Es wurden schon oft deutlich schlechtere Auftritte mit Punktgewinnen belohnt. Das ist ist die traurige Erkenntnis aus Münchberger Sicht nach dem Abpfiff des Spitzenspiels in der Landesliga Nord. Der TVM hinterließ in der Oberpfalz bei einem seiner besten Auswärtsspiele seit langer Zeit einen überragenden Eindruck. Mit einem Minikader stellten sich die Grün-Schwarzen in glänzender Verfassung vor und traten jederzeit im Stile einer Spitzenmannschaft auf.
Was fehlte, war in 3, 4 Szenen das notwendige Quäntchen Glück auf eigener Seite oder eben die paar Prozent in der Schlußphase, die die Gäste aufgrund der fehlenden Wechselmöglichkeiten im entscheidenden Moment nicht mehr abrufen konnten.
Was Trainer Christian Seiferth unmittelbar nach dem Abpfiff blieb, war auf der eine Seite die bittere Wahrheit, ohne zählbaren Erfolg aus diesem Spiel herauszugehen. Im Gegenzug war aber Stolz vorhanden, Stolz auf das, was seine Mannen mit dem an den Tag zur Verfügung stehenden Möglichkeiten im positiven Sinne abgeliefert haben.
Nicht verhehlen konnte sich Seiferth die Bemerkung, dass im Deutschen Handball regeltechnisch fast alles von oben (Bundesliga) bis in die untersten Klassen durchdiktiert wird. Bis auf ganz wenige Ausnahmen und da gehört eine ganz entscheidende dazu. Die fehlende 3. Auszeit pro Team! Denn genau diese hätte der TVM-Trainer 20 Sekunden vor Abpfiff dringend benötigt und dann auch gerne gezogen.
Was war passiert? 30:29 für Regensburg, die Gäste hatten den vermeintlich letzten Angriff in einer überaus fairen und von den beiden Unparteiischen glänzend geleiteten Begegnung. Jetzt die 3. Auszeit und die Partie hätte evtl. mit einem Remis geendet. Die Verschnaufpause in Verbindung mit taktischen Anweisungen war nicht mehr möglich. So war ein technischer Fehler der Grund, dass Sekunden vor dem Abpfiff das Spielgerät nochmals wechselte und Regensburg den letzten Konter zum Endstand verwandelte.
So stand, genau wie in der Vorrunde, als Münchberg das bessere Ende für sich hatte, in einer jederzeit ausgeglichenen Partie letztlich doch noch ein Sieger fest.
Von Beginn wogte die Begegnung hin und her, bevor gegen Mitte der ersten Hälfte die Hausherren mit einem Zwischenspurt auf 11:7 davonzogen. Der Gast blieb dran, ließ sich auch in dieser starken Phase der Gastgeber nicht schon frühzeitig auf die Verliererstraße drängen. Im Gegenteil. Zug um Zug kamen die Grün-Schwarzen wieder heran und überzeugten bereits in dieser Phase durch Kampfkraft und Moral.
Mitte der zweiten Hälfte folgte nach der tollen TVM-Aufholjagd und dem 23:23 Ausgleich die nächsten Höhepunkte. Münchberg legte nochmals nach, ging erstmals mit 26:24 in Führung und hätte ab jetzt eine richtig starke Auswechselbank benötigt. Nachdem bis hierher bestens durchgewechselt und dadurch jederzeit das Tempo hochgehalten wurde, gingen im Minutentakt immer mehr die Kräft aus.
Just in dem Moment, als sich die Wende in dieser Partie anbahnte, brachten sich die Hausherren mit 4 Toren in Folge wieder auf die Siegesstraße. Der Rest ist bekannt.
So scheint sich nach den Ergebnissen des Spieltages aus dem Sechskampf um die Vizemeisterschaft jetzt ein Quartett um den beliebten Relegationsplatz zu duellieren. In der Reihenfolgen von Platz zwei bis fünf rangieren jetzt mit Lauf/Heroldsberg, Münchberg, Regensburg und Ismaning die heißesten Anwärter. Was würde da nicht besser zum bisherigen spannenden Saisonverlauf passen, als dass bereits am kommenden Samstag um 19:45 Uhr in der Münchberger Gymnasiumhalle mit dem TVM und dem TSV Ismaning erneut zwei unmittelbare Konkurrenten direkt aufeinandertreffen.
SG DJK SB/SC Regensburg – TV Münchberg 31:29 (16:13)
TV Münchberg: Cenk Uzun, Hurt (Tor); Kalas (11/5), Baumgärtel (2), Polzer, Kral (4), Winterstein (2), Christoph Bär (4), Mayer, Jan Lad (4), Müller (2).
Schiedsrichter: Geißler (Fürth); Polz (Friedberg) leiteten hervorragend
Zuschauer: 200
Zeitstrafen: Regensburg 2; Münchberg keine
Spielfilm: 0:1, 4:2, 7:4, 11:7, 13:11, 16:13, 18:17, 20:18, 22:21, 23:23, 24:26, 28:26, 30:29, 31:29.