Handball in Münchberg

Herren I: TVM – MTV Ingolstadt 20:32 (16.12.17)

Gepostet am 17. Dezember 2017 in Herren I, Spielberichte.

Es war einer jener Tage in der Handballgeschichte des TV Münchberg, wo eventuell einiges, vielleicht sogar viel, nein, tatsächlich alles schiefging! Als wenn die Grün-Schwarzen aufgrund ihrer Langzeitausfälle jetzt nicht schon genug gebeutelt sind, zeigte sich der Rest vor allem im zweiten Abschnitt phasenweise so, als hätte er diese Sportart erstmals betrieben.

Kurzum, die Gastgeber präsentierten sich wie ein Absteiger. Konditionell nicht auf der Höhe, keine Ideen – von Spielordnung und System schon gar nicht zu sprechen. Es ist zudem müsig, darüber zu spekulieren, ob die Spielpause das Heimteam aus dem Rhythmus gebracht hat. Was dem Ganzen zusätzlich die Krone aufsetzte, war die Leistung der beiden Unparteiischen, die mit einer Serie von Fehlpfiffen für reichlich Unruhe sorgten. Es muss schon viel passiert sein, wenn TVM-Trainer Christian Seiferth seine Vorbildfunktion vergisst. War schon die Tatsache ausreichend, dass seine Truppe nichts in die Reihe brachte und jede taktische Variante prompt in den Sand setzte, so kamen diese haasträubenden Entscheidungen dazu, die das Fass zum Überlaufen brachten. Ein Wasserflaschenwurf des Trainers an die Wandverkleidung war der Ausgangspunkt für eine berechtige 2 Minuten-Strafe, die an diesem Tag den Auftritt zum Vergessen abrundete.

Die Mannschaft um Jan Lad, der als einer der wenigen Engagement zeigte und immer bemüht war, irgendwann das Ruder doch noch rumzureißen, geht jetzt mit diesem Negativerlebnis in die Weihnachtspause und muss dort versuchen die Energie zu tanken, die für den Kampf um den Klassenerhalt notwendig ist. Mit solcher, oder ähnlichen Leistungen kann es für den TVM noch richtig eng werden. Vor allen Dingen unter der Berücksichtigung, dass die Verletzten -allen voran Torjäger und Spielmacher Torsten Krauß- nicht annähernd ersetzt werden können und wahrscheinlich auch so schnell noch nicht zurückkommen.

Schon das 0:2 bzw. 1:5 weckte Erinnerungen an die letzten Heimauftritte, die ebenfalls den Bach runtergingen. Viele technische Fehler, zudem Torhüter Lukas Hurt, der alles andere als einen Sahnetag erwischte, spielten dem Gast in die Karten. Der wiederum hatte in Adnan Feyzovic einen Keeper zwischen den Pfosten, der dem TVM-Angriff schon früh den Zahn zog. Auch deshalb, weil Münchbergs Stürmer die Schwächen des großgewachsenen Ingolstädter Torhüters nicht erkannten und konsequent ausnutzten.

So dominierten die Gäste das Geschehen fast ständig aus einem Dreitorvorsprung heraus, den die Oberbayern auch mit in die Pause nahmen. Hätte es aus TVM-Sicht so aber nicht gebraucht. Wann immer sich die Gelegenheit bot näher heranzukommen, machten individuelle Fehler schnell wieder alles zunichte.

Obwohl der MTV Ingolstadt in Huzejrovic (6), Serban (5), Mesiraik (5), und Macowei (8) überragende Angreifer besaß, schien der Gast bezwingbar. Nur mussten die Hausherren irgendwann einmal beginnen, ihre Chancen zu verwerten. Das war dem TVM sicherlich bewusst, doch umsetzen konnte es die Mannschaft an diesem Tag zu keinem Zeitpunkt.

Trainer Christian Seiferth versuchte taktisch viel. Aber die daraus resultierenden Ergebnisse waren immer gleich Null. Auch deshalb, weil die Grün-Schwarzen einfach zu lethargisch agierten. Dachte man vor Wochen noch, es handele sich bei Torjäger Vit Kalas um eine Kurzzeitkrise, so scheinen dem tschechischen Rückraumspezialisten die Fähigkeiten des Handballspieles für den Moment abhanden gekommen zu sein. Auch Skvaril zeigte Konzentrationsdefizite im Abschluß. Dass dann jungen Spielern wie Jonas Roßner oder Daniel Schrepfer die Führungshände fehlen und sich diese dann auch den Fehlerautomatismen unterwerfen, folgte zwangsläufig.

Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, die berechtigten Kritiken an jedem einzelnen Akteur chronologisch aufzulisten. Traurige Tatsache aus TVM-Sicht bleibt, dass auch das letzte Mittel in Form von offener Deckung in die berühmte Hose ging. Was folgte, waren Zerfallserscheinungen und ein 4:12-Lauf in der letzten Viertelstunde.

Mit solchen oder ähnlichen Leistungen werden die Grün-Schwarzen noch lange im Abstiegskampf stecken. Zudem tragen solche Auftritte nicht dazu bei, die Fans hinter sich zu bringen und die Gymnasiumhalle nach dem Saisonminusrekord beim nächsten Heimspiel wieder besser zu füllen. Den treuen TVM-Anhängern ist auch diesmal nur die Erinnerung geblieben. Am 7. Oktober verließ der TVM gegen den Neuling Stadeln letztmals als Sieger die heimische Gymnasiumhalle, die zwischenzeitlich zum Selbstbedienungsladen für die Gäste geworden ist.

TV Münchberg – MTV Ingolstadt            20:32        (11:14)

TV Münchberg: Cenk Uzun, Hurt (Tor);Oberländer, Kalas (2), Schrepfer (3), Roßner, Winterstein (2), Christoph Bär (4), Mayer, Jan Lad (4), Skvaril (4/1), Müller (1).

Schiedsrichter: Lars Gruner (Marktsteft); Benjamin Mahler (Volkach) lagen mehrmals deutlich daneben

Zuschauer:   105

Zeitstrafen: je 5.

Spielfilm: 0:2, 1:5, 4:9, 7:9, 9:12, 11:14 (HZ); 14:17, 15:19, 16:23, 18:28, 19:30, 20:32.

 


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