Nach dem Siegeszug in den zurückliegenden Wochen in der Gymnasiumhalle war es wieder einmal so weit. Auf dem Spielplan der Münchberger Handballer stand ein Auswärtsspiel und zudem ein ganz entscheidendes. Nach der Schützenhilfe vom Nachmittag, wo die HSG Fichtelgebirge -nicht ganz unerwartet- dem Tabellenzweiten TSV Winkelhaid beim 28:24 völlig verdient 2 Punkte abknöpfte, war der Weg für die Grün Schwarzen auf Rang zwei der Landesliga (Relegationsplatz zur Bayernliga) frei.
Jetzt hätte dafür sogar ein Unentschieden in Erlangen/Bruck gereicht. Doch Münchberg wäre seiner Tradition in dieser Serie nicht gerecht geworden. Unter dem Motte daheim hui und auswärts pfui haben es die Seiferth-Schützlinge tatsächlich geschafft, einen bigpoint regelrecht zu versemmeln. Allein die Körpersprache wurde in Erlangen/Bruck nie einer Spitzenmannschaft gerecht. Und bei jetzt 7:17 Punkten in der Fremde stellt sich die Frage nach einem Bayernligaaufstiegsspiel eigentlich auch gar nicht.
Dass sich jetzt der TSV Winkelhaid bei weiterhin einem Zähler Vorsprung im letzten Saisonspiel daheim gegen Schlußlicht Gerolzhofen nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen wird, sollte als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt werden. Münchberg verbleibt am kommenden Sonntag zur ungewohnten Anwurfzeit um 16:00 Uhr in der heimischen Gymnasiumhalle der schwache Trost, mit einem Erfolg gegen den Meister und Bayernligaaufsteiger Sulzbach/Rosenberg die Serie in eigener Halle verlustpunktfrei abzuschließen. Der jetzt schon sichere 3. Tabellenplatz gilt dennoch als großer Erfolg für die heimischen Handballer und verdient als solcher auch entsprechende Anerkennung.
So konnte das ausgegebene Saisonziel „möglichst früher Klassenerhalt“ mit einer ausgezeichneten Platzierung untermauert werden. Und dennoch, darf sie nicht verschwiegen werden, die große Gelegenheit, die an diesem Spieltag fast fahrlässig liegen gelassen wurde.
Dabei war von der ersten Minute an erkennbar, dass Erlangen mit der deutlich besseren Motivation in diese Begegnung ging. Mussten die Universitätsstädter schließlich auch, denn schon ein Punktverlust hätte allergrößte Abstiegssorgen heraufbeschworen. Jetzt haben es die Brucker selbst in der Hand, am letzten Spieltag den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Münchberg hielt zwar von Beginn an dagegen, kam aber nie in den Bereich, seinen Stempel dem Spiel aufzudrücken. Die Gastgeber agierten konzentriert und hatten auf verschiedene Münchberger Deckungssysteme immer die besseren Antworten. Vor allem mit dem Kreisläuferspiel der Gastgeber hatte der TVM oft mehr Mühe als ihm lieb war. Hinzu kamen gute Rückraumaktionen, die oft zählbaren Erfolg mit sich brachten. So gelang es nur selten, über herausgeblockte bzw. verworfene gegnerische Bälle zum gewohnten Konterangriffshandball zu gelangen.
Damit wurde dem TVM eine entscheidende Waffe genommen, die bei der Rückraumschwäche an diesem Tag so dringend nötig gewesen wäre. Die Brucker 6:0-Deckung stand sicher und ließ von der Distanz her fast nichts zu. So rannten sich die Gäste oft fest, die Angriffsmaschinerie kam nie in die Gänge. Dennoch war es bis zum Wechsel eine offene Partie und die blieb es auch, trotz ständiger Erlanger Führung. Münchberg blieb dran und war auch zwischen dem 14:14 und 18:18 noch gut im Rennen.
Dann allerdings stellten die Gastgeber mit 5 Treffern in Folge die Weichen auf Sieg. Jetzt musste Münchberg offener agieren, was den heimischen Stürmern weitere Möglichkeiten bot. Und diese nutzen die Chancen gnadenlos und zogen auf 28:21 bzw. 30:23 davon. Es war der Abschnitt in dem klar wurde, das Erlangen/Bruck den Erfolg an diesem Tage einfach mehr wollte als der Gast. Letztlich wurde die Mittelfranken für diese Einstellung belohnt.
Für den TVM trotzdem kein Grund in den eigenen Tränen zu ertrinken, zumal im Sport alles möglich ist. Niemand kann garantieren, dass eventuelle Überraschungen am letzten Spieltag die Tabelle nochmals auf den Kopf stellen. Und mit dieser Minimalhoffnung sollten sich die Seiferth-Schützlinge am komenden Sonntag von den heimischen Fans mit einer ordentlichen Gesamtleistung verabschieden.
TV Erlangen/Bruck – TV Münchberg 30 : 25 (13 : 12)
TV Münchberg
Florian Bär, Alexander Goller n.e. (Tor);
Oberländer (1), Martin Lad (1), Kalas (5/2), Sebastian Goller, Mayer, Wilferth, Sammet (3), Schulz, Krauß (8), Christoph Bär (4/3), Jan Lad (3).
Schiedsrichter: Klement/Klement (Ochsenfurt) hatten die faire Partie jederzeit sicher im Griff
Zuschauer: 2 0 0
Zeitstrafen: Erlangen/Bruck 3; Münchberg keine.
Spielfilm: 1:0, 3:2, 8:6, 9:8, 11:11, 14:14, 18:18, 23:18, 23:20, 28:21, 30:23, 30:25.