Erstes Heimspiel in der Landesliga Nordgruppe und gleichzeitige Halleneinweihung der neuen Heimspielstätte der Mannschaft aus dem Münchner Osten.
Die Truderinger Gymnasiumhalle soll fortan zur Festung werden und da konnte doch kein besserer Premierengegner als der TV Münchberg seine Aufwartung machen. Als eines der auswärtsschwächsten Teams der letzten Jahre, war die Seiferth-Truppe aber diesmal darauf aus, diesen Ruf endgültig zu verbessern.
Doch bereits bei der ersten Ballberührung wurde den Grün-Schwarzen klar, dass man es bei diesem Auswärtsspiel wieder mit 2 Gegnern zu tun hatte. Trudering und Harz. Das dieses Hilfsmittel den Handballsport für den Betrachter schöner und für den Aktiven zumeist sogar erfolgreicher macht, zweifeln die wenigsten an. Nur, man muss halt damit üben können.
Das konnte der TVM in der ersten Hälfte wieder einmal ausreichend, wie bei so vielen Spielen in der Fremde in den zurückliegenden Monaten. Die Gastgeber erkannten schnell die diesbezüglichen TVM-Defizite, hatten aber überraschenderweise in der Anfangsphase selbst Probleme mit dem Spielberät. Trudering bekam das Geschehen jedoch schneller in den Griff. Eine Vielzahl an technischen Fehlern beim TVM spielte den Hausherren zudem in die Karten.
Besonders gravierend die Phase zwischen dem 6:4 und 9:4, als sich plötzlich so ziemlich alles gegen den Gast verschwor. Gut, das TVM-Keeper Nicolas Weiß einige freie Bälle entschärfte und so maßgeblich dazu beitrug, dass der Pausenrückstand von 6:10 noch im erträglichen Rahmen blieb.
Trotzdem sind 6 erzielte Tore in einer Spielhälfte für sonst gewohnte Münchberger Angriffsleistungen unterirdisch. Das sah auch TVM-Trainer Christian Seiferth so, der sein Team in der Pause wachrüttelte. Doch bevor die Mannschaft damit begann sich freizuschwimmen, setzte Trudering erst noch einen Doppelschlag und erhöhte auf 12:7.
Das war einer dieser oder ähnlichen Spielstände, der in den beiden letzten Spielzeiten auswärts die Grün-Schwarzen dazu bewogen hätte, die Begegnung langsam abzuschenken. Aber irgendwann muss doch der Knoten platzen! Das dachten sich die Gäste und bewiesen in der Restspielzeit unbändige Moral. Angetrieben von den überragenden Jan Lad und Stefan Müller wurde die Aufholjagd beim 15:14 aber nochmals jäh unterbrochen.
Trudering erhöhte auf 18:15 und scheiderte jetzt mehrmals am seit der 41. Minute zwischen den TVM-Pfosten stehenden Cenk Uzun, der sich gut mit Nico Weiß ergänzte.
Im weiteren Verlauf gelang es aber der TVM-Abwehr, die Schaltzentrale der Hausherren auf der Angriffs-Mittelposition empfindlich zu stören. Dadurch wurde in der vorentscheidenden Phase ein nochmaliger höherer Rückstand verhindert. In der Schlußphase beeindruckte Münchberg zudem mit einem 4:1-Lauf. Damit wurde letztlich bewiesen, dass man in der Fremde in dieser Saison mit breiterer Brust auftreten will.
Wenn es Münchberg gelingt, dieses Vorhaben auch noch auf 2 Halbzeiten auszudehnen, dürfte dieser Punktgewinn keine Eintagsfliege gewesen sein.
TSV Trudering – TV Münchberg 19:19 (10:6)
TV Münchberg: Weiß, Cenk Uzun (Tor); Oberländer, Kalas (2), Baumgärtel (2), Müller (3), Polzer, Wilferth, Sammet (1), Kral (3), Winterstein, Chr. Bär (1), Jan Lad (7/3).
Schiedsrichter: Nasseri-Raab (Affing); Schmid (Rosenheim) leiteten umsichtig und gut
Zuschauer: 3 7 0
Zeitstrafen: Trudering 5; Münchberg 2.
Spielfilm: 1:0, 3:2, 6:4, 9:4, 10:6, 12:7, 14:12, 15:14, 18:15, 18:18, 19:18, Endstand.