Mit einer, vor allem in der zweiten Halbzeit, erneut überzeugenden Vorstellung sicherte sich der TVM seinen bisher hervorragenden 3. Tabellenplatz mit jetzt schon deutlichen Vorsprung auf Rang vier. 14:4 Punkte sind bisher eine sehr gute Ausbeute und hätten in den Vorjahren durchaus Platz für Spekulationen nach ganz oben gelassen. Doch in dieser Serie belegen die Ränge eins und zwei die beiden Übermannschaften vom HC Erlangen III und der DJK Rimpar II, die die Spannung ums Titelrennen dadurch herausnehmen.
Obwohls bei den Gästen in den letzten Wochen nicht mehr so gut wie zu Saisonbeginn lief, legten sie von Beginn an jegliche Scheu vom Gegner ab. Nach ausgeglichener Anfangsphase setzten die Mittelfranken auf der Rechtsaußenposition und mit ihren drangvollen Rückraumaktionen die Akzente. Die Münchberger Deckung konnte den Gästeaktionen bei weitem nicht die Gegenwehr bieten, die nötig gewesen wäre, um zählbaren Schaden zu vermeiden.
So baute Lauf/Heroldsberg zielstrebig den Vorsprung auf 13:9 aus, wobei die Gesichter der Gastgeber lang und länger wurden. Dem Münchberger Kanonier Vit Kalas -unabhängig davon, dass ihm in den letzten beiden Begegnungen der Tordrang etwas abhanden gekommen ist- fehlt in vielen Szenen das Gespür für den Deckungsverband. Die Gäste setzten hier geschickt den Hebel an. Gut, dass es einen Jakob Lad gibt, den nicht einmal eine ganz ausgeheilte Verletzung stoppen kann.
Mit ihm kam die Sicherheit in der Deckung zurück, zudem wurden auch die Angriffe wesentlich flüssiger, weil plötzlich alle Positionen mit einbezogen wurden. Die logische Konsequenz war, dass die Gästeaktionen bereits im Keim erstickt wurden und genau das passierte, was den Gegner von einer auf die andere Minute komplett aus dem Spiel nahm.
War es beim Derby in Helmbrechts ein 9:0-Lauf, dem gegen die HSG Fichtelgebirge das gleiche Kunststück mit 8:0 in Serie folgte, so wurde die HSG Lauf/Heroldsberg mit einem 7:0 in Folge auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Dass dies unmittelbar vor und kurz nach der Pause passierte löste beim Gast eine Art Schockstarre aus. Doch erst einmal gefangen, kam der zurück ins Spiel zurück.
Doch beim 16:15 und späterem 22:19 waren die Hausherren wachsam und ließen nicht mehr zu. In wichtigen Szenen trugen auch die beiden Keeper Cenk Uzun und „Flo“ Bär ihren Teil teil bei, obwohl bei ihnen in der Summe Licht und Schatten wechselten. Der erneut überragende Jan Lad, Torsten Krauß und Tobias Wilferth vollstreckten in der Folge sehr sicher und bauten mit einer 5:0-Serie die Führung auf 28:20 aus.
Dass der Vorsprung nicht noch klarer wurde lag auch daran, dass Stefan Müller und Simon Oberländer mit etlichen Fouls am erfolgreichen Abschluß gehindert wurden. Dass in der einer oder anderen Szene die folgerichtige Bestrafung fehlte verdeutlichte, dass die Meinung der beiden Unparteiischen nicht immer mit dem Geschehen auf dem Parkett identisch war.
Lediglich der lupenreine Hattrick des HSG`lers Nils Kemper ließ beim Gast noch einen kurzen Hoffnungsschimmer flackern, mehr als Ergebniskorrektur kam aber dabei nicht heraus. Jetzt muss der TVM am kommenden Sonntag in Rimpar Standfestigkeit beweisen. Doch wer die Stärke der Unterfranken mit ihren teilweise bundesligaerfahrenen Spielern kennt, wird nicht unbedingt mit der Zielsetzung eines hohen Auswärtserfolges in die Partie gehen. Eine Niederlage der Grün-Schwarzen würde aber endgültig die Landesliga/Nord für den Rest der Serie dreiteilen.
TV Münchberg – HSG Lauf/Heroldsberg 34 : 29 (14 : 13)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Florian Bär (Tor); Oberländer (4), Kalas (1), Weiß, Jakob Lad (1), Krauß (7), Wilferth (5), Mayer, Müller (3), Christoph Bär (1/1), Martin Lad (1), Jan Lad (11/3).
Schiedsrichter: Gruner (Marktsteft); Mildner (Schweinfurt).
Zuschauer: 1 4 0
Zeitstrafen: je 4
Spielfilm: 1:2, 4:4, 6:8, 7:10, 9:13, 16:13, 16:15, 21:15, 23:20, 28:20, 30:25, 33:27, 34:29.