Jetz gewinnen „Die“ nicht einmal mehr beim abgeschlagenen Tabellenvorletzten lachen die einen und die anderen freuen sich über einen gewonnenen Auswärtspunkt. So unterschiedlich sind die Betrachterwinkel, wenn die Auswärtsschwäche des TVM analysiert wird.
Dass es sich hierbei aber längst um kein Einzelschicksal mehr handelt erfährt man erst, wenn man die Auswärtsspiele der Mitkonkurrenten betrachtet. Von Rang drei bis Platz acht sammeln nämlich alle Teams ihre Pluspunkte überwiegend in eigenen Hallen und damit sollte dem Phenomen „Auswärtsschwäche“ eine ganz andere Bedeutung zukommen. In der Zwischenzeit herrscht in der Liga durch die Bank eine Heimstärke, die unterm Strich auch notwendig ist, wenn man sich auf lange Sicht im gesicherten Mittelfeld ansiedeln will.
Das entschuldigt nicht, dass die Grün-Schwarzen sich mit aller Macht diesen Regularien unterwerfen. Trotzdem muss diesmal von einem gewonnenen Auswärtspunkt gesprochen werden, zumal die Mannschaft beim 18:24 schon wie der sichere Verlierer aussah. Roßtal in Bestbesetzung, was in dieser Saison nicht so häufig vorgekommen ist, hat sich noch lange nicht aufgegeben und kämpfte von Beginn an um jede Möglichkeit. Ein taktischer Schachzug war die bis zur 52. Minute !! durchgeführte direkte Manndeckung von Jan Lad und Vit Kalas.
Dadurch glich die Partie, wenn Münchberg sich im Angriff befand, eher einem Eishockeymatch in der Verlängerung, wenn sich numerisch 4:4 gegenüberstehen.
Münchberg hatte sich auf verschiedene gegnerische Abwehrsysteme vorbereitet, nur die eben von Roßtal praktizierte hatte der Gast nicht auf der Rechnung. So musste die Gefährlichkeit im TVM-Angriff auf andere Positionen verteilt werden. Martin Lad, Stefan Müller, Christopher Weiß und Torsten Krauß waren gefordert, wobei Letztgenannter am durchschlagkräftigsten war.
Roßtal, dass sich mit der an diesem Tag gezeigten Leistung nie und nimmer im Tabellenkeller befinden dürfte, drückte mit zunehmender Spieldauer der Partie immer mehr den Stempel auf. Erst einmal einen Dreitorevorsprung herausgearbeitet, ließ es sich locker aufspielen. Und diese Führung sollte im zweiten Abschnitt sogar noch wachsen, weil die Stürmer der Gastgeber immer für Alarm sorgten.
Doch diesmal stimmte die Moral und vor allem die Kampfkraft der Seiferth-Schützlinge, die trotz großem Rückstand die Partie nie verloren gaben. Als nach 18:24 der TVM bis auf 26:28 verkürzte, bekamen die Hausherren urplötzlich Angst vor der eigenen Courage. Obwohl sie beim 30:26 nochmals 4 Tore dazwischenschoben, stellten sie ihr Abwehrsystem um und variierten in der Folge. Konsequenz, Münchberg packte die Gelegenheit beim Schopf und hatte ohne gegnerische Manndeckung und in der Schlußphase Dank einiger guter Paraden von Torhüter Florian Bär eine 6:1-Lauf.
Aus dem 30:26 wurde eine 31:32 Führung, die nach nochmaligem 33:32 Rückstand in einem gerechten Remis endete. Gebracht hat das Resultat letztlich für beide zu wenig. Zwar bleibt der TVM auf Rang vier, hat aber nach ganz vorne schon lange keine Chance mehr. Für Roßtal zwar ein leichter Hoffnungsschimmer, der aber in Anbetracht der anderen Ergebnisse der Mitkokurrenten um den Klassenerhalt zu wenig sein dürfte.
TV Roßtal – TV Münchberg 33 : 33 (16 : 13)
TV Münchberg: Florian Bär, Cenk Uzun (Tor); Martin Lad (4), Oberländer, Kalas (10/9), Weiß (2), Jakob Lad (1), Krauß (9), Wilferth, Geserer (1), Jan Lad (3), Müller (3).
Schiedsrichter: Duscher (Nürnberg); Wilhelm (Bergtheim) hatten keine Mühe
Zuschauer: 1 5 0
Zeitstrafen: Roßtal 3; Münchberg 2
Spielfilm: 1:0, 5:4, 7:7, 12:9, 14:11, 16:13, 20:15, 24:18, 25:23, 28:26, 30:26, 31:32, 33:32, 33:33.