Vit Kalas, der diesmal auch sehr mannschaftsdienlich agierte, Jakub Skvaril mit überragenden Wurfvarianten bei den Strafwürfen. Zudem ein erneut agiler und ankurbelnder Jan Lad, zusammen mit dem unermüdlich rackernden Stefan Müller am Kreis. Das waren die treibenden Kräfte in einem erneut homogenen Heimteam, das bisher ein traumhaftes Handballjahr 2018 erlebt. Drei Spiele, 5:1 Punkte, das lässt sich sehr gut an. Zudem kann dieser erkämpfte, aber teilweise auch hervorragend herausgespielte Heimsieg gleich als 5-fach-Erfolg gefeiert werden.
Negative Heimserie gestoppt, sich für die Vorrundenniederlage revanchiert, Punktekonto ausgeglichen, in der Tabelle an Sulzbach-Rosenberg vorbeigezogen und 2018 noch ungeschlagen. Da kann man trotz Verletztenliste am kommenden Sonntag moralisch gestärkt zum Derby nach Helmbrechts fahren.
Die Gäste aus der Oberpfalz kämpfen seit Wochen mit ähnlichen Problemen wie der TVM. Der Kader ist ausgedünnt, weil immer wieder angeschlagene Spieler oder Langzeitverletzte verhindern, das der HC Sulzbach-Rosenberg mit seiner besten Truppe auflaufen kann. Der verbliebene Kader ist aber immer noch stark genug, um einen richtig guten Landesligisten abzugeben, was auch diesmal mit nur wenigen Ausnahme der Fall war.
Die Gastgeber ihrerseits haben sich zwischenzeitlich damit abgefunden, dass sie in dieser Serie voraussichtlich nicht mehr mit der stärksten Formation auflaufen können. So ist man gezwungen, aus der Not eine Tugend zu machen. Das gelingt der Truppe in ihrer aktuellen Formation phasenweise schon ausgezeichnet. Es müssen Spieler auf mehreren Posten agieren, auch während der Partie untereinander ausgetauscht werden und das klappt, es klappt sogar manchmal richtig gut.
Dadurch entsteht kein Bruch im Spiel, sodass die Grün-Schwarzen auch diesmal nach dem 0:1 richtig Schwung aufnahmen. Es lief bereits die 3. Minute als das 0:1 fiel. Im Gegenzug scheiterte Christoph Bär mit einem Strafwurf. Vielleicht war das sogar eine Schlüsselszene in diesem Match. Denn danach trat Jakub Skvaril vom Punkt aus an, um alle folgenden sieben Strafwürfe mit spektakulären Wurfvarianten sicher zu vollstrecken.
Die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth, der auch diesmal seine Jungs bestens auf den Gegner eingestellt hatte, gefielen aber auch durch Spielwitz und phasenweise hervorragenden Kombinationsspiel. Das schaffte Lücken, brachte immer wieder den besser positionierten Mitspieler in Wurfposition. Zudem agierte vor allem in Hälfte eins die Abwehr wieder sehr sicher und kompakt. Dadurch ergaben sich immer wieder Kontergelegenheiten durch herausstibitzte Bälle, die vor allem durch Jan Lad traumwandlerisch sicher vollendet wurden.
Beim 17:12 war sogar die Gelegenheit vorhanden mit 6 Toren Vorsprung in die Pause zu gehen. Aber Daniel Winterstein bekam beim Herausspielen des Balles eine technischen Fehler gepfiffen, obwohl der Gegner zwischendurch den Ball berührte. Fehlentscheidung und Gegentor. Danach kassierte Jonas Roßner eine berechtigte aber völlig überflüssige Zeitstrafe, die er prompt mit in die Kabine nahm.
Die eigene Unterzahl nutzte der Gegner, um nach Wiederanpfiff bis auf 15:17 heranzukommen. Ab diesem Moment entwickelte sich eine völlig ausgeglichene zweite Spielhälfte, in der auf beiden Seiten immer wieder Licht und Schatten wechselten. Gutes Kombinationsspiel mit herrlichen Treffern war hüben wie drüben genau an der Tagesordnung, wie manchmal einfache und unnötige technische Fehler.
So gelang es Sulzbach-Rosenberg nicht mehr, auch nur einmal noch zum Ausgleich oder eigenen Führung zu gelangen. Im Umkehrfall schafften es die Grün-Schwarzen nicht, gleich mehrmals eine 4-, ja sogar 5-Tore-Führung weiter auszubauen. Das lag auch daran, dass der Gast an diesem Tag die beiden besseren Torhüter auf seiner Seite hatte.
Als es am Ende nochmals eng wurde, waren die Hausherren aber clever genug, um den knappen und verdienten Erfolg über die Ziellinie zu retten. Damit stehen die Grün-Schwarzen mit aktuellen 15:15 Punkten dort in der Tabelle, wo schlaflose Nächte ab sofort der Vergangenheit angehören dürften.
TV Münchberg – HC Sulzbach-Rosenberg 30:28 (17:13)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Oberländer, Kalas (4), Schrepfer, Roßner (1), Winterstein (1), Christoph Bär (1), Skvaril (10/7), Mayer (2), Jan Lad (7), Müller (4).
Schiedsrichter: Stefan u. Tanja Haderlein (Nürnberg) fanden bei ihren Siebenmeterentscheidungen nicht immer ungeteilte Zustimmung
Zuschauer: 145
Zeitstrafen: Münchberg 3; Sulzbach-Rosenberg 6.
Spielfilm: 3:1, 3:4, 7:5, 9:9, 15:10, 17:13 (HZ); 17:15, 20:17, 24:19, 25:24, 28:24, 29:26, 30:28.