Vit Kalas, Foto: Katharina Hübner
Ein Blick auf die Tabelle genügte, um einen Heimsieg fest ins Visier zu nehmen. Dass der letztjährige Meister Erlangen III an Souveränität verloren hat, ist in erster Linie einem auf etlichen Posten veränderten Kader zuzuschreiben. So schwach hatte die U21-Truppe der Universitätsstädter allerdings niemand unter den rund 100 Zuschauern erwartet.
Ob diejenigen, die nicht gekommen waren, schon im Vorfeld ein Gespür für diese einseitige Partie hatten, mögen die einen denken. Die anderen befürchten fast, dass selbst Landesligahandball erst dann wieder an Publikumszuspruch gewinnt, wenn die Witterungsverhältnisse den Freilichtveranstaltung den Garaus machen.
Nichstdestotrotz sahen die, die gekommen waren, von Beginn an ein munteres Spielchen unter der Regie von Taktgeber Münchberg. Vom Anpiff weg hellwach, legten die Gastgeber schnell 3 Treffer vor. Erlangen wollte dagegen halten, produzierte aber zuviele Fehler, die dem TVM das ermöglichten, was viele Jahre Heimgesetz der Grün-Schwarzen war. Kontern bis die Sohlen glühen. Und genauso spielten die Seiferth-Schützlinge in den Folgeminuten. Eine wachsame TVM-Abwehr ließ wenig bis gar nichts zu.
Lukas Kral, Foto: Katharina Hübner
Die erzielten Ballgewinne wurden sofort in Kontertore umgemünzt. Sehenswert, wie konzentriert vor allem Lukas Kral und Jan Lad diese Gelegenheiten 100%ig nutzten. So waren die wenigen erfolgreichen Erlanger Aktionen nicht mehr, als leichte Drehzahlstörungen in der TVM-Maschinerie. Diese lief auch in der Folge auf Hochtouren, sodass vor allem in der Phase zwischen dem 11:5 und 17:5 vorzeitig der Deckel auf den Erfolgstopf gesetzt wurde.
Es war sehenswert, wie die Grün-Schwarzen auch bei einem angeschlagenen Gegner nicht nachließen. Erlangen III war schwach und wird zumindest in dieser Form in genau entgegengesetzten Tabellenregionen gegenüber der letztjährigen Saison agieren. Das konnte aber an diesem Tag einen starken TVM nicht interessieren.
Stefan Müller, Foto: Katharina Hübner
Die Hausherren, die auf Sammet, Wilferth und Winterstein verzichten mussten, begannen den 2. Abschnitt nach 18:6 Pausenstand genauso elanvoll und motiviert wie Hälfte eins. Jetzt wurde nicht nur gekontert, sondern phasenweise auch hervorragend kombiniert. Ein 7:0-Lauf bis zum 25:6 begeisterte. Beim 27:7 verließ Nicolas Weiß das TVM-Gehäuse und machte den Weg für Cenk Uzun frei. Beide hatten einen geruhsamen Abend und konnte ihre Stärken für spätere Aufgaben konservieren.
Jetzt bekamen auch David Mayer und Debütant Matthias Breuherr ausreichend Spielzeit und fügten sich nahtlos ins System ein. Vor allem Breuherr agierte frech und selbstbewusst. Nicht nur, dass sich Mayer (2 Tore) und Breuherr (4) für die letzten 6 TVM-Treffer verantwortlich zeigten, ist ein Beleg für die nahende Erntezeit Münchberger Nachwuchsfrüchte.
Dem TVM gebührt ein Gesamtlob für einen souveränen Heimauftritt, mit dem man sich auf Tabellenrang fünf vorarbeitete. Das es schwer ist, in einer derart einseitigen Auseinandersetzung die Konzentration hochzuhalten ist hinreichend bekannt. Wie es die Seiferth-Schützlinge an diesem Tag gelöst haben, verdient Anerkennung und Beifall, den die Zuschauer am Ende auch reichlich spendeten.
Jetzt müssen die Grün-Schwarzen den Schwung am kommenden Samstag mit nach Regensburg nehmen, um auch in der Fremde einmal deutliche Akzente zu setzen.
TV Münchberg – HC Erlangen III 38:14 (18:6)
TV Münchberg: Weiß, Uzun (Tor); Oberländer (2), Müller (4), Kalas (12/4), Christoph Bär, Jan Lad (6), Mayer (2), Polzer (2), Breuherr (4), Kral (5), Baumgärtel (1).
Schiedsrichter: Langner (Coburg), Liebsch (Fuchsstadt); hatten mit der einseitigen Partie keine Probleme
Zuschauer: 110
Zeitstrafen: Münchberg 3; Erlangen 8.
Spielfilm: 3:0, 8:1, 10:4, 17:5, 25:6, 27:7, 29:8, 31:11, 34:12, 35:13, 38:14.