen -auch Manndeckung- verpufft, weil nicht konsequent genug attackiert und dem gegnerischen Rückraum zuviel Bewegungsfreiheit genehmigt wird. Münchberg befindet sich derzeit in einer Situation, wo sich das Team bei zwei Möglichkeiten meist für die falsche entscheidet. Das gilt für Angriff wie für Abwehr gleich. Selbst die Torsteher reihen sich in diesen Mechanismus, mit wenigen Ausnahmen, nahtlos ein.
Da waren schon 2 Energieleistungen in Folge von Stefan Polzer notwendig, um urplötzlich mit 29:27 doch noch 2 Tore vorzulegen. Dies wäre vor Wochen kurz vor Ende in gleicher Situation sicher ein doppelter Punktgewinn geworden. Doch diesmal gelang den Oberpfälzern kurz vor Schluss der Ausgleich und damit letztlich nur ein Teilerfolg für die Gastgeber.
Nach der Faschingspause, die anscheinend zum richtigen Zeitpunkt kommt, müssen in Lohr und anschließend daheim im Derby gegen Helmbrechts die Karten neu gemischt werden. Dann hoffentlich wieder mit mehr Trümpfen auf TVM-Seite.
TV Münchberg – SG DJK SB/SC Regensburg 30 : 30 (13:14)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Florian Bär (Tor); Christoph Bär (3), Winterstein (1), Jan Lad (6/2), Sammet, Krauß (1), Kalas (6/4), Mayer, Müller (4), Oberländer (1), Baumgärtel (3), Kral (3), Polzer (2).
Schiedsrichter: Lehmann (Forchheim); Schwarz (Altenberg) boten eine ordentliche Leistung
Zuschauer: 110
Zeitstrafen: Münchberg 1; Regensburg 4.
Spielfilm: 1:0, 3:2, 6:5, 9:8, 11:13, 14:16, 19:18, 21:22, 23:24, 26:26, 29:27, 30:30.