Ein „dreckiger Sieg“, nicht mehr und nicht weniger, waren die beiden Pflichtpunkte beim Ligaschlußlicht HG Ansbach. Dadurch konnte der TVM sein Punktekonto mit einer Serie von 12:4 Zählern aus den letzten 8 Begegnungen endlich in den Pluspunktebereich bringen. Die Chancen auf ein weiteres Jahr Landesligazugehörigkeit sind damit erheblich gestiegen. Auch deshalb, weil 2 der letzten 3 Partien in eigener Halle stattfinden und zudem mit dem TV Roßtal (am kommenden Samstag um 19:45 Uhr) und dem TV Erlangen-Bruck II direkte Konkurrenten in der Gymnasiumhalle aufkreuzen.
Also, alle Trümpfe in eigener Hand und genau deshalb war dieser Auswärtserfolg bei der seit Wochen als Absteiger feststehenden HG Ansbach so wichtig. Dass diese Partie nicht einfach werden sollte, war bereits in der Anfangsphase zu erkennen. Die Gastgeber spielten ohne jeglichen Zwang frei auf. Als im weiteren Verlauf auch noch die eine oder andere erfolgreiche Aktion zu zählbaren Erfolg führte, agierte Ansbach lange Zeit auf Augenhöhe. Was in Anbetracht der letzten Ansbacher Ergebnisse so nicht unbedingt zu erwarten war.
Die Gastgeber versteckten sich aber zu keinem Zeitpunkt, hatten zudem mit Hammeter, Heumann, Landgesell und Hofmann ihre treibenden Kräfte, die der TVM-Abwehr so manches Schnippchen schlugen. So bewegte sich der Spielverlauf in Halbzeit eins ständig zwischen Unentschieden und knapper TVM-Führung. Als die Grün-Schwarzen über 10:13 bis zum 12:15 den Vorsprung erstmals auf 3-Tore ausbauten, schien die Begegnung auch zahlenmäßig langsam in Richtung der Gäste zu kippen.
Aber die hatten die Rechnung ohne die Kampfkraft und das Engagement der Mittelfranken gemacht. Ansbach kämpfte nicht nur unermüdlich weiter, sondern bewegte sich von der Torfolge her auch wieder langsam in Richtung Unentschieden. Der TVM hatten zwar oft die technischen Vorteile auf seiner Seite, konnte dies aber nicht für eine frühzeitige Entscheidung nutzen.
So trat das ein, was sich während der gesamte zweiten Halbzeit immer wieder andeutete. Ansbach glich in der 51. Minute zum 28:28 aus. Bei den Seiferth-Schützlingen hieß es jetzt: „Kopf frei bekommen“, denn der Spielverlauf war sicherlich Auslöser, um plötzlich wieder das letzte Heimspiel gegen Rödental vor Augen zu haben. Dort wurde bekannterweise aus einem 7-Tore-Vorsprung noch ein Remis.
Aber soweit kam es aus TVM-Sicht diesmal nicht. Auch deshalb nicht, weil die Gäste im Endspurt nochmals alles gaben. Cenk Uzun hielt einige wichtige Bälle und trug seinen Teil dazu bei, dass die Gästeangreifer die Führung wieder an sich reißen konnten und nach und nach auszubauen. Dies gelang aber vor allem in erster Linie deshalb, weil Münchberg an diesem Tag mit Vit Kalas und Christoph Bär zwei überragende Akteure in seinen Reihen hatte. Sie erzielten zusammen 21 Tore und waren jederzeit in der Lage, in wichtigen Phasen mit ihren Aktionen dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Nachdem auch Baumgärtel seine 3 Tore in der entscheidenden Schlußphase beisteuerte, stand der erhoffte Auswärtserfolg fest.
Dass dieser lange Zeit am berühmten seidenen Faden hing, weil Ansbach über weite Strecken ein gleichwertiger Gegner war, hat schon Minuten nach dem Schlußpfiff im TVM-Lager nicht mehr interessiert. Es gibt eben Situation und dazu gehört vor allem der Abstiegskampf, da zählen allein nur die Punkte und die dürfen dann auch schon mal „dreckig“ sein.
HG Ansbach – TV Münchberg 31:35 (15:17)
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Kalas (13/6), Baumgärtel (3), Krauß (4), Schrepfer (1), Kral (2), Christoph Bär (8/2), Breuherr (2), Mayer, Jan Lad (2), Müller.
Schiedsrichter: de Angelis / Gröner (Rothenburg) setzten zu viele Pfiffe an die falsche Stelle
Zuschauer: 120
Zeitstrafen: Ansbach 6; Münchberg 4.
Spielfilm: 1:2, 3:5, 6:8, 9:9, 10:13, 12:15, 15:17 HZ: 18:18, 20:22, 22:24, 26:26, 28:28, 29:32, 30:33, 31:35.