Nach dem 29:26 Auftaktsieg gegen den TV Helmbrechts, kreuzte mit dem oberfränkischen Neuling ein alter Bekannter aus Bezirksoberligazeiten in der Gymnasiumhalle auf. Zahlreichder Anhang begleitete die Domstädter zu ihrem ersten Landesligaauftritt in der Fremde und ließ phasenweise einen Hauch von Derbystimmung aufkommen.
Schon ein Blick auf den Gästekader verriet, dass sich ein starkes Team in der Gymnasiumhalle präsentierte. Bereits nach wenigen Minuten war erkennbar, dass der Gast unter allen Umständen und vor allem mit spielerischen Mitteln in der Liga schnell Fuß fassen will.
Die Hausherren hatten sich diese Aufgabe im Vorfeld deutlich leichter vorgestellt, weil aus den zurückliegenden Jahren bekannt war, dass die meisten Neulinge gezwungenerweise schnell in den Fahrstuhlmodus umschalten. Selbst nach 2 Spieltagen und jetzt 0:4 Punkten erweckte der Gast diesen Eindruck nicht. Mit einem Carsten Kropf (ehemal Selb bzw. Hochfranken) zwischen den Pfosten und einem glänzenden Nikolai Schöffel als Spielmacher und Vollstrecker (Wunsiedel bzw. Fichtelgebirge) befanden sich an diesem Tag zwei überragende Akteure im Gästeteam. Ummantelt von jungen und erfahrenen Mitspielern, die allesamt technisch beschlagen sind.
Was ihnen noch fehlt, ist im Angriff das Tempo hochzuhalten, das den Landesligahandball charakterisiert und damit die Aktionen durchschlagskräftiger werden lässt. Das war aber dann auch schon der einzige Kritikpunkt am Gast, der sich beachtlich schlug und lange Zeit am Punktgewinn schnupperte.
Dass dies letztlich so nicht eintrat, lag an 2 glänzend aufgelegten TVM-Akteuren. Stefan Müller und Torsten Krauß setzten in Abwehr und Angriff die entscheidenden Akzente. Mit ihnen hatte die Gästeabwehr ihre liebe Mühe und Not und konnte die beiden nur selten in ihrem Aktionsradius einschränken. Nur gut, dass vor allem Jan Lad im weiteren Verlauf noch an Fahrt aufnahm und vor allem Youngster „Matze“ Breuherr auf Linksaußen einen ganz frechen Part runterspulte.
Der Rest bei den Grün-Schwarzen agierte keinesfalls schlecht, doch fehlt für den Moment im Gesamtauftritt der Gastgeber noch ein ganzes Stück zum eigentlichen Leistungsvermögen.
Die zahlenmäßigen Highlights waren in dieser Partie auf drei Phasen verteilt. Beim 10:7 Mitte der ersten Hälfte setzten die Gäste zum richtigen Zeitpunkt ihr erstes Timeout, um in den Folgeminutgen den Spies zu drehen. Es gab kurzzeitig lange Gesichter bei den Seiferth-Schützlingen, als sie urplötzlich mit 11:12 und wenig später mit 13:14 im Hintertreffen lagen. Dann sorgte ein 5:0-Lauf für die Wende zum 18:14. Doch schon wie in der Vorwoche, sind die Grün-Schwarzen in dieser Saison anscheinend noch nicht so weit, um solche Führungen länger zu halten bzw. auszubauen. 20:18 und kurz danach 25:24 schafften wieder Atemnot bei der Heimelf.
Selbst in der Schlußphase reichte beim 29:25 ein erneuter 4-Tore-Vorsprung nicht für Gelassenheit. Im Gegenteil, Bamberg verkürzte nochmals und Münchberg war schließlich heilfroh, als die Schlußsirene ertönte.
Unterm Strich hinterließen die Grün-Schwarzen einen durchwachsenen Eindruck, was auch für die beiden Keeper galt. Was Schwarz auf Weiß steht, sind 4:0-Auftaktpunkte, die solide, aber keinesfalls überragend erspielt wurden.
TV Münchberg – HC 03 Bamberg 29:27 (15:14)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Hurt (Tor); Oberländer (1), Kalas (4/1), Baumgärtel (1), Polzer, Krauß (6), Kral (2), Winterstein, Christoph Bär (2), Breuherr (3), Mayer, Jan Lad (5/2), Müller (5).
Schiedsrichter: Drummer / Herpolsheimer (Erlangen) leiteten souverän und fehlerfrei
Zuschauer: 230
Zeistrafen: Münchberg 3; Bamberg 1.
Rote Karte: TW Jost (Bamberg) in der 51. Minute wegen Foulspiel
Spielfilm: 0:1, 3:1, 4:4, 7:5, 10:7, 11:12, 13:14, 18:14, 20:18, 23:20, 25:24, 27:25, 29:25, 29:27.