Handball in Münchberg

Herren I: HSG Freising-Neufahrn – TVM 21:23 (13.10.19)

Gepostet am 13. Oktober 2019 in Herren I, Spielberichte.

Ohne David Mayer und Julian Merz, die beide krankheitsbedingt ausfielen, ging es nicht komplett nach Oberbayern. Somit war wieder einmal Improvisation gefragt, weil je eine weitere Position auf Linksaußen und am Kreis vakant blieb. Dies allein darf aber nicht der Grund dafür sein, dass die Gäste nur schwer ins Spiel fanden.

Hektik war Trumpf, was allerdings für beide Kontrahenten galt. Auch die Fehlerhäufigkeit auf beiden Seiten hielt sich in etwa die Waage. Es mögen die Betroffenen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, was im Endeffekt auch dem jeweiligen Erfolg oder eben auch Misserfolg geschuldet ist. Der TVM sieht für sich immer die Gefahr, wenn Harz ins Spiel kommt, nicht sein eigentliches spielerisches Potential abzurufen. Es fehlt einfach auch die Trainingserfahrung im Umgang mit diesem Hilfsmittel. Da dauert es eben in fremden Hallen auch schon mal ein ganzes Stück länger, bis man peu á peu zu seinem Spiel findet. Alle möglichen negativen Begleiterscheinungen inbegriffen.

Das war auch diesmal nicht anders. Schnell war erkennbar, dass zumindest die erste Hälfte eine Stotterhalbzeit wird. Die wenigen Tore auf beiden Seiten unterstreichen das. In der Summe waren es einfach zu viele Fehlwürfe. Entstanden überwiegend dadurch, indem die Bälle oft unkontrolliert aus der Hand glitten. Eben das alte Harzproblem.

Warum die Gäste trotzdem dran blieben, lag an zwei Komponenten. Die Abwehr stand relativ gut. Sehr gut dahinter ein überragender Lukas Hurt, der nicht mehr als achtmal im ersten Abschnitt hinter sich greifen musste. So blieb es bis kurz vor der Pausensirene eng. Doch beim Seitenwechsel lagen die Gäste erstmals mit zwei Tore in Führung. Eben auch deshalb, weil Hurt entscheidende Bälle wegschnappte. Bei einer so knappen Kiste, wie der Spielverlauf vor dem Wechsel, können 2 Tore Vorsprung viel bedeuten.

Ob sich dies wirklich am Ende so darstellen könnte, musste Hälfte zwei dokumentieren. Mit Wiederanpfiff präsentierten sich die Gäste von Beginn an deutlich konzentrierter. In die Aktionen wurde anders hineingegangen. Mit mehr Körpersprache und auf den Punkt engagierter. Vor allem im Angriff zeigte dies schnell Wirkung. In der 41. Minute gingen die Lichtinger-Schützlinge dann erstmals mit 3 Tore in Führung.

In der wenig später folgenden doppelten Unterzahl, passierte eine Schlüsselszene. Bei 4:6 gelang Thomas Wilke das 18:14 aus eigener Sicht. Gerade bei dieser numerischen Konstellation ein kleiner Nackenschlag für die Hausherren, die just zu diesem Zeitpunkt damit begannen, ein Stück weit an sich zu zweifeln. Die Oberbayern hatten sich viel für die 2. Halbzeit vorgenommen und konnten bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich wenig bis gar nichts davon umsetzen.

Dies lag in erster Linie weiterhin an der guten Gästeabwehr, die nur wenig zuließ. Es sollte für die oberbayerische Spielgemeinschaft in der Folge noch dicker kommen. Erneut war es Thomas Wilke, der in der 47. Minute sogar auf 5 Tore Vorsprung erhöhte (20:15). Was folgte, war ein letztes und verzweifeltes Aufbäumen der HSG, die sich aber in der Schlussphase die Zähne komplett an Lukas Hurt ausbiss.

Münchbergs Keeper lief zur Galaform auf und als er selber in der 54. auch noch das leere Gehäuse der Hausherren zum 22:17 traf, war der gegnerische Widerstand endgültig gebrochen, zumal Stefan Baumgärtel prompt den 23. TVM-Treffer folgen ließ. Münchberg steuerte strahlenden Auges dem ersten Auswärtssieg entgegen.

Doch just in dem Moment, wo es aus TVM-Sicht plötzlich hätte richtig klar werden können, verfielen die Gäste nochmals in den Stotterrhythmus. Es klemmte der TVM-Schuh. Im Umkehrfall lieft bei der HSG Freising-Neufahrn wieder alles rund und die Gastgeber kamen mit einem 4:0-Lauf nochmals zum 21:23 Endstand auf.

Aber am Ende stand er doch, der erste Auswärtserfolg für die neue TVM-Formation. Dass dieser dann doch nicht ganz so überzeugend ausfiel, lag vielleicht auch daran, dass man in den Köpfen beim Stand von 23:17 bereits auf den Standby Modus geschalten hatte. Ein gefährliches Unterfangen, das hoffentlich eine Lehre für künftige Begegnungen bleibt.

So kann man nämlich am Ende auch ganz schnell mit leeren Händen dastehen, obwohl man noch Minuten vorher, vom klaren und verdienten Auswärtserfolg hätte sprechen können. Egal, aus Fehlern kann und muss man lernen. Jetzt stehen aber erst einmal 4:4 Punkte und das Schielen auf das nächste Erfolgserlebnis.

 

HANDBALL            MÄNNER            Landesliga/Nord

HSG Freising-Neufahrn   –   TV Münchberg            21 : 23        (8 : 10)

 

TV Münchberg
Hurt – 1 Treffer, Florian Bär (Tor);
Leupold (1), Kalas (6/2), Baumgärtel (3), Jan Lad (1), Eckardt (1), Troßmann (2), Wilke (6), Panzer (1) Winterstein, Oberländer.,Christoph Bär.

 

Schiedsrichter: Knödler (Feuchtwangen) / Wirth (Amberg)

Zuschauer 120


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