Konnte bereits in der Vorrunde die schwarze Serie gegen Partenstein erfolgreich gestoppt werden, gelang es jetzt auch den ASV Cham erstmals beide Punkte abzuknöpfen. Dass dies in so beeindruckender Manier geschah und mit den Brüdern Florian Bär (er bot phasenweise eine überragende Partie zwischen den Pfosten) und Christoph Bär (der nicht nur als sicherer Siebenmeterschütze überzeugte) zwei Münchberger Urgesteine die Akzente setzten, ist aus TVM-Sicht umso schöner.
Die Gastgeber hatten sich fest vorgenommen, diesmal nicht den Oberpfälzern in die Karten zu spielen. Ein schnelles 3:0 unterstrich dieses Vorhaben. Was folgte, war ein Aufbäumen bei den Gästen, allen vor Tachovsky, dessen Aktionsradius zu Beginn überhaupt nicht eingeengt werden konnte. Die Folge waren erfolgreiche Distanzwürfe -auch vom quirrligen Sebastian Geißler- und eine Chamer Zweitore-Führung, die vom 3:5 bis zum 7:9 Bestand hatte.
Sollte die Partie doch wieder in die bisher bekannte Richtung laufen? In diesen Minuten hatte es den Anschein. Aber je ein Treffer von Jan Lad und Vit Kalas, die beide zu den Aktivposten im Team gehörten, leiteten einen neuen Spielabschnitt ein. Ab der 21. Minute folgte eine gute halbe Stunde Münchberger Feinkost-Darbietung mit dem Hauch aus einer anderen Handball-Galaxy. Allein die Wurfvarianten von Kalas, mit denen er die als bekannt starken Chamer Keeper zu Marionetten degradierte, waren das Eintrittsgeld wert. Zudem spielte Jan Lad mit seinen Bewachern Katz und Maus. Als auch noch Christoph Schulz auf Rechtsaußen anfing, seinem Gegner immer öfter auf dem berühmten Bierdeckel schwindelig zu spielen, setzte schon ein wenig Resignation bei den Gästen ein.
Phasenweise sahen sich die Oberpfälzer einen Münchberger Angriffswirbel gegenüber, dessen Druck nur schwer stand zu halten war. 21:14 ist nicht nur ein deutliches Halbzeitergebnis, es zeigt außerdem, dass die Grün-Schwarzen Kanoniere in dieser Saison in der Lage sind, nahezu ständig um die 20 Tore pro Spielhälfte zu werfen. Und da wird sich immer noch der Luxus geleistet, ca. 10-12 Fahrten pro Halbzeit beizusteuern.
Freilich ließen die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth wieder einmal die letzte Konsequenz im Deckungsverband vermissen, Torwart Florian Bär bügelte aber zuhauf die Fehler der Vorderleute aus. Sollte in der Abwehr mehr Konstanz einkehren, was freilich nur durch gemeinsame regelmäßige Trainingsarbeit verbessert werden kann, dann dürfte sich Münchberg in der vorderen Tabellenregion der Landesliga etablieren. Nur 11 Gegentreffer in Halbzeit zwei verdienen trotzdem positiv hervorgehoben zu werden.
Der Angriff ist längst Ligaspitze und konnte es sich leisten, nach einem 35:21 Zwischenstand einen Gang zurückzuschalten. Was folgt war ein letztes Gästeaufbäumen, mehr nicht. Jetzt kann der TVM am kommenden Samstag nach einer Serie mit 14:0 Punkten mit teilweise überzeugend herausgespielten Siegen mit ganz breiter Brust zum Spitzenreiter nach Landshut fahren.
TV Münchberg – ASV Cham 37 : 25 (21 : 14)
TV Münchberg
Florian Bär, Fleischmann (Tor);
Martin Lad (3), Hannes Osburg, Schulz (5), Sammet (1/1), Jan Lad (7), Szwarc (1), Jakob Lad (2), Christoph Bär (8/4), Wilferth (2), Kalas (8).
Schiedsrichter: Anderlohr / Jäckel (Nürnberg) waren gute Leiter der Partie
Zuschauer: 1 5 0
Zewitstrafen: Münchberg 2; Cham 5.
Spielfilm: 3:0, 3:5, 6:8, 10:9, 12:11, 16:12, 19:13, 24:14, 27:17, 32:19, 35:21, 37:25.