Es wurde nichts mit der Revanche für die Dreitore-Heimniederlage der Vorrunde. Mit einer überragenden Serie von 16:2 Punkten aus den letzten 9 Begegnungen reisten die Münchberger Handballer voller Zuversicht zum Tabellennachbarn nach Mittelfranken. Doch diesmal erging es den Grün-Schwarzen im umgekehrten Fall so, wie vielen Gegnern in den bisherigen Begegnungen. Während die Seiferth-Schützlinge zumeist deutlich über 30 Treffer markierten, blieb der Gegner immer klar unter dieser Marke. Dass es auch anders geht, wollte und konnte Roßtal an diesem Tag nachdrücklich unter Beweis stellen.
Dabei sah es im ersten Abschnitt bei weitem nicht nach einer so klaren Angelegenheit für die Hausherren aus. Münchberg stand im Defensivbereich gut, brachte aber sein schnelles Spiel nach vorne nicht durch. Das lag in erster Linie an einen ebenfalls hervorragenden Abwehrblock des TVR und zum anderen an einem glänzend halten Keeper Thorsten Neukirchen, der auch im weiteren Verlauf zum großen Rückhalt seiner Farben werden sollte.
Roßtal war bemüht, schnell der Partie seinen Stempel aufzudrücken, sah sich aber nach 4:1-Führung erheblicher Münchberger Gegenwehr ausgesetzt. Beim 8:8 war der Gast wieder im Match. Die Begegnung verlief ausgeglichen, allerdings immer mit knapper Führung für die Schützlinge von Heimtrainer Carsten Peine. Dass Roßtal mit nur einer Eintore-Führung in die Kabine ging lag auch daran, dass der TVM`ler Kalas mit dem letzten Wurf in der ersten Hälfte einen Freiwurf direkt verwandelte.
Mit diesem psychologisch wichtigen Treffer ging der Gast vermeintlich gestärkt in Halbzeit zwei. Einer Hälfte, die man aus Münchberger Sicht aber nicht umbedingt über längere Zeit im Gedächtnis archivieren muss. Was beim 15:18 bzw. 17:20 Rückstand immer noch einen kleinen Hoffnungsschimmer offen ließ, wurde im weiteren Verlauf ein schier hoffnungsloses Unterfangen aus TVM-Sicht. Nach kümmerlichen 12 Treffern im ersten Abschnitt, folgten wieder nur 14 Tore, was für Münchberger Verhältnisse schon fast gar nicht geht. Richtig unterirdisch wird´s dagegen bei 21!! Gegentreffern in einer Halbzeit. Das ist absolutes TVM-Neuland in der laufenden Serie, was auch zum "erst mal verdauen" auf TVM-Seite veranlasste.
Freilich können Zahlen auch über tatsächliche Spielverläufe hinwegtäuschen. Es war sogar in diesem Match so, dass immer wieder kurze Zeitabschnitte, sowie eine unglückliche Schlußphase den Ausschlag über die letztlich klarste Saisonniederlage gaben. Münchberg gelang es einfach nicht, die diesmal viel zu vielen technischen Fehler während der Partie auf ein vertretbares Niveau herunterzufahren. Davon profitierte die Heimmannschaft in erster Linie. Den weiteren Bigpoint bot -wie bereits erwähnt- Roßtals Torwart, der in entscheidenden Momenten immer wieder Fuß oder Hand dazwischenbrachte.
So verpuffte auch die Münchberger "Alles- oder Nichtsphase", als beim Fünftorerückstand der Gast die Deckung öffnete, um sich durch schnelle Ballgewinne nach vorne nochmals Möglichkeiten zu eröffnen. Aber die dadurch entstehenden Ballgewinne konnten nicht zählbar umgesetzt werden. Die Folge Gegenkonter und eine ständig wachsende Roßtaler Führung. So brachte die offene Deckung nicht mehr den gewünschten Erfolg, aber zumindest die Erkenntnis, dass man auf TVM-Seite nichts unversucht ließ, um dem Match nochmals eine Wende zu geben.
Dass dieses Vorhaben dann aber den bekannten "Schuß nach hinten" brachte, musste der TVM an diesem Tag akzeptieren. Der glänzende dritte Tabellenplatz hat trotzdem weiterhin Bestand, doch sollten ähnliche Auftritte künftig vermieden werden, um diesen Rang nicht unnötig in Gefahr zu bringen.
TV Roßtal – TV Münchberg 34 : 26 (13 : 12)
TV Münchberg: Florian Bär, Fleischmann (Tor); Jan Lad (2), Christoph Bär (2), Schulz (1), Martin Lad (7), Wilferth, Kalas (4), Sammet (8/3), Szwarc, Jakob Lad (2).
Schiedsrichter: Gieß / Reitenauer (Wertingen) leiteten gut
Zuschauer: 2 0 0
Zeitstrafen: Roßtal 3; Münchberg 1.
Spielfilm: 4:1, 6:5, 8:8, 11:9, 13:12, 18:15, 20:17, 24:18, 26:21, 28:23, 32:24, 34:26.