24:0 Münchberger Heimpunkte, Rang drei und somit die beste Landesligasaison seit Zugehörigkeit. Das sind die Fakten. Dass es nicht zur Bayernligarelegation reichte, lag einzig und allein an der Auswärtsschwäche. Und unter diesem Gesichtspunkt ist es gut, weiterhin in der Landesliga zu verbleiben um zu versuchen, das Leistungsgefälle „heim/auswärts“ anzugleichen und die Mannschaft insgesamt weiter nach vorne bringen. 7:17 in der Fremde sind für ein Spitzenteams nicht nur unterirdisch, sondern waren letztlich Aufstiegsverhinderer.
Was die zahlreichen Zuschauer zum Ligafinale geboten bekamen, war Handball allererster Sahne. Sollte man auch vom ersten und dritten der Liga verlangen können. Und diese beiden Teams wollten gewinnen. Vor allem der Gast aus der Oberpfalz kam mit der Zielvorgabe, endlich die Münchberger Festung zu sprengen. Wer sollte denn überhaupt in Münchberg punkten, wenn nicht der Meister?
Da waren die Grün Schwarzen an diesem Tag aber ganz anderer Meinung. Hochmotiviert begannen die Seiferth Schützlinge die Partie und nach 105 Sekunden stand es schon 3:0, Strohfeuer oder Signalwirkung? In den folgenden Minuten konnte so mancher Münchberger Handballfan die eine oder andere Freudenträne nicht verdrücken. Denn die heimischen Handballer boten dem Meister und Bayernligaufsteiger Sulzbach/Rosenberg nicht nur die Stirn, sie branden regelrecht ein Handballfeuerwerk ab und drückten der Partie einzig und allein ihren Stempel auf.
Nach 14 Minuten führten die Gastgeber bereits mit 12:5, ein Debakel drohte dem Gast. Doch der krempelte so richtig die Ärmel hoch und langte auch mal hin, wenn´s denn angebracht erschien. Unfair war die Partie nie, ein körperloses Schaulaufen aber ebenfalls zu keinem Zeitpunkt.
Und so entwickelte sich nach dem 17:9 eine gleichverteilte Partie mit Torszenen in Hülle und Fülle und mit Cenk Uzun auf Münchberger Seite dem bessten der eingesetzten Keeper. Doch auch er konnte so manche Schlampigkeit seiner Vorderleute nicht ausbügeln. Zwischendurch wollten es die Gastgeber zu gut machen, verloren aber dabei die Endkonsequenz und ermöglichten vor allem Toni Kreißig immer wieder leichte Treffer.
Trotzdem drohte auch beim 30:22 und 32:25 noch keine Gefahr, bis die Gastgeber ihre gute Torausbeute mit einer Serie von Fahrkarten beendeten. Was folgte, war eine beeindruckende Aufholjagd der Gäste, der ausgerechnet Youngster David Mayer mit dem 34:30 ein Ende setzte. Sulzbach/Rosenberg ist ein würdiger Meister, der sein Können mehrmals unter Beweis stellte. Dass auch die Spielgemeinschaft aus der Oberpfalz an diesem Tag in Münchberg leer ausging, lag an einer über weitere Strecken überragenden Vorstellung der Gastgeber, die ihre besten Akteure in Kalas, Krauß und Oberländer hatten. Die zahlreichen TVM-Fans verabschiedeten ihre Grün-Schwarzen mit minutenlangem Beifall in die Sommerpause.
TV Münchberg – HC Sulzbach / Rosenberg 36 : 34 (18 : 13)
TV Münchberg: Florian Bär, Cenk Uzun (Tor); Oberländer (4), Kalas (10/3), Martin Lad, Mayer (2), Krauß (9), Wilferth (2), Sammet (4), Schulz (2), Christoph Bär, Jan Lad (3).
Schiedsrichter: Langner (Weitramsdorf); Müller (Ansbach) leiteten überzeugend
Zuschauer: 2 6 0
Zeitstrafen: Münchberg 2; Sulzbach 5.
Rote Karten: Björn Kreißig (Sulzbach) in der 21. Minute wegen Foul und Toni Kreißig (Sulzbach) in der 51. Minute (3 x 2 Min.)
Spielfilm: 3:0, 8:1, 11:4, 13:6, 17:9, 18:11, 19:15, 22:16, 26:20, 32:25, 33:30, 35:32, 36:34.