Im vierten Auswärtsspiel der Saison hat es endlich geklappt. Mit einer über weite Strecken guten Gesamtleistung beendeten die Seiferth-Schützlinge den Fluch in der Fremde und sicherten sich die ersten Auswärtszähler.
Lohn dafür ist der erneute Sprung auf Rang zwei der Liga. Der wird allerdings nur kurz Bestand haben, da es sich um eine vorgezogene Begegnung des kommenden Spieltages handelte, an dem dann die Verfolger wieder vorbeiziehen können. Nichtsdestotrotz hat sich der TVM mit jetzt 10:6 Zählern vorerst in der Spitzengruppe etabliert und das ist in der Summe als durchaus achtbar anzusehen.
Beim HSV Hochfranken einen schlechten Tag erwischt und mit 4 Toren Differenz verloren. In Roßtal mit einem Tor gescheitert, in einer Partie, die nie und nimmer verloren gehen durfte. Und dann war vor Wochenfrist die Klatsche beim Liganeuling HSG Fichtelgebirge, die in der Höhe mit 10 Toren Unterschied richtig Schmerzen hinterließ. Dass derartige Serien Blockaden im Kopf hinterlassen, ist so neu nicht. Umso wichtiger war es für alle Beteiligten, nicht nach hinten, sondern nur noch nach vorne zu schauen. Und da ging der Blick in Richtung Unterfranken zu einem Neuling, der bisher noch nicht so richtig Fuß in der Liga fassen konnte.
Dass die Hausherren in nahezu allen bisherigen Partien zum Improvisieren gezwungen waren, lag in erster Linie an Verletzungen von Leistungsträgern. Ein deutlicher Aufwärtstrend beim TV Gerolzhofen war in der Vorwoche gegen Spitzenreiter Sulzbach-Rosenberg zu erkennen und diesmal gegen den TVM konnte der TVG erstmals in Bestbesetzung auflaufen. Vielleicht war gerade dies der ausschlaggebende Punkt für den Gast, der diese Partie mit richtig viel Engagement anging.
Es war auch wichtig dagegen zuhalten, denn die Gastgeber präsentierten sich vom Anpfiff weg konzentriert und ehrgeizig. In der Spielanlage durchaus ebenbürdig zeigte Gerolzhofen, dass in dieser Besetzung der Ligaerhalt allemal zu schaffen sein sollte. Zudem die Heimstärke des TVG bekannt ist.
Umso beeindruckender, dass der TVM den Fight annahm und um jeden Zentimeter Boden kämpfte. Gerolzhofen agierte geschlossen und kompakt, die zwischenzeitlichen Führungen von 8:5 bzw. 9:7 entsprachen den Spielanteilen. Die ausgeglichene Auseinandersetzung bis zum 15:15 bot ein Landesligamatch auf Augenhöhe, in dem sich die Vorteile der beiden Kontrahenten abwechselten und in der Summe neutralisierten.
Was folgte, war eine zweite Hälfte, in der bereits nach wenigen Szenen der TVM begann, der Partie nach und nach seinen Stempel aufzudrücken. Die 6:0-Deckung funktionierte, die starken Rückraumwerfer der Gastgeber scheiterten immer öfter. Vor allem ein Verdienst von TVM-Keeper Florian Bär, der mit einer beeindruckenden Serie sein Team nicht nur im Spiel hielt. Mit zunehmender Spieldauer wurde er immer mehr zum Garant des späteren Erfolges. Auch klare Einschußmöglichkeiten verhinderte er durch glänzende Paraden.
Das brachte die Münchberger Maschinerie zusätzlich in die Gänge. Jan Lad war einmal mehr der Kopf in der Schlacht und als er später teilweise durch direkte Manndeckung aus dem Spiel genommen wurde, sprangen andere in die Bresche. Neben Krauß, Martin Lad, Kalas und dem sicheren Siebenmeterschützen Christoph Bär, war es diesmal Tobias Wilferth, dem die Note „eins“ bescheinigt werden muss. Mit einigen beeindruckenden Szenen war er maßgeblich am Erfolg beteiligt.
Der TVM steuerte einem doppelten Punktgewinn entgegen, der gegen Mitte der zweiten Hälfte erstmals Konturen annahm und beim zwischenzeitlichen 20:26 und späteren 25:30 auf der Zielgeraden in trockene Tücher gepackt wurde.
Münchberg überzeugte mit Spielwitz, Kampfgeist und Harmonie und hat jetzt Zeit, sich für die nächste Auswärtspartie am 17.11. um 20:00 Uhr in Ansbach vorzubereiten.
TV Gerolzhofen – TV Münchberg 28 : 32 (14 : 15)
TV Münchberg
Florian Bär, Cenk Uzun (Tor);
Jan Lad (7), Krauß (5), Wilferth (5), Sammet (1), Schulz (1), Winterstein, Christoph Bär (6/6), Martin Lad (3), Kalas (4/1).
Schiedsrichter: Herberth (Zirndorf); Richter (Nürnberg) die beiden Damen leiteten souverän
Zuschauer: 2 2 0
Zeitstrafen: Gerolzhofen und Münchberg je 4.
Spielfilm: 1:0, 3:3, 8:5, 9:7, 13:13, 15:15, 16:19, 18:22, 20:26, 24:29, 25:30, 28:32.