Handball in Münchberg

Herren I: HSG Lauf/Heroldsberg – TVM 29:17 (15.10.16)

Gepostet am 16. Oktober 2016 in Herren I, Spielberichte.

Ein Wechselbad der Gefühle durchschreiten derzeit die Männer des Handball-Landesligisten TV Münchberg. Nach der überragenden 2. Halbzeit beim Heimspiel der Vorwoche gegen die HSG Fichtelgebirge, folgte diesmal eine Hälfte zwei, über die es schnell den Mantel des Schweigens zu decken gilt.

Trotzdem, unkommentiert sollten derartige Klatschen nicht zur Kenntnis genommen werden. Immerhin bewegt man sich mit solchen Auswärtsresultaten langfristig nicht aus der Gefahrenzone weg und steht damit in der darauf folgenden Partie gleich wieder unter Erfolgszwang. Die Liga ist in den letzten Jahren immer enger zusammengerutscht und das scheint auch in dieser Saison nicht anders.

Nach „faulen Ausreden“ zu suchen, ist nicht Münchberg Art. Schon eher die sachliche Darstellung, warum es zu dieser Niederlage kommen konnte. Schon die Vorzeichen standen äußert schlecht. Ab sofort befindet sich nach Wilferth jetzt auch Oberländer bis Mitte der Rückrunde zu Studienzwecken im Ausland. Torhüter Uzun, der übrigens von Florian Bär glänzend vertreten wurde, sowie Polzer waren beruflich verhindert. Winterstein und Jan Lad an Mumps erkrankt und Schrepfer -das war im Vorfeld so besprochen- spielt bei fast zeitgleichen Auswärtsspielem in der zweiten Mannschaft.

Was blieb, war ein Häuflein der Aufrechten, das sich zumindest in Halbzeit eins sehr gut verkaufte. In der Heroldsberger Sporthalle erkannten die Gastgeber schnell, dass vor einem TVM in dieser Zusammensetzung die Angst nicht sehr groß sein musste. Hinzu kommt, das „gefühlt“ die Grün-Schwarzen in den letzten Jahren kein einziges Auswärtsspiel mit Harz gewonnen haben. Meist gab es Niederlagen, allerdings nicht immer so deftig wie diesmal.

Schon früh war erkennbar, in welche Richtung der Zug in diesem Spiel fährt. Einbahnstraßenhandball bis zum 11:5? Nein, ganz so schlimm war´s nicht, zumal die Gäste mehrmals gut zurückkamen. Vorentscheidend war die Phase um den Zeitpunkt des 9:11 Rückstandes. Dort hatten die Grün-Schwarzen ihre beste Zeit und blieben auf Tuchfühlung. Es waren 3 Pfostentreffer nacheinander, die zur Unzeit den Rückstand bis zum Seitenwechsel wieder auf 5 Tore Differenz anwachsen ließen.

So standen anstatt eines möglichen Unentschieden, oder zumindest sehr knappen Rückstandes, bereits wieder 5 Tore zwischen beiden Kontrahenten. Dies knabberte auf der einen Seite an der Münchberger Moral und im Umkehrfall kehrten die Gastgeber mit ganz breiter Brust auf die Spielfläche zurück.

Was den Hausherren mit dem gewohnten Harz blendend gelang, nämlich die Würfe gut zu platzieren und damit Treffer um Treffer den Vorsprung auszubauen, ging beim Gast alles in die „oft zitierte Hose“. Es fehlt einfach aufgrund fehlender Trainingmöglichkeiten „mit Harz“ das Gefühl im Umgang mit dem glatten Ball. Schon allein dieser Umstand lässt die Wurfschwäche erklären, was übrigens vielen anderen Teams der Liga ähnlich ergeht.

Der Rest ist schnell erzählt. 19:11 und 26:14 !! waren die Zwischenstände in einer Partie, in der gegen Ende Lauf/Heroldsberg nicht mehr alles geben musste und Münchberg nichts mehr zuzulegen hatte.

Wie groß das Gefälle in diesem Aufeinandertreffen gegen Ende tatsächlich war zeigt die Tatsache, dass Torhüter Florian Bär, der mit zahlreichen guten Paraden ein noch größeres Debakel verhinderte, bester TVM-Akteur war.
 

TV Münchberg
Florian Bär (Tor);
Kosmehl, Kalas (4/2), Baumgärtel (3), Krauß, Sammet (3), Kral (3), Christoph Bär, Mayer (2), Müller (2).

 

Schiedsrichter: Sabrina Kleinhenz/Lisa Wenzke (Garitz/Nüdlingen) leiteten hervorragend

Zuschauer: 100

Zeitstrafen: Lauf/Heroldsberg 2; Münchberg 3.

Spielfilm: 2:0, 6:2, 9:4, 11:5, 11:9, 17:9, 19:13, 26:14, 28:15, 29:17.

 


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