Das junge Schiedsrichtergespann aus dem Oberallgäu leitete gut. Was fehlte, war das Feingefühl, das in einer solch knappen Partie für den Ausgang auch schon mal mitentscheidend sein kann. Ein Zeitspiel 30 Sekunden vor Abpfiff gegen das zurückliegende Team sollte man sich da auch schon mal verkneifen.
Allein entscheidend für die knappe TVM-Niederlage war das freilich nicht. Auch nicht die Tatsache, dass bei gleicher Meßlatte die Gastgeber 1-2 Zeitstrafen hätten mehr, oder umgekehrt die Gäste eben weniger erhalten müssen. Was unterm Strich bleibt, ist eine von Beginn an packende Begegnung, mit letztlich glücklichem Ausgang für die Gastgeber.
Diese wurde vom forschen TVM-Auftritt in Halbzeit eins regelrecht überrascht. Mit dem Rückenwind der bisherigen Erfolgsserie im Jahr 2018, gingen die Seiferth-Schützlinge auch in Lauf/Heroldsberg auf´s Parkett. Eine bewegliche und kompakte Abwehr mit einem überragenden Cenk Uzun, waren der Garant für einen souveränen Auftritt in Halbzeit eins. Nahtlos reihte sich diese Darbietung in die zurückliegenden Partien ein.
Münchberg hatte nach 23 Minuten erst 5 Gegentreffer kasssiert und führte zur Verwunderung der Hausherren verdient und deutlich mit 9:5. Dieser Viertorevorsprung hatte auch kurz nach der Pause beim 9:13 noch Bestand. Zwei entscheidende Faktoren wurden aber schnell erkennbar. Der Auftritt bis dahin hatte dem TVM viel Kraft gekostet. Im Umkehrfall wollte das Heimteam mit allen Mitteln die Partie an sich reißen, um ganz vorne in der Tabelle weiter mitzumischen.
Gelang den Gastgebern auch schnell, um mit 4 Toren in Serie zum Ausgleich zu kommen. Danach fingen sich die Gäste wieder und hielten bravourös dagegen. In solchen Situationen ist ein Stefan Müller Gold wert. Er ackert und rackert, spielt überragend in der Abwehr, holt Siebenmeter heraus und trifft auch selber. War mitentscheidend, dass der TVM nochmals mit 18:16 vorlegte. Wahrscheinlich hätte der Gesamtauftritt auch gegen viele Mannschaften der Liga für einen weiteren doppelten Punktgewinn gereicht. Doch die mittelfränkische Spielgemeinschaft ist ein Spitzenteam und jederzeit in der Lage, solch knappe Partien letztlich noch herumzureißen und für sich zu entscheiden.
Sportlich gesehen waren es ein paar Prozent mehr, die Lauf/Heroldsberg in Hälfte zwei abrufen konnte. Das dem Spielverlauf nach wohl gerechteste Ergebnis in Form eines Remis, blieb den Grün-Schwarzen versagt. So wurde eine erneut glänzende Vorstellung nicht belohnt. Dass die TVM-Serie Riss und Münchberg damit im Jahr 2018 erstmals als Verlierer das Parkett verlassen musste, ist Fakt. Der Lohn für einen überaus couragierten Auftritt in der Fremde war das allerdings nicht.
HSG Lauf/Heroldsberg – TV Münchberg 24:23 (9:12)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Oberländer, Kalas (6), Krauß (2), Schrepfer, Winterstein (1), Christoph Bär, Skvaril (7/4), Mayer, Jan Lad (5), Müller (2).
Schiedsrichter: Haas / Wilken (Dietmannsried / Altusried)
Zuschauer: 100
Zeistrafen: Lauf/Heroldsberg 2; Münchberg 6.
Spielfilm: 1:0, 1:3, 3:3, 4:6, 5:9, 7:11, 9:13, 13:13, 15:14, 16:18, 20:18, 21:21, 23:21, 24:23.