Das nüchterne Fazit aus Münchberger Sicht lautet: Knapp verloren, zurückgerutscht auf Tabellenrang vier, aber immer noch im Pulk des Verfolgerquintetts, weil diesmal sich die Mitkonkurrenten auf Unentschieden spezialisierten. Niederlagen in der Frammersbacher Heuberghalle sind für den TVM schon nahezu standard, denn gegen keinen anderen Ligarivalen besitzen die Grün-Schwarzen eine schlechtere Bilanz. Ganze 2 Siege in all den Jahren und davon der 8-Tore-Erfolg aus der Vorrunde, der die Seiferth-Schützlinge diesmal guten Mutes in den Spessart reisen ließ.
Und ehrlich, leichter als diesmal wäre ein TVM-Sieg nicht möglich gewesen. Partensteins ungarischer Torjäger Farkas war erkrankt, und die oft praktizierte direkte Manndeckung an Jan Lad wurde weggelassen. Zwei Punkte, die dem TVM eigentlich in die Karten hätten spielen müssen. Doch weit gefehlt. Rechtshänder Reiss auf der Partensteiner Rechtsaußenposition ließ Farkas schnell vergessen und war mit 9 Treffern maßgeblich am Sieg der Spessartstädter beteiligt.
100 %ger Sieggarant beim TSV war aber Keeper Andorka, der einen Glanztag erwischte. Er setzte mit einem überragenden Stellungsspiel den gesamten Münchberger Rückraum schachmatt, hielt zudem Bälle in zweistelliger Anzahl frei vom Kreis. Mit den außerdem gehaltenen 4 Strafwürfen setzte er sich selbst die Krone auf.
Dennoch hätte es nicht so weit kommen dürfen, wenn der TVM nicht die beiden Startphasen, jeweils zu Beginn der Spielhälften verschlafen hätte. Bevor die Grün-Schwarz so richtig auf dem Parkett standen, führten die Hausherren bereits mit 4:0. Münchberg fand dann relativ schnell in die Spur, ein Beleg das 8:8 Mitte der ersten Hälfte. Dass es für den Gast nicht mehr wurde, lag an der gut funktionierenden Abwehr des TSV und auch daran, dass ausgerechnet Kalas -dann, wenn man ihn am meisten braucht- nicht trifft. 2 Treffer sind für ein Kaliber seiner Klasse einfach zu wenig.
Der knappe Pausenrückstand ließ noch vieles offen, doch der nächste Fehlstart verhalf Partenstein zur 20:13 Führung, mit der die Gastgeber ihre Sicherheit zurückgewannen. Jetzt agierte der Gegner aus einer ständigen 6 bis 7-Tore-Führung heraus. Die Münchberger Kampfeskraft erlahmte aber nie. Positiv ist den Seiferth-Schützlingen anzurechnen, dass sie immer wieder ihre Chancen suchten und in der Gesamtbeurteilung keinesfalls einen schlechten Auftritt ablieferten. Abgesehen davon, das Aufholjagden bekanntlich sehr viel Kraft kosten, hieß die Endstation aller guten Gelegenheiten Andorka im Tor des TSV.
Hätte er nicht in überragender Form gehalten, muss man kein Prophet sein um zu behaupten, dass 30 Tore Partenstein nicht einmal zu einem Punktgewinn gereicht hätten. Aber hätte, wenn und aber zählen nicht, zumal auch die Münchberger Treffsicherheit von der Linksaußenposition diesmal nicht wie gewohnt stattfand.
Jetzt heißt es für den TVM sich schnell auf das kommenden Wochenende zu konzentrieren, wo das nächste Derby gegen den wiedererstarkten HSV Hochfranken ansteht, zumal man hier auf die Revanche für die Vorrundenniederlage hofft.
TV Münchberg: Florian Bär, Cenk Uzun (Tor);
Seiferth, Jan Lad (7), Krauß (4), Wilferth (1/1), Sammet (7/2), Schulz (1), Winterstein (2), David Mayer, Martin Lad (3/2), Kalas (2).
Schiedsrichter: Knödler (Aurach); Tauchert (Erlangen) setzten etliche Pfiffe an die falsche Stelle
Zuschauer: 1 8 0
Zeitstrafen: Partenstein 5; Münchberg 2.
Spielfilm: 4:0, 6:5, 8:8, 11:9, 14:12, 20:13, 23:16, 25;19, 27:24, 30:25, 30:27.