War´s das schon im Rennen um den Bayernligaaufstieg? Diese Frage kann zum aktuellen Zeitpunkt durchaus mit „ja“ beantwortet werden,
denn wer bitte soll die beiden souveränen mit nur 2 Minuszählern belasteten Spitzenteams vom HC Erlangen III und der DJK Rimpar II überhaupt bremsen? Sind ja nur dritte bzw. zweite Mannschaften, sagen die Einen und die Anderen erkennen richtig, was Bundesligaunterbau tatsächlich bedeutet. Auf jedem Fall einen Deut mehr, als die restlichen Landesligateams zu bieten haben.
Und da gehört der TVM noch zu den Mannschaften, die am ehesten in der Lage sein sollten dagegenzuhalten. War in Erlangen lange Zeit so und gestern in Rimpar ebenfalls. Am Ende standen aber jeweils deutliche Niederlagen und das, ohne wirklich schlecht gespielt zu haben.
Bis auf Tobias Sammet, dessen Verletzung doch langwieriger zu werden scheint, waren die Grün-Schwarzen komplett. Sie konnten zudem mit Jan Geserer einen bayernligaerfahrenen Neuzugang aufbieten. Geserer, zuletzt für Ismaning aktiv, hat momentan seine berufliche Heimat in Bayreuth gefunden und wird ab sofort den TVM verstärken. Und diese Verstärkung machte sich vor allem im Deckungsverband positiv bemerkbar.
Schon lange hat eine Münchberger 6:0-Abwehr nicht mehr so gut harmoniert wie in Rimpar. Nur 25 Gegentore gegen eine technisch und spielerisch derart starke Truppe sind schon ein Ausrufezeichen. Dass der TVM aber im Gegenzug mit seiner Angriffsparadereihe bei für Münchberger Verhältnisse einer schon fast unterirdischen Trefferquote von 21 hängen blieb, zeigt, wie überragend der Gegner devensiv stand.
Hinzu kamen zwei glänzend disponierte Keeper mit Fleder bei Rimpar und Cenk Uzun im TVM-Gehäuse. Und schon wurde aus dem erhofften Angriffsspektakel ein Taktikmatch mit Abwehrdominanz. Die Gäste kamen gut ins Spiel, führten 3:1, liefen aber im weiteren Verlauf ständig hinterher. Die Gastgeber mussten anfangs um ihren knappen Vorsprung kämpfen, waren dann aber durchaus in der Lage zuzulegen. Der Zwischenspurt zum 12:7 bis kurz nach der Pause machten den Gästen klar, dass schon zu diesem Zeitpunkt der Rekordsturm der letzten Landesligajahre an diesem Tag seinen Meister gefunden hatte.
Dennoch gaben die von Christian Seiferth gut eingestellten Gäste nie auf, überzeugten vor allem durch ihre kämpferische Einstellung und arbeiteten sich auf 19:18 bzw. 20:19 heran. Es schien eine Wende möglich, zumal die Gastgeber in dieser Phase Grasel mit „glatt Rot“ durch Foulspiel verloren.
Die TVM Deckung stand, das Rückzugverhalten war gut, es passte einfach vieles an diesem Tag. Doch, wenn eben die Abwehrreihen die Überhand gewinnen, dann darf sich der Angriff so gut wie überhaupt keine Fehler erlauben. Und diese ganz wenigen technische Ungereimtheiten, verbunden mit 1-2 zu schnellen Abschlüssen waren es letztlich, die Rimpar wieder davon ziehen ließen. Als in der 58. Minute auch Geserer mit „Rot“ runter musste war klar, dass der TVM mit leeren Händen heimfahren wird.
Das einzige was haften blieb war Harz, das ungeliebte Hilfsgerät, das nicht zum ersten Male in dieser Serie zu Münchberg´s zweitem Gegner in einem Spiel wurde. Dies sei der Ordnung halber erwähnt, der Hauptgrund für den Rimparer Erfolg war aber schon deren starke Leistung und die Konstanz über 60 Minuten, die gegen einen nie aufsteckten Gast auch notwendig war. Bis auf wenige Kleinigkeiten haben die Mannen um die Brüder jederzeit überzeugt, müssen sich dennoch trotz bestem Punktestand seit Jahren zu diesem Zeitpunkt mit Rang drei abfinden, weil´s eben noch „2 Bessere“ gibt.
SG DJK Rimpar II – TV Münchberg 25 : 21 (11 : 7)
TV Münchberg: Florian Bär, Cenk Uzun (Tor); Jakob Lad (2), Oberländer (1), Kalas (1), Weiß, Krauß (4/1), Müller (2), Mayer, Geserer, Christoph Bär, Martin Lad (4), Wilferth (2), Jan Lad (5).
Schiedsrichter: Müller (Ansbach); Langner (Coburg)
Zuschauer: 1 6 0 (davon über die Hälfte aus Münchberg)
Zeitstrafen: Rimpar 3; Münchberg 5.
Rote Karte: Grasel (Rimpar) 50. Minute und Geserer (TVM) 58. Minuten jeweils nach Foulspiel.
Spielfilm: 1:0, 1:3, 5:4, 7:6, 12:7, 13:10, 16:12, 17:14, 19:16, 20:19, 22:19, 24:20.