Ohne den gesperrten Jan Lad boten die Gastgeber eine ihrer besten Rückrundenleistungen und hielten die 
Partie bis 11 Minuten vor Ende völlig offen. Was bleibt, ist der Raum für ergebnisbezogene Spekulationen.
Was wäre passiert, wenn der TVM seine 28:27 Führung auf 2-3 Treffer ausgebaut hätte, was jederzeit möglich war. So aber konnte auch diesmal der souveräne Gast den Spies drehen, steigerte die eigene Drehzahl bei Bedarf deutlich und gewann letztlich klar und verdient.
Es war eines jener Spiele mit einer TVM-Leistung, die in etlichen Rückrundenpartien gegen andere Gegner ausgereicht hätte, um als Sieger das Parkett zu verlassen. Aber die U21-Truppe der Gäste stünde nicht an der Tabellenspitze, wenn sie nicht auf alle gestellten Fragen auf der Spielfläche die passende Antwort geben könnte.
Dazu gehörte auch, dass die 3 Zeitstrafen gegen Erlangen trotz Unterzahl mit 6:3 für Erlangen ausgingen. Freilich schafften auch die Hausherren bei 4:6 einen Treffer, das geschickterte Unterzahlverhalten lag dennoch klar bei den Gästen. Eines von entscheidend greifenden Zahnrädern, die in der Summe den Unterschied ausmachen.
Ein weiteres war die Ausgeglichenheit im Gästetaem, das auf nahezu allen Positionen optimal besetzt war. Dass ein Enzo Kohler beim HC Erlangen III mit 12 Treffern noch herausragte ist der Tatsache geschuldet, dass dieser Spieler auf der Rechtsaußenpositionen Wurfvarianten aufbot, wie selten in der Gymnasiumhalle gesehen.
Doch all dies interessierte die Hausherren lange Zeit nur am Rande, weil das Augenmerk den eigenen und in der Mehrzahl erfolgreichen Aktionen gewidmet war. Münchberg bot Paroli, hatte in Cenk Uzun einen ausgezeichneten Torsteher und in einigen Phasen das Glück, dass die Erlanger Distanzwürfe ohne Harz nicht immer zielgenau abgefeuert wurden.
Münchberg musste sein Spiel ohne Jan Lad anders ausrichten und sah dabei oft gut aus. Vor allem Vit Kalas hatte die Wurfkanone eingepackt und demonstrierte nicht nur bei allen verwandelten Strafwürfen seine Treffsicherheit. Es prüfte mehrmals und erfolgreich aus der 2. Reihe die Haltbarkeit der Tornetze.
Martin Lad, dem diesmal andere Räume ermöglicht wurden und Jakob Lad, den man oft um sein Auge für die Situation beneidet, setzten ebenfalls Nadelstiche. Pech und manchmal auch nicht die letzte Konsequenz beim Abschluß begleiteten die Aktionen von Müller und Krauß, die zahlreiche Gelegenheiten besaßen, um noch einige TVM-Treffer draufzupacken. Der 16:16 Pausenstand ließ alle Möglichkeiten offen.
Selbst als Erlangen besser in Hälfte zwei startete und auf 17:19 erhöhte, wussten die Schützlinge von Christian Seiferth die richtige Antwort. Die späteren 23:22 und 28:27 Führungen rüttelten kurzzeitig am souveränen Gästeauftritt. Erlangen III als U21-Team ist vom jeweiligen Gegner nur schlecht einzuschätzen, weil nie erkennbar ist, wo die Mannschaft ihre Grenzen hat und wo dann eventuell nicht mehr nachgelegt werden könnte.
Wo viele andere Landesligateams gegen Ende der Begegnung die letzten Kraftreserven zusammenkratzen, spielte plötzlich Erlangen seinen besten Handball. Freilich, kamen die Grün-Schwarzen ausgerechnet in dieser Phase mit ihrer höchsten Fehlerquote in der Partie den Universitätstädtern entgegen.
Wie diese allerdings von 27:28 Rückstand auf 32:28 Führung davonzogen war Landesligaspitzenhandball und verdient entsprechend Lob. Dass der TVM nach Abpiff enttäuscht war, weil er wieder mit leeren Händen dastand, ist nachvollziehbar. Der Beifall der Fans für eine fast perfekte Vorstellung sollte Dank und Aufmunterung zugleich sein.
TV Münchberg – HC Erlangen III 30 : 34 (16 : 16)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Florian Bär (Tor); Mayer, Martin Lad (3), Oberländer (1), Kalas (13/7), Weiß (1), Jakob Lad (4), Krauß (4), Wilferth (1), Seiferth, Müller (1), Winterstein, Christoph Bär (2).
Schiedsrichter: Duscher / Wilhelm (Neunburg v. Wald) leiteten ausgezeichnet
Zuschauer: 1 3 0
Zeitstrafen: Münchberg 1; Erlangen 3.
Rote Karte: Christopher Weiß (TVM) in der 49. Minute wegen Foulspiel
Spielfilm: 2:1, 2:4, 8:8, 11:11, 14:14, 16:16, 17:19, 21:22, 23:22, 28:27, 28:32, 30:34.