Nichts war es, mit dem Traumstart der Münchberger Handballer in die Spielzeit 2016/2017. Mit der 2. Niederlage in Serie befinden sich die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth momentan im Niemandsland der Tabelle und werden lernen müssen, sich mit dieser Situation erst einmal auseinanderzusetzen.
Die Tabelle nach 3 Spieltagen ist für den Moment genauso aussagekräftig, wie dicke Regenwolken vor dem Niederschlag. Zum einen können die Grün-Schwarzen erahnen, was in nicht kompletter Besetzung auf sie zukommt. Zum anderen kassierte der TVM die beiden Niederlagen gegen die aktuellen Spitzenteams der Liga. Zumindest eine Argumentation, mit der man sich aus eigener Sicht die Dinge schön reden kann.
Also, noch nichts passiert und trotzdem ist ein ganz entscheidender Hinweis aus diesen beiden Pleiten herauszulesen. Wären durchaus vermeidbar gewesen, vor allem in der Höhe -wie jetzt in Auerbach-, wo der TVM-Angriff mit vielen unvorbereiteten und unplatzierten Würfen die Gegner regelrecht zum Kontern einlud.
Das Gastspiel beim letztjährigen Drittligisten (Auerbach hat die 3. Liga freiwillig verlassen) ging allein deshalb den Bach runter, weil die 8 Tore Differenz einzig und allein durch Konter und schnelle 2. Welle zustande kamen. Vorausgegangen waren halbherzige Wurfversuche aus der Distanz. Das ärgert den Trainer, der das Beste aus dem zur Verfügung stehenden Material herausholen muss. Dann natürlich auf die Disziplin seines Personals auf dem Parkett angewiesen ist. Zudem läufts dann auch schon mal richtig blöd, wenn man sich auf eine gegnerische 6:0 Deckung einstellt und diese zu Beginn völlig überraschend 3:2:1 agiert.
So zeichnete sich früh eine Begegnung ab, in der die Gäste von schnell der Musik hinterherliefen. Auerbach spielte nicht überragend, hatte aber den Vorteil auf seiner Seite, mit ziemlich gleichstarken Personal oft durchzuwechseln, damit den Druck hochzuhalten und einen Bruch im Spiel zu vermeiden. Beim TVM dagegen gefiel Jan Lad, im Gegensatz zu Vit Kalas, der diesmal lediglich vom Punkt aus sicher verwandelte.
Dennoch hielten die Gäste bis zum 11:14 Pausenrückstand alles offen und hätten bei etwas mehr Konzentration vielleicht sogar mit einem Remis in die Kabine gehen können. Warum Münchberg allerdings sofort nach Wiederanpfiff mit aller Gewalt das Resultat zu kippen versuchte, wird das Geheiminis dieser Partie bleiben.
Das hatte einen Hauch von Niederraunau, wo die Grün-Schwarzen im Hinspiel der Bayernligarelegation am Ende mit 20 Toren Differenz untergingen. So schlimm wurde es diesmal nicht. Dafür aber umso vermeidbarer. Das teilweise völlig offene Geschehen erscheint so vom Endergebnis her in einem völlig anderem Licht. Freilich war der Sieg der Oberpfälzer in Ordnung, den sie sich mit einem kompakten Gesamtauftritt auch verdienten.
Aus TVM-Sicht hätte man dem sicherlich Einhalt gebieten können. Es müssen halt auch Konzeption umgesetzt und befolgt werden. Eines ist klar. Bei momentan 2:4 Punkten und jetzt am kommenden Wochenende die HSG Fichtelgebirge in eigener Halle und eine Woche später die HSG Lauf/Heroldsberg auswärts vor der Brust, sollte die Zeit der Wurfexperimente im Angriff vorbei sein.
SV 08 Auerbach – TV Münchberg 32:24 (14:11)
TV Münchberg: Cenk Uzun (Tor); Oberländer, Kalas (6/6), Baumgärtel (3), Polzer (1), Schrepfer (1), Kosmehl (1), Sammet (2), Winterstein, Christoph Bär, Mayer (2), Jan Lad (7), Müller (1).
Schiedsrichter: Sachse/Weis (Maintal)
Zuschauer: 350
Zeitstrafen: Auerbach 2; Münchberg 1.
Spielfilm: 2:0, 2:2, 5:2, 8:4, 11:6, 12:9, 14:11, 18;11, 21:12, 23:17, 27:19, 30:22, 32:24.