Handball in Münchberg

Herren I: TVM – HG Kunstadt 31:29 (30.3.19)

Gepostet am 31. März 2019 in Herren I, Spielberichte.

Hauptsache gewonnen! Nicht mehr und nicht weniger. Was nützt es, vor 14 Tagen an gleicher Stelle eine überragende Partie gegen Spitzenreiter Heidingsfeld abgeliefert zu haben, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen. Da muss auch mal – mit Verlaub – ein dreckiger Sieg her. Im Abstiegskampf sowieso legal und äußerst hilfreich zudem. Spielt dann auch die Konkurrenz noch mit, wie diesmal Erlangen-Bruck II und Auerbach/Pegnitz, dann wird die Luft zum Atmen plötzlich wieder mehr.

Vier Spieltage vor Saisonende dürften die Münchberger Handballer, nach diesem lange Zeit am berühmten seidenen Faden hängenden Heimerfolg, bei jetzt 7 Zählern Vorsprung auf die HG Kunstadt wohl nichts mehr mit dem direkten Abstieg zu tun haben. Auch das Polster auf den Relegationsrang 10, den momentan punktgleich mit 20:24 Zählern Erlangen-Bruck II und Auerbach/Pegnitz inne haben, ist jetzt wieder auf 4 Punkte Vorsprung gewachsen. Da verbleiben für die Grün-Schwarzen rechnerisch vielleicht sogar nur ein Sieg, um auch dem Damoklesschert „Relegations-Abstiegsplatz“ zu entgehen. Ist sowie schon fast makaber, dass der TVM nach einer phasenweise überragenden Saison noch in die Nähe der abstiegsbedrohten Ränge gelangt ist.

Die Hausaufgabe gegen den Neuling Kunstadt war alles andere als ein Wunschtermin zur rechten Zeit. Die Gäste vom Obermain stehen auf Rang 11 und damit dem ersten Abstiegsplatz und sind quasi zum Siegen verdammt. Genau das waren die Gastgeber in diesem Match auch und so entwickelte sich von Beginn an auch das, was es war. Abstiegskampf und lange Zeit auch Abstiegskrampf pur.

Es war eine Anfangsphase schlichtweg zum Vergessen. Was beide Teams auf dem Hallenboden herumstolperten, kam eher in die Nähe von Slapstick. Fangfehler, Fehlpässe auf 3-4 m, Fehlwürfe, Schritte – es war die komplette Palette des eher unansehlichen Handballsports. Die Torfolge und geringe Anzahl über 2:2 nach 4 Minuten, 4:4 nach 16 Minuten und der Treffer zum 4:5 sogar erst in der 20. Minute passen haargenau ins Bild dieser ersten Halbzeit, die zumindest gegen Ende an Fahrt aufnahm.

Denn plötzlich hatten die beiden Sturmreihen ihre Visier besser eingestellt und fingen an, Bälle in deutlich kürzeren Abständen im jeweils gegnerischen Netz zu versenken. Doch allein der Verdienst der Angriffsreihen war dies nicht. Tatkräftige Unterstützung leisteten die Abwehrreihen. Allen voran der Deckungsverbnad der Grün-Schwarzen glich oft einem aufgescheuchten Hühnerhaufen. Da fanden mehrmals  Simon Oberländer und Moritz Panzer, die wirklich gut hinten arbeiteten, herzlich wenig Unterstützung ihrer Nebenleute. Die fehlte auch oft den beiden TVM-Torstehern.

Teilweise hatte es den Anschein, als ob gereifte Landesligaspieler einfache Abwehrregeln, wie unterstützen, verschieben und „fest machen“ aus dem Gedächtnis gestrichen hatten. Kunstadt musste auf zwei wichtige Stammkräfte verzichten, was den Hausherren und ihrer oft haarsträubenden Deckungsweise entgegenkam.

Sei´s drum, bis zum Wechsel war es dennoch ein 3-Tore-Polster, mit dem die Schützlinge von Trainer Frank Lichtinger in die Kabine gingen. Und der wusste, genau wie seine Mannen, dass noch ein gewaltiges Stück Arbeit im zweiten Abschnitt wartet. Genau deshalb wurde auch auf der Bank gearbeitet. Gesprochen, taktiert und reagiert. Genau das entschieden, was Spielstand und -Situation erforderlich machten.

Denn Kunstadt gab sich keinesfalls auf, auch wenn der Rückstand phasenweise schon mal 4 Tore betrug. Die Gäste vom Obermain steckten zu keiner Minute auf und rückten den Gastgeber immer wieder dicht auf die Pelle. Ob beim 20:21, 24:25, die HG war immer präsent. So blieb es bis kurz vor die Ziellinie eng. Die endgültige Entscheidung schien in der 58. Minute zu fallen.

29:27 für Münchberg. Der diesmal mit Licht und Schatten agierende Keeper Lukas Hurt wehrt einen Strafwurf glänzend ab. Im Gegenzug gelang Stefan Baumgärtel, der diesmal zu den Aktivposten im Team gehörte, der Treffer zum 30:27. Das war´s dachten die Fans in der erneut gut besuchten Gymnasiumhalle. Doch in einer über die Gesamtdistanz immer engen Partie, mussten die Grün-Schwarzen noch bis zum Schlusspfiff zittern. Erst als der letzte Kunstadt Wurf am Pfosten landete, war der Erfolg perfekt.

Egal, dass dies eine der weniger überzeugenden Heimvorstellung des TVM war. Es zählt diesmal wirklich einzig und allein der Sieg und nur der bringt Münchberg ein ganzes Stück Näher an den Klassenerhalt. Wichtig auch deshalb, weil nächste Woche beim Derby bei der HSG Fichtelgebirge wieder etliche Stammkräfte fehlen.

 

HANDBALL            MÄNNER            LANDESLIGA/NORD

TV Münchberg – HG Kunstadt            31 : 29            (14 : 11)

TV Münchberg
Hurt, Cenk Uzun (Tor);
Oberländer (1), Kalas (11/3), Kral (3), Richter, Panzer (2), Valenta, Schrepfer, Winterstein (2), Christph Bär (1), Jan Lad (4), Skvaril (1), Baumgärtel (6).

Schiedsrichter: Udo Hermannstädter / Petronela Richter (Herzogenaurach) leiteten sicher und souverän

Zuschauer:   230

Zeitstrafen: Münchberg 6; Kunstadt 5.

Rote Karte: Simon Oberländer (TVM) in der 58. Minute nach der 3. Zeitstrafe

Spielfilm: 1:2, 4:2, 4:5, 7:8, 9:10, 13:10, 14:11 (HZ); 16:12, 18:14, 19:18, 22:20, 25:23, 28:24, 29:27 30:29, 31:29.


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