Wenn nicht wir, wer dann? Mit dieser Zielsetzung brachte die von TVM-Trainer Christian Seiferth glänzend eingestellte Truppe den seit Wochen als Meister und Bayernligaaufsteiger feststehenden TV Erlangen-Bruck die erste Saisonniederlage bei. Gleichzeitig betrieben die Grün-Schwarzen allerbeste Werbung in eigener Sache für das bevorstehende „große Handball-Wochenende vom 1. bis 3. Mai.“ Dort findet in der Gymnasiumhalle nicht nur am Sonntag, 3.5. um 16:00 Uhr das letzte Punktspiel gegen den ASV Cham, sondern der große Handballtag am 1. Mai mit dem Match um 15:00 Uhr gegen den Bundesligisten HC Erlangen statt.
Was sich bereits in der Vorwoche in Hälfte zwei gegen Lauf/Heroldsberg andeutete, wurde diesmal nachdrücklich bestätigt. Die Münchberger Handballer sind dahin zurückgekehrt, wo sie aufgrund ihres Leistungsvermögens eigentlich auch hingehören, nämlich in die Spitzengruppe der Liga. Mit einer eindrucksvollen Gesamtvorstellung dominierten sie beim Meister, der über die gesamte Spielzeit weder einmal ausgleichen, geschweige denn in Führung gehen konnte.
Was beim 0:2 und 2:5 noch nach einem Blitzstart mit Überrumpelungstaktik aussah, erhielt beim 3:9 und 8:14 erstmals Konturen. Münchberg schockte die Gastgeber, die mit allem, nur nicht mit einem derart couragierten und abgezockten Auftritt der Gäste gerechnet hatten. Es war nicht nur der TVM-Angriff, der schnell ins Match hineinfand. Auch die Gästeabwehr trug ihren Teil zum Gelingen bei. Variabel, beweglich und kompakt im Verhalten zum Gegner, fanden die Gastgeber überraschend wenig Möglichkeiten, den TVM-Abwehrriegel zu knacken.
Und wenn die Unistädter einmal durchkamen, war bei Cenk Uzun Endstation. Genau wie in der Vorwoche wurde er zum Fels in der Brandung mit fantastischen Paraden und Reaktionen zum Zunge schnalzen. Erneut drei gehaltene Strafwürfe setzten dem Ganzen die Krone auf. So nahm das Erlanger Unheil schnell seinen Lauf, weil Münchberg die Gastgeber von einer Verlegenheit in die andere stürzte.
Es war beeindruckend, was sich auf dem Parkett abspielte und bestätigte einmal mehr, dass der TVM immer dann seinen besten Handball spielt, wenn er auf einen überragenden Gegner trifft. Das war Erlangen-Bruck auch diesmal, selbst dann noch, wenn es die Zwischenstände nicht vermuten ließen.
Dass der Meister nichts unversucht ließ, bewies die Tatsache, nach 18:24 nochmals auf 22:24 aufzuschließen. Aber der Funken Hoffnung, der bei den Hausherren kurzzeitig flackerte, wurde mit einem Münchberg 7:3-Lauf schnell wieder gelöscht. Auf der Zielgeraden konnten sich die Grün-Schwarzen auf Ergebnisverwaltung beschränken. Wer beim Meister einen derart souveränen Auftritt im Vorfeld prognostiziert hätte, wäre bestenfalls belächelt worden.
Dass es ein solcher wurde, daran hatten nicht nur der überragende Cenk Uzun, Vit Kalas, Torsten Krauß sowie Stefan Müller als sichere Vollstrecker ihren Anteil. Jan Lad als Gestalter, Schütze und Verteiler, ein flinker Matthias Breuher, der das Vertrauen seines Trainer erneut rechtfertigte, sowie eine Mannschaft -ohne jeglichen Schwachpunkt- sorgten für ein deutliches Ausrufezeichen mit dem sich der TVM in der Tabelle zurück auf Rang vier gehievt hat.
TV Erlangen-Bruck – TV Münchberg 30:33 (14:18)
TV Münchberg: Florian Bär, Cenk Uzun (Tor); Oberländer, Kalas (10/4), Mayer (1), Polzer, Krauß (5), Wilferth (2), Müller (5), Kral, Winterstein (2), Christoph Bär (1), Breuherr (3), Jan Lad (4).
Schiedsrichter: Sand (Gundelfingen); Schaarschmidt (Lauingen) leiteten ausgezeichnet
Zuschauer: 120
Zeitstrafen: Erlangen-Bruck 4: Münchberg 5.
Spielfilm: 0:2, 2:5, 3:9, 8:14, 10:15, 12:17, 14:18, 16:19, 18:24, 22:24, 24:28, 25:31, 28:32, 30:33.