Vom Ergenis her, war´s für den TVM die altbekannte Geschichte aus dem Spessart, wo die Punkteräuber vom TSV Partenstein beheimat sind. Das alljährliche Szenario nach dem Auswärtsspiel ist, dass die Münchberger Handballer am Schluß traditionell mit leeren Händen dastehen.
Und trotzdem war´s diesmal ein ganz anderer Auftritt im Frammersbacher Heuberg-Dome. Es war eine sehr couragierte Vorstellung der Seiferth-Schützlinge, die in vielen Phasen der Partie ihren Stempel aufdrückten.
Wenn oft vom leistungsgerechten Unentschieden gesprochen wird, dann trifft dies haargenau auf diese Begegnung zu. Obwohl Münchberg drauf und dran war, sogar beide Punkte einzusacken. Verhindert haben dies einige Ungeschicklichkeiten in den Schlußminuten, u.a. eine 2-Minuten-Strafe, die man beim 27:27 zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt aufgebrummt bekam. So stand am Ende nicht nur die knappste aller Niederlagen zu Buche, es ist auch ein doppelter Punktverlust, der aufgrund des Spielverlaufes richtig weh tut.
2:4 Punkte zum Saisonstart lösen im Münchberger Lager natürlich keine Weltuntergangsstimmung aus. Aber nachdem sich am kommenden Samstag um 19:30 Ihr mit dem Post SV Nürnberg, Liganeuling mit aktuellen 3:3 Zählern, ein Team vorstellt, dass in der Tabelle vor dem TVM liegt, sind Heimpunkte zwingend angesagt.
Münchberg kam hellwach aus der Kabine, übernahm schnell das Regiment und hielt Partenstein bis zum 4:7 deutlich in Schach. Aber dann kamen die kleinen Einstreuer in Form von technischen Fehlern und auch den einen oder anderen Wurf, der so hätte nicht genommen werden müssen. Es wurde oft viel zu früh aus dem Rückraum abgeschlossen. Anstatt Führungsausbau, plötzlich 8:8 Gleichstand und dieser blieb bis zum 12:12. Das erste Auswärtsspiel der Serie, war ein richtig Gutes aus TVM-Sicht. Dies bestätigten auch die Folgeminuten, wo die Mannen um die Brüder Lad sich ihren Dreitore-Vorsprung zurückerkämpften.
Torhüter Florian Bär lieferte über die Gesamtdistanz eine sehr ordentlich Leistung ab. Er legte mit einigen tollen Paraden sogar den Grundstock, selbst weiter davonzuziehen. Vor allem in der Phase zwischen dem 13:16 und 17:19. Vielleicht war es einer der Knackpunkte, dass Münchberg hier mehrmals klare Chancen liegen ließ. Gegen Partenstein, eine der technisch besten Teams der Liga, sind schon kleine Fehler unverzeihbar.
Dazu gehört, dass die TVM-Abwehr in der Schlußphase die Hände nicht mehr jederzeit hochbekam. Eine Sünde, die die Gastgeber mit ihren hervorragenden Werfern prompt bestraften. Wer Diehl (8/2) und Farkas (9/1) soviel Platz einräumt, der darf sich letztlich nicht wundern, wenn der greifbar nahe Auswärtssieg wie eine Seifenblase platzte.
Freilich kommt dann auch noch eine Verletzung von Sammet hinzu, der in der Schlußviertelstunde ausfiel. In der Schlußminute selbst, wo bei Ballbesitz noch der Ausgleich möglich war, wurde taktisch nicht unbedingt glücklich agiert. Partenstein fiel ein Stein vom Herzen, gegen den TVM die Serie gerettet zu haben. So nah, den Fluch im Spessart endlich zu besiegen, war Münchberg lange nicht mehr. Erneut Christoph Bär sowie Jan Lad ragten beim geschlossenen Auftritt, für den kein Punkt die Höchststrafe ist, noch heraus.
TSV PARTENSTEIN – TV MÜNCHBERG 30 : 29 (13 : 15)
TV Münchberg : Florian Bär, Cenk Uzun (Tor); Jan Lad (8), Sammet, Oberländer (1), Kalas (6), Jakob Lad (1), Krauß (3), Wilferth (1), Müller, Christoph Bär (7/3), Martin Lad (2).
Schiedsrichter: Walter / Weinig (Gerolzhofen) das Drittligateam leitete hervorragend
Zuschauer: 1 8 0
Zeitstrafen: Partenstein 3; Münchberg 5.
Rote Karte: Hespelein (Partenstein) in der 44. Minute wegen Foulspiel
Spielfilm: 1:3, 4:7, 8:8, 12:12, 13:15, 14:17, 17:19, 21:21, 23:24, 25:26, 27:27, 29:27, 30:29.