Handball in Münchberg

Herren I: HSG Lauf/Heroldsberg – TVM 26:26 (30.11.14)

Gepostet am 30. November 2014 in Herren I, Spielberichte.

Wer, wie der TVM, in den zurückliegenden Auswärtsspielen Rückstände mit bis zu 8 Toren Differenz aufgeholt hat, um dann noch zu punkten, der darf auch einmal in der Fremde eine 5-Tore-Führung abgeben, um trotzdem nicht mit leeren Händen heimzufahren. Wenn das zudem noch in Lauf/Heroldsberg passiert, wo die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth bisher nie zählbares mitnehmen durften, dann ist das aller Ehren wert.
Es ist ein ganz anderer TV Münchberg, der sich in der laufenden Serie auswärts präsentiert. Kampfgeist, Spielwitz und phasenweise vorbildliche Moral und Wille haben nicht nur in dieser Partie die Grün-Schwarzen auf Rang drei gehievt und damit an die Fersen des haushoch überlegenen Spitzenduos aus Rothenburg und vom TV Erlangen/Bruck.
Es war eine hektische Begegnung, in der auch die beiden Unparteiischen ihren Teil dazu beitrugen. Mal die Hausherren bevorteilt, dann wieder die Gäste. In der Summe eben ausgeglichen. Und so war auch die Entscheidung in diesem Aufeinandertreffen eine kuriose, wenn auch berechtigte. Den 5-Tore-Rückstand in eine über fast die komplette Schlußphase andauernde 1-Tore-Führung umgewandelt, sahen sich die Hausherren beim 26:25 und eigenem Ballbesitz bereits als Sieger.
Doch dann trafen die Herren in Schwarz eine Entscheidung, die in der 59. Minute nicht jedes Schiedsrichtergespann gegen die Heimmannschaft ausspricht. Es standen 2 Lauf/Heroldsberger Betreuer auf der Bank. Lt. Reglement darf aber nur 1 Betreuer/Trainer stehend Anweisungen geben. 2 Minuten gegen die Hausherren, Ballbesitz Münchberg und die logische Konsequenz der Treffer zum 26:26 Endstand durch den nimmermüden und immer wieder Ausrufezeichen setzenden Stefan Müller.
In der Summe ein gerechtes Resultat, das vom Spielverlauf her immer seine spannenden Momente bot. Nach anfänglichem Abtasten ging nach dem 4:4 so richtig die Post ab. Selten hat man in einer ersten Halbzeit den TVM in fremden Hallen so überzeugend aufspielen sehen. Obwohl gegenüber den Gastgebern aufgrund einiger noch angeschlagener Akteure nahezu mit 8 Aktiven durchgespielt wurde, prägte Münchberger Handschrift die Szenerie.
Vor allem Nicolas Weiß zwischen den Pfosten setzte den Grundstein mit einer glänzenden ersten Halbzeit für den späteren Punktgewinn. Der einzige Kritikpunkt und vielleicht auch Mitschuld, dass nicht beide Punkte nach Münchberg wanderten, waren die noch zahlreich vorhandenen und ausgelassen Einwurfmöglichkeiten vor dem Seitenwechsel. Somit blieb lediglich ein 4 Tore-Polster, das allerdings nach Wiederanpfiff sofort zu einem 5 Tore-Vorsprung ausgebaut wurden.
Wer aber Lauf/Heroldsberger Heimstärke kennt, wußte, dass dies noch Nicht der Schlüssel zum Gästeerfolg war. Von Minute zu Minute wurden die Hausherren stärker und überranten in einigen Szenen den Gast. Der musste jetzt aufpassen, um nicht vollends den Faden zu verlieren. Zwischen dem 16:20 und 23:22 hatten die Mittelfranken einen 7:2-Lauf und demonstrierten in diesem Abschnitt deutlich, warum sie daheim so wenig Punkte abgeben.
Münchberg bekam nochmals die Kurve, schloss bis zu einem Treffer auf und ging damit in die bereits geschilderte heiße Endphase. Was bleibt, ist ein Punktgewinn, zu dem Wilferth, Kalas und der überragende Jan Lad maßgeblich in Form von Treffsicherheit beitrugen. Münchberg hat damit seinen 3. Rang gefestigt und kann jetzt mit ganz breiter Brust am kommenden Samstag um 19:45 Uhr in heimischer Gymnaisumhalle den verlustpunktfreien Spitzenreiter Erlangen/Bruck empfangen.
Dieses Spiel elektrisiert im Vorfeld schon lange die Fans, denn wohl selten bekommt man daheim einen Landesligisten vorgesetzt, der personell und von den spielerischen Qualitäten nahezu Regionaligaformat besitzt. Und gewonnen hat der Spitzenreiter in Münchberg noch lange nicht, darauf hofft zudem die Konkurrenz.


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