Alles andere als ein Start nach Maß. Von Beginn an noch nicht ganz bei der Sache und schnell war beim Gast Rückstand hinterherlaufen angesagt. Zudem verletzte sich Simon Oberländer nach knapp 10 Minuten am Fuß, als er nach einer Abwehraktion gegen den eminent starken Kreisläufer Daniel Laugner nicht mehr weiterspielen konnte. Ein Einsatz am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die SG Auerbach/Pegnitz scheint deshalb momentan eher als unwahrscheinlich.
Zudem erhielt Oberländer für diese Aktion eine zweifelhafte Zeitstrafe und Winterstein auf der Bank zeitgleich ebenfalls -allerdings berechtigte- 2 Minuten, weil er bei den Schiedsrichtern deswegen reklamierte. Das Geschenk der doppelten Überzahl nahmen die Gastgeber gerne an und baute die eigene Führung genau in dieser Zeit von 6:4 auf 9:5 aus. Danach neutrallisierte sich das Geschehen für etliche Minuten, ohne das die gastgebende Spielgemeinschaft ergebnisbedingt das Heft aus der Hand gab. Im Gegenteil, die Vorsprung wuchs auf 12:7.
Drohte dem TVM ein Debakel? Eine Frage, die man sich nach nur 17 Minuten schon stellen durfte. Vor allem, weil es zu diesem Zeitpunkt bereits zwölfmal im Gästegehäuse eingeschlagen hatte. Doch mitentscheidend dafür war diesmal die eher glücklose Vorstellung von Keeper Lukas Hurt. Hurt hielt in den bisherigen Spielen überragend, fand aber diesmal nicht ins Match – Torhüterleid! Dafür klappt es beim eingewechselten Cenk Uzun umso besser. Er war gleich mehrmals präsent und entschärfte etliche Bälle.
Die Folge war, dass die Gäste zurückkamen und plötzlich richtig kräftig mitmischten. Der Lohn dafür war ein 14:14-Gleichstand zur Pause, den noch knappe 10 Minuten vorher so nicht viele unter den nur wenigen Zuschauern vorausgesagt hatten. Jetzt nach Seitenwechsel hellwach, dann nachlegen und den Gastgebern einen richtigen Kampf auf Biegen und Brechen abliefern. Das könnte wohl die Zielsetzung für die zweite Hälfte gewesen sein.
Doch die Umsetzung kam bei den Grün-Schwarzen wahrscheinlich schon auf dem Weg zurück in die Halle abhanden. Erneut wurde der Beginn verschlafen. Da ließen sich die Gastgeber nicht zweimal bitten, packten die Gelegenheit beim Schopfe und setzten sich schnell wieder mit 5 Toren ab. Das war dann aus Münchberger Sicht doch ein Stück Ergebniskosmetik zu viel in die falsche Richtung. Den Vorsprung erst heinmal herausgeworfen, waren die Hausherren auch keine Minute mehr gewillt, sich noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen.
Es war keinesfalls so, dass die HSG Lauf/Heroldsberg einen Übergegner während der gesamten Spielzeit darstellte, lediglich die Münchberger Schwächephasen wurden eiskalt genutzt. Der Rest war gleichverteiltes Geschehen, mit durchaus ordentlichen Münchberger Handball. Erfreulich war, dass nicht nur Jan Lad und Kalas wieder trafen, sondern Youngster Jonas Roßner mit 8 Buden besten Werfer war.
Mitschuld an der Niederlage war vor allem die Tatsache, das die Gäste den überragenden Kreisläufer Laugner nie in den Griff bekamen und dieser mit 9 Treffern maßgeblichen Anteil am Erfolg seines Teams hatte.
Jetzt heißt es für Frank Lichtinger und seine Schützlinge, schnell die kurze Regenerationsphase nutzen, um sich auf den Samstag vorzubereiten, wo in eigener Halle ab 19:45 Uhr gegen die erstaunlich starke neue Spielgemeinschaft aus Auerbach/Pegnitz wieder ans Punkte gedacht werden muss.
HSG Lauf/Heroldsberg – TV Münchberg 33 : 28 (14 : 14)
TV Münchberg
Hurt, Cenk Uzun (Tor);
Oberländer, Kalas (6/2), Baumgärtel, Richter (1), Breuherr, Schrepfer (2), Jonas Roßner (8/2), Winterstein (1), Mayer (1), Jan Lad (6), Skvaril (3).
Schiedsrichter: Grimm / Müller (Cadolzburg) leiteten sehr kleinlich und hemmten den Spielfluss
Zuschauer: 60
Zeitstrafen: Lauf/Heroldsberg 5; Münchberg 7.
Spielfilm: 2:0, 3:2, 6:3, 7:5, 11:6, 12:11, 14:13, 14:15, 19:15, 21:17, 24:18, 26:20, 27:24, 30:24, 33:26, 33:28.