Auf und nieder, immer wieder! Nach diesem Motto bewegen sich die Teams im Abstiegskampf der Landesliga/Nord Woche für Woche in der Tabelle. Für den TV Münchberg ging es nach der überzeugenden Heimvorstellung gegen den MTV Ingolstadt mal wieder nach oben. Genau genommen, reichte den Grün-Schwarzen ein nahezu perfekter Auftritt in Hälfte eins. Hinzu kam über die gesamte Spielzeit ein überragender Lukas Hurt im TVM-Gehäuse, der mit einer Serie von spektakulären Paraden die Oberbayern an den Rande der Verzweiflung brachte.
Wieder mit Müller, Kral und Sammet, liefen die Hausherren in der momentan zur Verfügung stehenden Bestbesetzung auf. Es ist und bleibt der Unterschied in dieser starken Liga, ob man sich den jeweiligen Gegnern in stark dezimierter Formation präsentiert, oder komplett beweisen darf und kann, warum man seit Jahren im Konzert der Spitzenteams mitmischt.
Münchberg, ohne Verletzungssorgen, Erkrankungen oder sonstigen Unabkömmlichkeiten ist eine Mannschaft, die eigentlich mit dem Abstiegskampf nicht in Berührung kommen dürfte. Mit zuletzt 8:2 Punkten aus 5 Begegnungen stellen die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth dies zeitnah nachdrücklich unter Beweis. Rang sieben ist und wäre auch am Saisonende eine Platzierung, mit der man in Münchberg unter Berücksichtigung der Schwierigkeiten, die es in dieser Serie immer wieder zu bewältigen galt, durchaus leben könnte.
Doch aktuell bedeutet diese Position nicht mehr, als einen Zähler weg von den Abstiegsrängen. Was läge da nicht näher, als in heimischer Gymnasiumhalle zu versuchen, die noch fehlenden Punkte zum Klassenerhalt dort unter Dach und Fach zu bringen.
Genau da knüpften die Grün-Schwarzen auch im Heimspiel gegen die Oberbayern an und drückten von Beginn an der Partie ihren Stempel auf. Schnell wurde klar, dass die Abwehr in Bestformation ein nur schwer zu knackendes Bollwerk darstellt. Wenn dann noch ein Keeper, wie Lukas Hurt, einen Glanztag erwischt, dann wird die Luft für den Gegner schnell ganz dünn.
Diesmal nutzten die Gastgeber die Minuten zwischen 17:06 und 22:32, als man über 10:5 auf 17:9 davonzog. Da klappte viel, fast alles. Münchberg legte weiter nach, als die Chance auf 2 Punkte immer greifbarer wurde. Wenn schon Spielrausch, dann gleich richtig. Im Sog der treffsicheren Krauß, Kalas und Müller, stürmten die Hausherren mit einer geschlossenen Teamleistung ohne Schwachpunkt nach dem 17:10 Pausenstand bis auf 21:11 davon.
Die Hallenuhr zeigte die 37. bzw. 42. Spielminute, als den Gästen die Treffer 12 und 13 gelangen. Dass dieses Niveau gegen einen phasenweise guten Gegner nicht über 60 Minuten gehalten werden kann und konnte, war nachvollziehbar. Der MTV versuchte viel, auch zwischenzeitlich direkte Manndeckung über die gesamte Spielfläche. Als die Partie praktisch entschieden war, gelang Ergebniskosmetik, mehr aber auch nicht. Richtig Gefahr bestand für den TVM nie. Auch deshalb, weil sich die Spieler von der Bank nahtlos in die heimische Maschinerie einreihten.
So blieb es Kalas und Müller vorbehalten, mit den Treffern zum 31:22 endgültig den Sack zuzuschnüren. Mit einem über weite Strecken begeisternden Match konnten die Seiferth-Schützlinge ihr Punktekonto wieder ausgleichen. Am kommenden Sonntag werden ab 16:00 Uhr beim Derby in Helmbrechts die Karten neu gemischt. Auch dann könnte am Ende mit einem Blick auf die Tabelle die Devise erneut lauten: Auf und nieder, immer wieder!
TV Münchberg – MTV Ingolstadt 32:25 (17:10)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Kosmehl (1), Kalas (10/5), Baumgärtel, Krauß (7), Schrepfer (2), Sammet (2), Kral, Winterstein, Christoph Bär (3), Jan Lad (2), Mayer, Müller (5).
Schiedsrichter: Martin Göckel (Wendelstein); Kerstin Wölfel (Röthenbach) hatten nicht ihren besten Tag erwischt
Zuschauer: 240
Zeitstrafen: Münchberg 5; Ingolstadt 4.
Spielfilm: 2:1, 3:3, 7:4, 10:5, 13:7, 16:9, 18:10, 21:11, 24:14, 26:19, 27:21, 31:22, 32:25.