Wohl selten hat sich ein Münchberger Männer-Handballteam das Saisonende so herbeigesehnt, wie in der zu Ende gehenden Saison 2017/2018. Seit Wochen verharren die Grün-Schwarzen auf Rang acht der Liga und werden die Saison dort auch beenden. Zudem ist die Truppe von Christian Seiferth lange Zeit schon gesichert und hat mit Abstiegssorgen nichts mehr am Hut. Das ist das Gute an der Sache.
Die andere Seite der Medaille sind Verletzungssorgen ohne Ende und dazu eine hoffentlich bevorstehende längere Regenerationsphase, damit die Truppe als Gesamtpaket auch in der Saison 2018/2019 wieder funktioniert. Torsten Krauß erneut nicht dabei, Cenk Uzun während der Woche Trainingsverletzung erlitten. Zudem Stefan Müller und Jan Lad, der sich seit Wochen herumplagt und die Mannschaft nicht im Stich lassen will, stark angeschlagen. Da mussten die Bank schon die Jugendlichen Lucas Krauß und Moritz Panzer komplettieren.
Sah mit dem dezimierten Kader schon im Vorfeld alles nur nach Schadensbegrenzung aus, mit dem Hintergedanken, hoffentlich nicht total unter die Räder zu kommen. Bei hochsommerlichen Temperaturen und wenig Resonanz schien das Match sich den wettertechnischen Gegebenheiten anzupassen. Sommerkick im Frühjahr. Nicht mehr und nicht weniger. Allerdings mit einem blendend aufgelegten TV Münchberg, der sich lediglich in den ersten 7 Minuten auf der Suche nach der eigenen Form befand. Das nutzten die Hausherren gnadenlos aus und legten mit 5:1 vor. Doch danach erwachte das Münchberger Kämpferherz. Trainer Christian Seiferth ließ seine Mannen im Deckungsbereich offener agieren und das schmeckten den Gastgebern gar nicht.
Der Aktionsradius der MTV-Angreifer wurde immer weiter eingeengt, die Anspiel- und Abschlußmöglichkeiten deutlich reduziert. Das beherrschten die Gäste gut und als es anfing so richtig zu laufen, sah man keine Veranlassung vom eingeschlagenen Weg abzukommen. Zwar liefen bis zum 9:10 Rückstand in der 20. Minute die Grün-Schwarzen dem Geschehen ergebnisbedingt noch hinterher, doch besaß Münchberg längst die spielerische Dominanz über die Partie. Zudem trafen die Gäste immer besser. Mit einem 8:3-Lauf setzte sich der TVM bis zur 33. Minute auf 18:13 ab. Die Ingolstädter Gesichter wurde lang und länger, denn das Heimteam wurde von stark dezimierten Gästen deutlich auf Distanz gehalten. Jetzt mussten die Hausherren reagieren, wenn Sie nicht völlig den Zugriff zu dieser Partie verlieren wollten. Plötzlich entschloss sich der MTV wieder mitzuspielen. Aber die nachgelegte Schippe allein hätte nicht ausgereicht, um einen bis zur 50. Minute beim Stand von 22:22 starken Gast letztlich doch noch in die Knie zu zwingen.
Ingolstadt gehört in dieser Spielzeit zum Führungsquartett der Liga und ist deshalb jederzeit in der Lage, Spiele in der Schlussphase noch zu drehen. Wenn dann, wie diesmal geschehen, der Gegner bis an seine körperlich Grenzen geht und einfach nichts mehr zum Draufpacken hat, dann wird der eigentlich Spielverlauf dann auch schon mal in knapp 10 Minuten noch komplett auf den Kopf gestellt. Es war ein Ingolstädter 7:3-Lauf, der im Endspurt noch einen klaren Heimerfolg brachte. Im Gegenzug wurde daraus eine Münchberger Niederlage, die die Mannschaft aufgrund ihres in der Summe hervorragenden Gesamtauftrittes so nicht verdient hat. Letztlich war es wieder, wie so oft. Das positive Ergebnis auf der einen, verdrängt die gute Leistung auf der anderen Seite. Handball ist und bleibt Ergebnisport. Vor dem, was die Grün-Schwarzen in Oberbayern abgeliefert haben, sollte man aber trotzdem den Hut ziehen.
MTV Ingolstadt – TV Münchberg 29 : 25 (13 : 17)
TV Münchberg: Hurt (Tor); Oberländer, Kalas (11/7), Panzer, Schrepfer (3), Jonas Roßner (4), Lukas Krauß, Christoph Bär (1/1), Jan Lad (3), Skvaril (3), Müller.
Schiedsrichter: Moritz Hawly (Stadeln); Tim Hawly (Nürnberg)
Zuschauer: 32…Kinder mitgezählt !!
Zeitstrafen: Ingoldstadt 3; Münchberg 2.
Spielfilm: 5:1, 6:3, 7:5, 9:7, 10:12, 12:15, 13:18, 16:19, 19:19, 21:20, 22:22, 24:22, 25:24, 28:24, 29:25.