Mit Thomas Wilke, der aus allen Rohren schoss und meist auch traf. Philipp Troßmann, der seinen Job auf Rechtsaußen einwandfrei erledigte, sowie einem Lukas Hurt, der zwischen den Pfosten einmal mehr Mitgarant für den klaren Heimsieg gegen den Tabellenvorletzten war, sind die Säulen dieses wichtigen Erfolges genannt. Auch Jan Lad, der immer wieder versuchte, Druck in die Aktionen der Gastgeber zu bringen, sowie Andreas Leupold, der sehr effektiv agierte, verdienen es an dieser Stelle hervorgehoben zu werden.
Doch am Anfang dieser Partie stand erst einmal eine logistische Meisterleistung der Verantwortlichen der künftigen SG Helmbrechts/Münchberg, die mit Bravour absolviert wurde. In der Helmbrechtser Göbelhalle drang an mehreren Deckenstellen Wasser durch, sodass zuerst die Spiele der B-Junioren sowie der 2. Männermannschaft abgesagt werden mussten.
Das BZOL-Damenderby sowie die Landesliga-Männerpartie wurden kurzer Hand in die Münchberger Gymnasiumhalle verlegt, wo zumindest diese beiden Spiele dann im ordnungsgemäßen Rahmen abliefen.
Unter der Leitung von Udo Hermannstädter und Petronela Richter, die lediglich in der Schlussphase mit einigen wenigen Entscheidungen für Verwunderung bei den Beteiligten sorgten, entwickelte sich überraschenderweise eine sehr ausgeglichene Partie. Die Gäste, die sich als Tabellenvorletzter in akuter Abstiegsgefahr befinden, waren keinesfalls gewillt, in dieser Begegnung die Rolle eines ungleichen Partners zu übernehmen. Stadeln setzte immer wieder Nadelstiche und erzielten oft mit minimalen Aufwand maximalen Ertrag.
Der Neuling gefielt, weil er die ihm zur Verfügung stehenden Mittel optimal umsetzte und damit den Hausherren bis zur 23. Minute richtig Mühe bereitete. Nach einer zwischenzeitlichen Zweitoreführung für den TVM, entwickelte sich ab der 9. Minute eine von der Torfolge her sehr enge Partie. Es war ein ständiges Hin- und Her, was Führung und Rückstand betrafen. Selbst nach 22:50 Minuten hatten die Gäste aus dem Fürther Land mit 11:12 die Nase noch immer knapp vorne.
Doch dann kamen sie, die Momente, die beide Teams in der Tabelle schon seit geraumer Zeit entzweien. Während Stadeln in der Folge der eine oder andere Fehler zu viel unterlief, ist Münchberg als gestandener Landesligist immer in der Lage, wenige erfolgreiche Momente in kurzen Abständen für sich zu beanspruchen, um dann eine Partie peu á peu auf die eigene Seite zu ziehen.
Freilich wird auch dann immer wieder ein Lukas Hurt gebraucht, der mit seinen Glanzparaden dem Gegner dann auch die 100 %igen Chancen wegnimmt. Das passierte in den Minuten vor dem Seitenwechsel, wo den Hausherren daraufhin ein 5:0-Lauf und die damit verbundene 16:12 Halbzeitführung gelang.
Als Andreas Leupold nach der Pause gleich zum 17:12 nachlegte, schien es für den Augenblick so, als ob im gleichen Maße wie Stadeln einzuknicken drohte, die Lichtinger-Schützlinge uneinholbar davonziehen könnten. Das wiederum stellte sich aber bereits in der Folgeminuten als falsche Prophezeiung heraus. Stadeln kam wieder heran, was auch daran lag, dass es Gästekeeper Önder Toprak seinem Gegenüber über einen längerer Abschnitt gleich tat und mit mehreren tollen Reaktionen überzeugte.
Es lief einiges minutenlang unrund. Dazu gehörte auch, das Routinier Vit Kalas seit langem mal wieder einen gebrauchten Tag erlebte. Keine Kritik an die talentierten Jungtalente wie Moritz Panzer und Julian Merz, die sich aber weiter verbessern müssen. Was für den Außen bedeutet, dass der Zeitabblauf zwischen Absprung, Torwart ausgucken und Wurf noch verbessert werden muss. Im gleichen Maße sollte der Kreisläufer versuchen, das Hauptaugenmerk nicht nur darauf zu legen, sich immer und immer wieder rückwärts in den Gegner zu stemmen, um dann ausschließlich zum Abschluss nach unten wegzutauchen. Nuancen, die der sehr positiven Entwicklung dieser beiden Akteure nicht im Wege stehen sollten.
Als die Endphase anbrach, häuften sich beim Gast die kleinen Fehler. Die wiederum nutzte der TVM zu einem 4:0-Lauf, um sich vorentscheidend auf 28:20 abzusetzen. Am Ende steht nochmals die Resultatsverbesserung der Gäste in einer Partie, in der über weite Strecken die Normalität dominierte.
Was aus heimischer Sicht zählt, sind zwei wichtige Punkte, die die Hausherren wieder einen wichtigen Schritt in Richtung endgültigen Ligaerhalt bringen. Der rückt allerdings für den MTV Stadeln in immer weitere Ferne. Mit der Minimalausbeute von 8 Pluspunkten sind es zum rettenden Ufer jetzt schon 9 bzw. 10 Zähler Differenz und damit vielleicht auch schon das frühe Aus aller Landesligaträume für die Spielzeit 2020/2021.
TV Münchberg – MTV Stadeln 30:24 (16:12)
TVM-Aufstellung:
Hurt (1 Treffer) Biller (Tor);
Oberländer, Kalas (2/1), Panzer (1), Merz (2), Christoph Bär (2/1), Leupold (2), Jan Lad (4), Troßmann (6), Jonas Roßner, Wilke (9), Eckardt, Müller(1).
Schiedsrichter: Hermannstädter/Richter (Herzogenaurach)
Zuschauer: 210
Zeitstrafen: je 4
Siebenmeter: 3/2; 9/7.
Spielfilm: 1:2, 4:2, 6:4, 6:7, 8:9, 11:12, 16:12 (HZ); 17:14, 19:17, 22:19, 28:20, 28:23, 30:24.