Hätte, wenn und aber zählen nicht, doch im Nachhinein schmerzen die Lokalderby-Niederlagen gegen den HSV Hochfranken und die HSG Fichtelgebirge noch immer. In der Region der großzügige Punktesponsor, in der Liga Anführer des Verfolgerfeldes hinter dem noch verlustpunktfreien Bayernligaabsteiger und aktuellen Spitzenreiter HC Sulzbach-Rosenberg.
Nachdem der TVM jetzt das zweite Spiele in Serie auch in der Fremde siegreich gestaltete, bestätigt die Mannschaft den für sie selbst überraschenden 2. Tabellenplatz mit Nachdruck. Die Mannen um Trainer Christian Seiferth zeigen sich von Spiel zu Spiel gefestigter und vor allem im Abwehrverbund immer stabiler. Seit einigen Spieltagen bleiben die jeweiligen Gegner deutlich unter der 30-Tore-Marke.
Auch in Ansbach wurde schnell klar, dass der Schlüssel zum Erfolg erneut im Abwehrbereich liegen könnte. Die 1:0 Führung der HG, war auch gleichzeitig die einzige Führung der Gastgeber in dieser Partie. Münchberg agierte konzentriert un arbeitete sich Stück für Stück ins Match. Nach dem 2:3, die erste Hochphase der Gäste, die alle Pluspunkte auf ihr Konto verbuchten und mit 8:3 in Front gingen.
Unter der hervorragenden Leitung des Ingolstädter Schirigespanns entwickelte sich eine Begegnung, in der immer mehr der Gast zum Taktgeber des Geschehens wurde. Ansbach, dass sich aufgrund seiner letzten guten Auftritte -u.a. beim knappen 26:27 in Sulzbach- durchaus Chancen auf einen Zähler ausrechnete, sah schnell seine Felle davonschwimmen. Der HG-Rückraum fand fast keine Lücken und auch am Kreis packte der TVM enrgisch zu.
So folgten gegen Mitte der ersten Halbzeit die Schlüsselszenen, die den Fortgang des weiteren Geschehens vorzeichneten. Mit kompakter 6:0-Deckung und einem phasenweise überragenden Florian Bär zwischen den Pfosten, der mehrere „freie Bälle“ glänzend hielt, zogen die Grün-Schwarzen bis auf 12:5 davon. Auch deshalb, weil Jan Lad, Thorsten Krauß und Vit Kalas mit 19 Treffern nahezu 2/3 der Münchberger Tore erzielten und zu keiner Zeit an der erfolgreichen Bearbeitung ihres Aufgabengebietes gehindert werden konnten.
Zwar verkürzten die Mittelfranken nochmals auf 5 Tore (13:18), wurden aber spätestens zu Beginn der 2. Hälfte wieder deutlich auf die Verliererstraße gedrängt. Vor allem Krauß und Tobias Sammet waren im Abwehrzentrum eine Bank und Mitgarant für den späteren souveränen doppelten Punktgewinn. Was immer Ansbach auch vorhatte, Münchberg bot mit der perfekten Antwort paroli. Zudem brachte auch die 2. Welle sowie gute Distanzwürfe weitere zählbare Erfolge, sodass beim 17:25 bzw. späterem 18:28 über die Frage des Siegers keine zwei Meinungen mehr vorlagen. Auch dann nicht, als Ansbach in der Schlußphase mit einer gesunden Portion Härte alles versuchte, um das Blatt nochmals zu wenden.
In der letzten Viertelstunde wechselte Cenk Uzun ins TVM-Tor und knüpfte nahtlos an die Leistung seines Vorgängers an. Obwohl der junge Sebastian Goller ohne Torerfolg blieb, befindet er sich auf einem guten Weg, wie das gesamte Team, dass in dieser Form durchaus längere Zeit in vorderen Regionen der Tabelle zu finden sein könnte.
Nach einer Woche Spielpause geht es dann am 1. Dez. nach Lauf/Heroldsberg, wo die Seiferth-Schützlinge den Beweis eines Spitzenteams erneut erbringen können. Wichtig ist dabei, die aufkommende Euphorie in Grenzen zu halten und eine Selbstüberschätzung tunlichst zu vermeiden.
HG Ansbach – TV Münchberg 21 : 30 (9 : 15)
TV Münchberg
Florian Bär, Cenk Uzun (Tor);
Jan Lad (7/3), Goller, Szwarc (1), Krauß (6), Wilferth (1), Sammet (3), Schulz (2), Winterstein (1), Christoph Bär, Martin Lad (3), Kalas (6/1).
Schiedsrichter: Kretschmann / Nemec (Ingolstadt) leiteten souverän
Zuschauer: 1 8 0
Zeitstrafen: Ansbach 4; Münchberg 2.
Spielfilm: 1:0, 2:3, 3:8, 5:12, 13:18, 14:23, 17:25, 18:28, 21:30.